Entgegen unserer Befürchtungen wegen des schnarchenden Zimmernachbarn können wir gut schlafen und werden erst gegen 7.30 Uhr wach – gerade noch rechtzeitig, um NICHT vom Türknallen unseres Nachbarn geweckt zu werden. Das Wetter sieht heute nicht so toll aus, es ist wolkig und wir sind froh, unsere große Wanderung gestern gemacht zu haben.
Wir beginnen den Tag wieder im benachbarten “Eclectica”-Café und starten Richtung Dead Horse State Park und NP Canyonlands. Schon bald nach unserer Abfahrt stellen wir jedoch fest, dass wir beide heute nicht so fit sind. Ob es jetzt die Anstrengung gestern war, die Hitze oder die kurze Nacht? Keine Ahnung, jedenfalls sind wir beide irgendwie verkatert, obwohl wir gesten außer einem kleinen Bier nichts getrunken haben.
Den Dead Horse State Park absolvieren wir noch pflichtbewusst, machen einige Fotostopps und Ralf knipst seine obligatorischen Fotos von der wirklich schönen Gegend. Aber selbst die kurzen 1,5-km-“Hikes” fallen uns heute schwer. Selbst auf den geplanten Kaffee am Visitor Center habe ich heute keine Lust. Fast zum ersten Mal drücke ich Ralf die Autoschlüssel in die Hand und lasse ihn fahren.
Wir legen die kurze Strecke zum Canyonlands Nationalpark zurück und fahren ein kleines Stück hinein. Die Wolken am Himmel verheißen ziemlich viel Regen, aber noch ist es trocken. Daher ziehen wir unsere Regenjacken an und wagen einen kurzen Hike zum Mesa Arch. Dieser Steinbogen liegt wirklich wieder schön in der Landschaft und Ralf macht wieder seine Fotos, obwohl sehr viele Menschen dort herumturnen. Bald jedoch fallen die ersten Regentropfen vom Himmel und wir machen uns auf den Rückweg zum Auto.
Dann hört man erstes Donnergrollen und ich werde etwa sschneller, bin aber nicht panisch (was Ralf mir hinterher unterstellen wollte…). Es donnert noch einige Male (ich schaue vorsichtshalber gar nicht erst zum Himmel) und ich bedauere die vor uns gehenden Motorradfahrer, weil die im Gegensatz zu uns nicht gleich am sicheren, trockenen Auto sind. Gerade noch rechtzeitig, bevor es richtig zu regnen beginnt schaffen wir es ins Auto.
Wir sind beide fertig. Müde einfach. Und daher beschließen wir, jetzt gleich zum Motel zurück zu fahren und uns einen faulen Tag zu gönnen. Das Wetter unterstützt uns bei dieser Entscheidung, indem Regen und Gewitter jetzt so richtig zeigen, was sie drauf haben.
Obwohl der Regen anfangs noch gar nicht so kräftig ist, zeigt sich jetzt aber schon die Wirkung von Regenfällen in dieser sandigen, felsigen Gegend. Stichwort flashflood, die wir uns als Mitteleuropäer ja gar nicht so richtig vorstellen können, insbesondere nicht, dass diese so plötzlich kommen. Aber wir sehen jetzt schon, dass von vielen Felsen das Wasser richtig herunter stürzt, regelrechte Wasserfälle bildet. Ich hätte nie gedacht, dass das mit diesen “paar Regentropfen” möglich sein kann!
Davon abgesehen wird der Regen immer kräftiger. Zeitweise ist die Sicht während der Fahrt wirklich schlecht. Wir sehen Motorradfahrer, die anhalten und sich unter große Felsen flüchten. Was sind wir über unser Dach über Kopf froh!
In Moab angekommen stellen wir erfreut fest, dass unser Zimmer schon gemacht ist. Wir platzieren uns auf unserem großen Kingsize-Bett und beschließen, heute nichts mehr zu tun. Draußen plätschert der Regen und verbringen den Tag mit lesen, schlafen, essen, trinken und natürlich im Internet surfen. Zwischendurch muss das einfach auch mal sein und wir genießen auch diesen Tag so richtig.
Und nachdem wir heute so faul sind, gehen wir natürlich zum essen auch nicht in die Stadt (soooo weit laufen?), sondern besuchen den benachbarten Mexikaner. Zwar weiß ich immer noch nicht, was ich mir dort bestelle, weil ich mit den Namen der Gerichte nichts anfangen kann, aber es schmeckt lecker. Und die Margaritas, die ja angeblich in Page die besten der Welt sein sollten, schmecken und hier noch besser.
Den Rest des Abends vergammeln wir jetzt wieder und sind morgen wieder frisch gestärkt für neue Erlebnisse (falls der Schnarch-Nachbar uns schlafen lässt;-))