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Morgens gibt es ein erstaunlich vielfältiges Frühstück im Hotel, danach geht es gleich los. Wir wollen heute wandern, bevor wir um 16.30 Uhr noch eine Bootstour auf dem Lake Powell machen.

Zuerst wollen wir uns den Horseshoe Bend anschauen. Der Weg dorthin führt eigentlich recht unspektakulär durch ein kleines Stück Wüste, der Weg ist teilweise sandig und stellenweise felsig. Dafür ist die Aussicht, die sich plötzlich auftut umso spektakulärer. Von einer hohen Canyonkante blickt man herab auf den Colorado River, der eine riesige Schleife um ein Felsmassiv herum schlägt. Die Farbenpracht ist unbeschreiblich, das Wasser tiefgrün und die Felsen rot. Das Wasser ist so klar, dass man die Felsen, die unter dem Wasserspiegel und auch den Flussgrund deutlich erkennen kann.

Der Weg zum Horseshoe Bend
Der Weg zum Horseshoe Bend
In der Wüste
In der Wüste

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Auch hier kommen wir mit zwei Amerikanerinnen ins Gespräch. Eine erzählt, dass sie auch schon mal in Germany war. Sie haben am „River Mosel“ near dem „Rhine River“ in einem kleinen Village gewohnt und haben die Burg in einem Städtchen namens „Kokem“, also Cochem, besucht und außerdem das Weinfest mitgefeiert. Die Überraschung war riesig, als ich erzählte, dass ich dort zur Schule gegangen bin. Unglaublich, oder?

Danach kam noch ein Pärchen zur Felskante. Er begrüßte uns gleich auf Deutsch und wir erfuhren, dass sie Holländer seien. Auch mit ihm wurde eine zeitlang geplaudert, was nett war.

Horseshoe Bend
Horseshoe Bend
Loreley
Loreley

Danach machten wir eine Wanderung zu den Hanging Gardens. Der Weg dorthin führte zuerst durch ein sandiges Stück Wüste und danach quer über Felsen. Er war mit aufgeschichteten Steinen und ab und zu mit einem Schild gekennzeichnet. Es ging steil bergauf und bergab, sehr abenteuerlich, aber das Auto war zunächst immer noch zu sehen. Als wir zu den Hanging Gardens kamen, einem Felsüberhang, an dem Pflanzen wuchsen, war ein Stück weiter ein weiteres Wegzeichen zu sehen und daher gingen wir weiter.

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Hanging Gardens
Hanging Gardens

Allerdings wurden die Zeichen immer seltener und man sah nicht mehr von einem zum nächsten. Ralf wollte trotzdem weiter. Nachdem der Weg eigentlich nur noch intuitiv zu gehen war und keine Zeichen mehr zu finden waren, versuchten wir uns den Rückweg anhand von Felsformationen oder auch mit selbst angefertigten Fußabdrücken zu zeichnen. Wir gingen bis zur Felskante am Lake Powell, wo wir eine Pause machten, einen Müsliriegel aßen und Wasser tranken. Danach ging es an den Rückweg. Tja, der war alles andere als einfach zu finden. Naja, eigentlich war er gar nicht mehr zu finden. Ein blödes Gefühl, gar nicht lustig. Ich konnte allerdings noch die Hanging Gardens sehen und wollte einfach in diese Richtung gehen.

Ralf hingegen versuchte den Weg zu finden und ging nach meiner Meinung kreuz und quer. Als man an den Felsen weit weg andere Menschen sahen, strebte Ralf gleich in diese Richtung. Er ging mit mir einen seeeehr steilen Felsabhang hoch, was mir gar nicht passte, denn ich fand es erstens gefährlich (wenn man dort ins rutschen gekommen wäre, hätte es kein Halten gegeben und außerdem wäre ich dort niemals mehr runtergekommen) und zweitens war ich mir sicher, dass der Weg falsch wäre. Oben angekommen bestand ich dann darauf, in die Richtung zu gehen, die ich für richtig hielt, denn auch oben konnte Ralf nicht genau sagen, wo es hingehen sollte. Es stellte sich dann nach einiger Zeit heraus, dass wir genau oberhalb der Hanging Gardens waren. An dieser Stelle runterkommen war unmöglich, da der Fels dort abstürzte. Daher gingen wir oberhalb weiter und gottseidank konnten wir kurz darauf den gekennzeichneten Weg wieder erkennen. Was für ein Abenteuer!!!

Wo ist der Weg?
Wo ist der Weg?

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Auf die Bootstour, die wir später noch gemacht haben, habe ich mich besonders gefreut. Einfach nur sitzen und schauen. Kein Abenteuer mehr, kein Verirren.

Die Fahrt durch den Antelope Canyon, den wir uns auf dem Landweg nicht angeschaut hatten, weil uns der Ausflug zu teuer war und wir uns ja noch was für unseren nächsten Trip hierher aufheben müssen, war dann auch sehr klasse. Ich habe es auch sehr genossen, mir keine Gedanken machen zu müssen, sondern einfach nur die Bilder genießen zu können.

Ausflug auf dem Lake Powell
Ausflug auf dem Lake Powell
Soooooo ein Fisch
Soooooo ein Fisch

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Boote in der Wüste
Boote in der Wüste

Abends haben wir im Steakhaus nebenan vom Motel gegessen und haben, wie bereits mittags bei Denny`s festgestellt, dass Page doch offensichtlich sehr touristisch ist. Keine Spur von der sonst üblichen Freundlichkeit und Aufmerksamkeit beim Bedienungspersonal. Ich habe mich ziemlich geärgert, zumal das Essen auch nicht so toll war. Amerikanisches Steak ist nichts für mich, zu fettig, zu durchwachsen und außerdem auch geschmacklich langweilig. Und Wein werde ich im Lokal auch nicht mehr trinken. Finde ich zu teuer für das, was man geboten bekommt. Ich bleibe beim Wasser, das man problemlos bekommt und das nicht auf der Rechnung auftaucht. Denn irgendwo muss man schließlich anfangen zu sparen… 😉