18. Tag: 17.5. Fahrt nach Zion Nationalpark

Die Nacht im Cowboy Country Inn war angenehm ruhig, aber ich bin trotzdem völlig zerschlagen aufgewacht. Blöde Erkältung! Aber egal, wir mussten weiter, wollten heute den Zion Nationalpark erreichen, der uns vor 7 Jahren bei unserer ersten USA-Reise nicht so besonders gut gefallen hatte.

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Auf dem Weg dorthin machten wir kurz nachdem wir Escalante verlassen hatten, schon den ersten Stopp im Petrified Forest Statepark. Die Rangerin am Eingang klärte uns auf, dass sie ein “Hiking Park” wären. Aufgrund meiner gesundheitlichen Lage wollte ich heute keinesfalls längere Wanderungen machen, weswegen uns die Rangerin ein paar ganz kurze Spaziergänge empfahl und wir nur die Hälfte des Eintrittspreises zahlen mussten. Fand ich sehr nett. Im Park schauten wir uns ein paar versteinerte Baumstämme an und gingen ein paar Meter auf einem Wanderweg, der eigentlich ganz interessant aussah. Schade, dass es mir nicht gut ging und wir deshalb schon bald wieder umkehren mussten.

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Wir fuhren weiter den HW 12 entlang und machten natürlich wieder einige Fotostopps entlang dieser wunderschönen Strecke.

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Recht bald kamen dann auch schon die Hinweisschilder auf den Bryce Nationalpark. Dieser stand in diesem Jahr jedoch nicht auf unserer Liste, weil wir dort ja schon zweimal waren. Eigentlich stand er nicht auf der Liste. Andererseits gehört er ja schon zu unseren absoluten Lieblingsparks. Also warum daran vorbeifahren, wenn man eh “in der Gegend” ist und es wirklich nur wenige Meilen Umweg sind? Deshalb bogen wir dann kurz entschlossen doch Richtung Bryce ab.

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Ein seltsames Gefühl – es kommt einem schon fast vertraut vor. Die Kreuzung mit seinenn Gebäuden, dann “Ruby’s Inn” und die Parkeinfahrt. Neu war in diesem Jahr der Hinweis auf die Shuttlebusse, die aufgrund begrenzter Parkplatzkapazitäten im Park von Mai bis Oktober fahren. Die gab es vor 4 Jahren noch nicht. Aber offensichtlich hat der Besucherverkehr tatsächlich sehr stark zugenommen, denn schon am ersten Aussichtspunkt, den wir anfuhren, dem “Bryce Point”, hatten wir kein Glück und mussten unverrichteter Dinge weiterfahren. Wir fuhren dann zum Paria Point, schauten in den Canyon, machten ein paar Fotos und freuten uns. Dann versuchten wir unser Glück noch einmal am Bryce Point, aber die Verkehrslage dort war inzwischen noch chaotischer. Man stand sozusagen schon vor dem Parkplatz im Stau, denn die Autos hielten zu Beginn des Parkplatzes an, um einen frei werdenden Platz zu warten. Das funktionierte eigentlich sogar ganz gut. Als wir dann aber an der ersten Warteposition standen, kam von hinten ein Auto mit einem Ranger gefahren und forderte uns auf weiterzufahren. Man dürfe nur bei einem sichtlich gleich frei werdenden Parkplatz warten. Na toll.

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Wir hatten dann keine Lust mehr und verabschiedeten uns vom Park. War ja eh nur als kurze, ungeplante Stippvisite eingeschoben worden. Beim Ruby’s Inn, das seit unserem letzten Besuch noch rummeliger und quirliger geworden ist, kauften wir uns noch einen Kaffee und ein Sandwich im General Store und setzten uns ein Weilchen in die Sonne, dann ging es weiter Richtung Zion.

Bald tauchten jedoch schon die roten Felsen des Red Canyon, der kleinen Bruders des Bryce Canyons auf. Auch dieses Stückchen Erde ist uns von unseren letzten Reisen gut bekannt, aber wir sind bisher immer nur dran vorbeigefahren und haben ein paar Fotos aus dem fahrenden Auto geschossen. Insbesondere von dem Felsbogen, der über die Straße verläuft. Ralf meinte noch “Nein, wir werden den Bogen dieses Mal nicht fotografieren”, aber als er dann in Sicht kam, musste er einfach anhalten und doch ein paar Fotos schießen. Während Ralf fotografierte, sah ich, dass neben dem Parkplatz ein großer roter Fels stand.

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Als ich ihn mir näher anschaute, fiel mir ein Schild mit ein paar Wandervorschlägen auf. Die kürzeste Rund maß nur 0,3 Meilen, das sollte selbst ich Invalidin doch schaffen. Wir machten uns auf und der Weg war wunderschön, deshalb zweigten wir noch auf einen etwas längeren Weg ab, der sich den Berg hinaufschlängelte und immer wieder neue Ausblicke auf atemberaubende rote Felsen freigab. Toll! Und vor allem: keine Parkplatznot, keine Menschenmassen. Nur ein Pärchen Schweizer und ein Gruppe gut gelaunter Amerikaner kamen uns entgegen. Das war für heute wirklich die bessere Wahl gegenüber dem Bryce. (Was hätten wir uns geärgert, wenn wir für diesen 25 Dollar Eintritt gezahlt hätten für den heute dort herrschenden Trubel. Aber da wir ja gleich zu Beginn unserer Reise den Annual Pass für die Nationalparks gekauft hatten, hatten wir durch unseren Kurzbesuch zumindest kein Loch in unsere Reisekasse gerissen.)

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Auf der Weiterfahrt veränderte sich die Landschaft dann schnell, wurde sanfter uns grüner. Auch sehr schön. Aber ich war doch schon wieder müde und mir fielen immer wieder die Augen zu. Wie gut, dass heute Ralf gefahren ist.

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Kurz vor dem Zion Nationalpark wuchsen dann doch wieder Felsen in den Himmel. Wir waren beim Weiterfahren beide beigeistert von den sich bietenden Anblicken mit beeindruckenden Felsmassiven, gesprenkelt von grünen Bäumen. So schön hatten wir ihn beide nicht in Erinnerung. Aber wir wollten diese Mal unbedingt den kurzen Wanderweg zum Zion Overlook gehen. Der Parkplatz hierzu befindet sich vor dem zweiten (langen, dunklen) Tunnel. Schon beim letzten Mal war der Platz vollgeparkt gewesen und dieses Mal sah es leider nicht besser aus. Auch der Parkplatz auf der anderen Straßenseite war voll und so fuhren wir schweren Herzens weiter durch den Tunnel, Zunächst wollten wir nach dem Tunnel gleich umkehren und unser Glück ein zweites Mal versuchen, aber nach der heutigen Erfahrung im Bryce ließen wir es lieber bleiben. Unser neuer Plan: wir versuchen es morgen noch einmal und hoffen, dass die Situation an einem Montagmorgen besser aussieht als an einem Sonntagnachmittag.

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Am Museum des Visitorcenters war kein Parkplatz zu bekommen und am eigentlichen Visitorcenter auch nur in der letzten Ecke des Ausweichparkplatztes. Puh, was für Menschenmengen. Ja, die waren vor 7 Jahren ja auch der Grund, weswegen uns der Zion so verschreckt hatte und besser geworden ist der Andrang seither ganz gewiss nicht. Bin gespannt, wie es morgen aussieht.

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Wir streiften nur noch ein wenig am Visitorcenter vorbei und holten uns ein paar Infos über Wandermöglichkeiten, die Wetteraussichten für morgen (ja, es soll mal wieder bewölkt werden mit einem 40prozentigen Regenrisiko…) und entschlossen uns dann, gleich Richtung Motel, dem Days Inn in Hurricane, zu fahren. Der Hunger plagte uns inzwischen nämlich spürbar und außerdem waren wir beide ziemlich geschlaucht. Ralf, der heute gefahren ist, ist ja auch noch nicht wieder hunderprozentig fit nach seiner Erkältung.

In Hurricane suchten wir deshalb nach einem Restaurant, was sich als ziemlich schwierig darstellte. Beim erstmaligen Durchfahren und auch bei einer zweiten Inspektion fanden wir nämlich nur Selbstbedienungsfastfoodläden à la Burger King und Mexikaner. Erst beim dritten Hinsehen fiel uns ein “normales” Familienrestaurant auf, dem wir dann einen Besuch abstatteten und in dem ich den zweiten Burger und die ersten French Fries dieser Reise aß. War ganz ok, brauch ich aber nicht so schnell wieder. (Pssst, irgendwie freuen wir beide uns inzwischen doch schon wieder auf unser gewohntes, selbst zubereitetes Essen…)

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