16. Tag: Heimflug

Obwohl unser Flug erst um 16.20 Uhr gehen sollte, haben wir uns nach dem Aufwachen gleich aufbruchbereit gemacht. Nachdem ich gestern Abend schon von dem abendlichen Blick auf Las Vegas mit der dahinter liegenden Wüste Abschied genommen hatte, muss ich heute Morgen endgültig Tschüss sagen. Es fällt mir sehr schwer, auch wenn ich mich sehr auf meine Jungs zuhause freue. Am liebsten würde ich wirklich meine Jungs hierher holen und dann gleich hier bleiben…. Aber es führt ja kein Weg daran vorbei, dass wir weg müssen und so checken wir aus und machen uns auf den Weg zum Flughafen.

Als erstes muss das Auto abgegeben werden. Die Tante führt uns tapfer durch den morgendlichen Verkehr bis zu der Stelle, an der sie die Rückgabestation vermutet. Allerdings ist die Straße dort abgesperrt und das Gebäude verschlossen, da vor ganz kurzer Zeit erst das neue Car Rental Center eröffnet hat. Also folgen wir den Schildern, die gottseidank in ausreichender Anzahl vorhanden sind. Trotzdem bin ich froh, als wir endlich in das große Parkhaus hineinfahren können. Hier geht es wieder ruckzuck. Ein fröhlicher Mann mit Handscanner kommt auf uns zu, scannt den Wagen ein, notiert den Meilenstand und damit sind wir den Wagen los. Wir räumen das Gepäck auf einen der bereitstehenden Gepäckwagen, werfen noch ein bisschen Müll weg, sagen dem Auto auch noch Tschüss und gehen zum bereitstehenden Shuttlebus, der uns zum Flughafen bringt.

Dort reihen wir uns in die Schlange des United-Schalters ein, um einzuchecken. Das ist hier nur mittels der Automaten möglich, deren Menüführung Gottseidank auch in Deutsch erfolgt. Daher gelingt uns das ohne größere Probleme (wenn man davon absieht, dass der Automat direkt nach Abschluss unseres Vorgangs außer Betrieb ging). Da es erst 11 Uhr morgens war, wurden wir unser Gepäck allerdings leider noch nicht los – United nimmt das Gepäck erst 4 Stunden vor Abflug an.

Daher machen wir uns mit unserem Gepäck auf die Suche nach einem Frühstück und landen noch einmal bei Starbuck`s. Auf einer Bank in einer ruhigen Ecke verzehren wir dann unseren Muffin und trinken dazu einen Cappuccino und warten darauf, unser Gepäck einchecken zu können.

An den Schaltern erleben wir den „Auftritt“ einer aufgeregten deutschen Frau, die sich fürchterlich und lautstark ärgert, weil einer ihrer Koffer zu schwer ist und sie daher umpacken muss. Ralf möchte sie noch auf die bereitstehende Waage aufmerksam machen, sein freundliches Bemühen prallt aber an den Schimpftiraden der Frau ab.

Dann werden wir endlich unsere Koffer los. Wir machen uns auf den Weg, um es uns nach den Sicherheitskontrollen gemütlich zu machen. Diese Kontrollen beinhalten in den USA auch eine Röntgenuntersuchung der Schuhe. Lustig zu sehen, wie alle Passagiere strumpfsockig durch die Kontrollen marschieren. Ansonsten ist die Kontrolle aber problemlos.

Auch am Gate gibt es noch die einarmigen Banditen
Auch am Gate gibt es noch die einarmigen Banditen
Letzte Chance sein Glück zu machen!
Letzte Chance sein Glück zu machen!

Der Inlandsflug mit der United verläuft ohne Probleme und Vorkommnisse. In San Francisco, wo wir noch einmal 4 Stunden auf den Weiterflug warten müssen, nehmen wir noch ein Abendessen zu uns und gehen dann noch einmal durch die Kontrollen, lassen dabei natürlich auch noch einmal unsere Schuhe röntgen. Mit dem laufenden PC, an dem wir rückständige Reiseberichte schreiben, geht die Wartezeit schnell vorbei.

Dann hören wir endlich wieder heimatliche Klänge, als wir von einer fränkischen Lufthansa-Angestellten zum Flug aufgerufen werden. Als wir ins Flugzeug zu unseren Plätzen kommen, herrscht ziemliche Aufregung. Einige kleine Kinder schreien oder quengeln, die Passagiere, unter anderem etliche laute Osteuropäer wuseln herum. Wir sind froh, als wir unser Handgepäck verstaut haben und machen es uns, soweit es geht gemütlich.

Einige Zeit nach dem Start um 22 Uhr, bei dem es ja schon dunkel ist, wird es auch schon wieder hell draußen. Es gibt ein ziemlich ungenießbares„Abendessen“ und danach werden die Klappen an den Fenstern der Maschine herunter gezogen, damit die Passagiere schlafen können. Das machen dann auch die meisten, so dass es ruhig wird. Im Bordprogramm schauen wir uns zwei Filme an, dösen immer mal wieder zwischendurch ohne richtig zu schlafen und so vergeht die Zeit. Nach deutscher Zeit ist es etwa 3 Uhr nachmittags, als Ralf mal aus dem Fenster schaut. Wir fliegen gerade über Island und haben einen herrlichen Blick auf die Insel. Leider kommt gleich ein Flugbegleiter angelaufen, um die Klappe wieder herunter zulassen. „Die Passagiere wollen schlafen“. Ja, und wenn wir heute (es ist dann schon Freitag) um 18 Uhr in München landen, sind die Leute dann fit und können die ganze Nacht nicht schlafen. Irgendwie versteh ich das nicht. Ist aber auch nicht mein Problem.

 Wir landen fast eine halbe Stunde früher als geplant, finden unsere Koffer schnell und kommen problemlos durch den Zoll. Mensch, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich in Las Vegas sicher noch mehr eingekauft.

 Auch unser Shuttlebus ist schon da, der uns dann zu einer letzen Hotelübernachtung ins Schweigers Landhotel bringt, wo ja unser Auto auf uns wartet.

 Im Hotel checken wir ein, „bewundern“ unser Zimmer, das vom Standard her eher unterste Motelkategorie ist, duschen und gehen danach noch ins Restaurant um etwas zu essen. Dort bekommen wir unseren ersten Kulturschock, als der Wirt uns mit inzwischen ungewohnter deutscher Nachlässigkeit bedient. Kein Nachfragen, ob alles in Ordnung ist, kein freundliches, persönliches Wort und Getränkenachschub muss man durch Aufstehen und zur Theke gehen selbst organisieren. Ach, so war das hier…

 Danach fallen wir nur noch ins Bett, nachdem wir einen fast 30-Stunden-Tag hinter uns haben.

 Morgens bedienen wir uns noch schnell am Frühstücksbüffet, das soooo viel besser als ein amerikanisches Motelfrühstück auch nicht ist und dann wollen wir nur noch ganz schnell nach Hause.

 Das Auto würge ich mit einem kräftigen Nach-vorne-Hopser natürlich erst einmal ab, weil ich vom amerikanischen Automatikfahrzeug das Starten ohne Kupplungtreten gewohnt bin und kämpfe etwas mit dem ungewohnten starken Verkehr auf deutschen Straßen. Mensch, ist das wuselig hier. Überall Autos…. Außerdem ist alles so grün hier, man fühlt sich fast wie im Dschungel.

 Nach einer knappen Stunde Fahrt sind wir dann aber endlich wieder zuhause angekommen.

 Schön war unser Urlaub. Wunderschön. Ich vermisse das Land und die roten Felsen schon jetzt und hoffe, dass wir bald wieder dorthin kommen. Dieses Mal aber mit den Kindern.