11. Tag: Bryce Canyon

Nach dem wir relativ früh von Page losgefahren sind ging es wieder durch viele rote Felsen weiter bis wir dann durch Ruby`s Inn (eine kleine Siedlung die mal als kleine Ranch angefangen hat und jetzt die Hauptübernachtungsmöglichkeit für den Bryce Canyon bietet) in den Bryce Canyon gefahren.

Pickup Truck
Pickup Truck
Das ist mal ein Gefälle
Das ist mal ein Gefälle

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Auf den ersten Blick meint man „Naja – ist viel Wald – wo ist der Canyon?“ – bzw. „wo sind die Felsen?“. Jutta hatte schon durch das Forum eine Empfehlung für den Wanderweg und so wollten wir den Navajo-Loop und im Anschluss den Queensgarden als Verlängerung nehmen. Spitze, rote Steinnadeln ohne Ende boten schon vom ersten Viewing-Point aus eine fast unbeschreibliche Landschaft. Dummerweise fanden wir den Navajo-Loop-Eingang nicht uns so passierte es, dass wir dann doch zuerst in Richtung Queensgarden gingen. Ich machte ein Foto nach dem anderen, was Jutta fast zur Verzweiflung brachte, weil es regelmäßig den Wanderfluss unterbrach. Lustig war dann am Queens-Garden als eine ältere Frau verzweifelt nach einem Garten Ausschau hielt und nicht mitbekommen hat, dass der „Garten“ eine Felsvertiefung mit Pflanzen an den Wänden war.

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Was für ein Ausblick
Was für ein Ausblick
Ein Killer-Squirl - Eines der gefährlichsten Tiere des Wilden Westens!
Ein Killer-Squirl – Eines der gefährlichsten Tiere des Wilden Westens!

Am Ende des Queens-Garten-Trails fand sich dann im Anschluss die Verlängerung zum Navajo-Trail. Hier ging es zum Teil weiter durch die roten Felsnadeln aber auch durch schöne Waldstrecken die in der Sonne die notwendigen schattigen Wege boten. Leider konnte die Navajo-Loop wegen einem Steinsturzes zu unserer Saison nicht mehr ganz gegangen werden, so dass wir den Trail dann abkürzen mussten. Es machte sich leider bemerkbar, dass wir an einem Wochenende unterwegs waren. Waren am Grand Canyon auf den Wanderwegen hauptsächlich Naturfreunde unterwegs, so hatten wir diesmal das zweifelhafte Vergnügen mit den durchschnittsamerikanischen Familien zu tun zu bekommen. Lautes Geschrei und Missachtung von Hinweistafeln, die zum Schutz der Natur aufforderten waren fast die Regel. Bei den zwei Steinbrücken stellten Jutta und ich bei zwei wild rumtobenden Kindern fest, dass „Kinder mit den falschen Eltern einfach störend sind“.

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Wandersmann :-)
Wandersmann 🙂

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Bryce Canyon. "It's a hell of a place to lose a cow."
Bryce Canyon. “It’s a hell of a place to lose a cow.”

Nach der trotzdem schönen Wanderung landeten wir dann im Visitor Center. Hier verfielen wir dann erstmals in einen richtigen Souvenirkaufrausch. Postkarten, Kalender und ein Poster, das hoffentlich den Heimweg überleben wird, waren unsere Jagdopfer. Rucksackaufnäher und Canyon-T-Shirts haben wir uns dann doch lieber verkniffen. Wir wurden auf eine kleine Tafel aufmerksam, die auf die Möglichkeit eines klaren Himmels und der dazugehörigen Sternenpracht ohne Light-Pollution hinwies. Damit war das Abendprogramm dann entschieden.

Danach ging es dann zum Ruby`s Inn und dem dortigen Best Western Motel. Neben der Tankstelle fand sich die Lobby, in der uns dann der Weg durch das Labyrinth der verschiedenen Wohneinheiten beschrieben wurde. Das Zimmer war gemütlich mit Wildwestbildern ausgestattet. Der Hunger trieb uns zurück in Richtung Lobby. Auf der anderen Straßenseite war ein kleines Wildwest-Städtchen nachgebaut, das sich aber als typischer Touristennepp herausstellte. Gegenüber beim Haupthaus gab es die Auswahl zwischen einem Imbiss und einem teuren aussehenden Lokal. Ein kurzer Blick in den Imbiss machte es uns dann einfach, sich für das Lokal zu entscheiden. Hier hatten wir dann unser erstes Buffet und wir waren vom Preis-Leistungs-Verhältnis einfach begeistert. Nachdem wir uns gestärkt hatten gingen wir in den angrenzenden Souvenirladen/Supermarkt. Auch hier ließ sich der Kaufrausch geraden noch Bremsen weil wir uns erst einmal frisch machen wollten. Einkaufen könnten wir ja auch noch nach der Sternenbesichtigung …

Ruby's Inn "Old Bryce Town"
Ruby’s Inn “Old Bryce Town”
Ruby's Inn "Old Bryce Town" - Hier macht es Spaß zu stöbern
Ruby’s Inn “Old Bryce Town” – Hier macht es Spaß zu stöbern

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Dieser Trabi hat es bis in die USA geschafft (mehr dazu unter http://www.d-rolf.com/fotogalerien/galerie.php?id=2)
Dieser Trabi hat es bis in die USA geschafft (mehr dazu unter http://www.d-rolf.com/fotogalerien/galerie.php?id=2)

Es wurde dunkel und damit ging es los durch den Wald in Richtung des ersten Viewingpointes. Dutzende von Rehen links und rechts säumten den Weg und zwangen Jutta zum ganz langsamen vorsichtigen Fahren. Vor allem, nachdem eines der Rehe auf der Fahrbahn auftauchte. Am Viewingpoint selbst war dann die Hölle los. Laut jodelnde und grölende Amerikaner ließen uns verzweifelt weiterfahren, bis wir dann nach noch weiteren Rehsichtungen dann auf einen weiteren Viewingpoint stießen. Hier war es ruhig, aber da wir kurz vor Vollmond waren, war der Himmel durch den Mond im klaren Himmel so stark beleuchtet, dass in der Münchner Innenstadt mehr Sterne zu sehen gewesen wären.

Egal so wurde halt versucht Rehe zu fotografieren und dann ging es wieder „heim“. Zurück beim Rubys Inn stellten wir dann fest, dass ein netter Zeitgenosse „unseren“ Parkplatz vor unserer Tür weggenommen hat. Grummel.

Dann im Souvenir-Campingaussstattungs-Lebensmittelsupermarkt wurde dann wieder richtig eingekauft. Seesack, nette Wanderflaschen mit Bryce-Aufdruck, Limo, Donuts für das Frühstück am nächsten Morgen, Rootbier und richtiges Bier (Das paradoxerweise im „trockenen“ Utah billiger ist als im Rest der Staaten) fanden den Weg in unseren Einkaufskorb. Zurück im Zimmer trank ich dann mein erstes Rootbier, das zwar für europäische Zungen recht ungewohnt schmeckt, aber doch nicht sooooo schlimm ist, wie es überall beschrieben wird. Noch ein wenig Wetterbericht, Zionplanung und Email-Abrufen und schon war wieder ein ereignisreicher Tag zu Ende.

Ruby's Inn von innen
Ruby’s Inn von innen

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