11. Tag: Fort Myers und Gulfport

Nach einer ruhigen Nacht (Ralf hatte es gestern Abend noch geschafft, den lärmenden Kühlschrank mit Eiswürfelbereiter auszuschalten),checkten wir aus unserem Hotel aus und machten uns auf die Suche nach einem Frühstück. Dies war unser erstes Hotel ohne inkludiertes Frühstück und ausgerechnet hier gab es absolut Nichts in der Umgebung.

Dank Internet finden wir dann aber ein Denny`s. Auch hier geht es, wie gestern Abend im Ruby`s Tuesday zu und wir können nur mit Glück auf Anhieb einen freien Tisch ergattern. Auf Kaffee und unser Frühstück warten wir ziemlich lange, aber irgendwann können wir uns doch gestärkt auf in den Tag machen.

Wir möchten heute das Haus von Thomas Alva Edison besichtigen. Dieser berühmte Erfinder hatte über 40 Jahre lang sein Winterdomizil in Fort Myers. Er war unter anderem sehr gut befreundet mit Henry Ford, der deshalb das Anwesen in direkter Nachbarschaft von Edison erworben hatte. Beide Anwesen können heute gemeinsam besichtigt werden.

Die Navitante führt uns zuverlässig dorthin. Natürlich finden wir aufgrund unseres späten Eintreffens auf nicht Anhieb einen Parkplatz, aber dann gelingt es uns doch, beim Additional Parking einen freien, kostenlosen Platz zu ergattern. Gleich auf dem Weg zum eigentlichen Eingang „stolpern“ wir über gewaltige Bäume, die von Edison gepflanzt worden sind. Die Gartenanlage macht sowieso einen großen Teil des gesamten Anwesens aus und ist extrem interessant.

DSC_4207 DSC_4203Der Riesenbaum ist übrigens eine Art Gummibaum. Edison experimentierte lange Zeit zusammen mit Henry Ford und (Harry?) Firestone, dem Reifenhersteller, damit, in den USA selbst Kautschuk zu gewinnen um unabhängig von Imorten zu werden. Dieser riesige Gummibaum, der vor etwa 100 Jahren als 1.20 m hohes Bäumchen gepflanzt wurde, ist ein Relikt aus dieser Zeit.

Wir entscheiden uns für die Audio-Tour durch das gesamte Anwesen. Zu diesem Zweck bekommen wir einen Audioführer, der uns an vielen interessanten Punkten in deutscher Sprache interessante Ausführungen abspielt. Tolle Sache.

DSC_4228 DSC_4257 DSC_4287Das Anwesen selbst ist natürlich klasse. Direkt am Fluss gelegen mit eigenem Pier, der inzwischen aber leider nicht mehr intakt ist. Eine tropische Pflanzenpracht mit vielen verschiedenen Bereichen lädt zum bummeln und staunen ein. Edison hat zum Beispiel dieses Grundstück genutzt (und für die damaligen Verhältnisse eigentlich zu teuer gekauft), weil er unbedingt die dortigen Bambusbestände haben wollte. Bambus war das Material seiner Wahl für die Fertigung von Glühlampen, die ja seine wichtigste Erfindung waren.

Außerdem hatte er zum Beispiel einen der ersten Swimmingpools bauen lassen, der heute noch intakt ist. Sein Haus gilt als das erste „Fertighaus“, da er viele Teile in Maine hat vorfertigen und vor Ort nur zusammenfügen lassen. Der Mann war seiner Zeit einfach weit voraus. So hat er zum Beispiel schon Anfang der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts auf Solarstrom gesetzt und seiner Hoffnung Ausdruck verliehen, dass es der Menschheit gelingt, diese Energiequelle zu nutzen, bevor Öl und Kohle ausgegangen sind.

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Wir verbringen fast 4 Stunden in diesem tollen Anwesen, bevor wir uns noch mit einem Hotdog stärken und uns auf den weiteren Weg Richtung Norden in die Gegend von St. Petersburg machen.

DSC_4296Als wir dann in Gulfport, unserem heutigen Ziel ankommen, erschrecken wir uns zunächst. Die „Tante“ führt uns durch eine doch sehr zwielichtig erscheinende Gegend. Ralf muss ganz schön schlucken und hofft, dass Tripadvisor doch nicht zu sehr gelogen hat, denn er hat unsere heutige Unterkunft ohne meine Mitwirkung gebucht und ist somit natürlich auch allein dafür verantwortlich. ;-))

Als wir dann endlich angekommen sind, sind wir auf Anhieb versöhnt. Ein richtig niedliches Hotel mit angeschlossenem Restaurant. Die Gegend ist nicht die Allerfeinste, weist aber eine nette touristische Infrastruktur mit einigen Läden, Cafés und Restaurants auf. Hurra, wir müssen nicht Autofahren, um zum Essen zu kommen! Wir checken ein und beziehen unsere Suite „Serengeti“. Eingerichtet im afrikanischen Stil, zwei Zimmer und das Allerbeste für Ralf: ein gepolsterter Toilettensitz!

DSC_4315 DSC_4309DSC_4319 DSC_4318Eine kurze Rast, danach machen wir uns auf, die Umgebung zu erkunden. Es ist gegen 18 Uhr und die Sonne steht schon ziemlich tief. Leider ist es heute erstmals etwas bewölkt, so dass wir keinen Sonnenuntergang am Wasser bewundern dürfen. Dafür haben wir aber einen tollen Blick auf eine am gegenüberliegenden Ufer gelegene Stadt (St. Petersburg? Clearwater? Keine Ahnung, aber egal!) Und wir sehen wieder einen Delfin! Träge schwimmt er im Wasser umher, taucht kurz auf um gleich wieder unterzutauchen. Ganz entspannt wirkt er. Toll – so etwas sieht man hier einfach so in direkter Ufernähe direkt bei einer Großstadt!

DSC_4340 DSC_4321 DSC_4350 DSC_4346 DSC_4365 DSC_4358 Danach suchen wir uns ein Lokal, in dem wir zu Abend essen können. Wir essen extrem lecker, trinken ein Bier bzw. einen Cocktail und schlendern anschließend in der Dunkelheit noch einmal am Wasser entlang. Ein bisschen Wehmut überkommt uns, denn das ist schließlich unser letzter Abend an der Golfküste. Aber Abschied nehmen wir erst morgen früh, denn dann werden wir uns alles noch mal im Hellen anschauen. Als wir den Pier entlang zum Ufer zurückgehen, sehe ich plötzlich noch einen großen Rochen durchs Wasser „fliegen“. Ist das nicht toll? Ich bin absolut begeistert.

DSC_4389 DSC_4394 DSCN0487 DSCN0486 DSCN0464 DSCN0499Im Hotel genehmigen wir uns einen letzen Cocktail auf der Veranda. Begleitet von Klaviermusik lehnen wir uns in den bequemen Stühlen zurück und genießen den Abend. Lustigerweise steht vor dieser Unterkunft ein „Paulaner“-Schild. Nein, wir trinken jetzt kein solches Bier. Aber wir freuen uns jetzt schon ein bisschen auf unser Zuhause.

Unsere heutige Route:


Route nach Historic Peninsula Inn & Spa, 2937 Beach Blvd S, Gulfport, FL, Vereinigte Staaten auf einer größeren Karte anzeigen