Heute stand die Quasi-Pflicht-Tour “Ring of Kerry” auf dem Plan. Diese traumhaft schöne Ringstraße ist angeblich während der Sommermonate völlig überlaufen, angeblich schieben sich Reisebusse Stoßstange an Stoßstange über die Insel und es gibt aus diesem Grund viele, viele Ratschläge, in welcher Richtung der Ring befahren werden soll. Möchte man gerne hinter den Bussen herfahren, oder riskiert man nervenaufreibende Begegnungen? Empfohlen wird ersteres und so wollten wir auch kein Risiko eingehen.
Auf jeden Fall soll man früh losfahren, heißt es außerdem. Die meisten Busse starten um 9.30 Uhr in Killarney und so wollten wir vor dieser Armada auf dem Weg sein. Dies hat erstaunlicherweise sogar funktioniert und so saßen wir frohgemut um 8.30 Uhr im Auto.
Killarney liegt ja praktischerweise direkt am Ring of Kerry und so mussten wir nur los. Die ersten Kilometer waren nett, aber noch wenig spektakulär. Das Wetter war wie meistens, heißt also wechselnd bewölkt. Als wir das erste mal zum Meer kamen, wuchs natürlich unsere Begeisterung und wir legten den ein oder anderen Fotostopp ein. Bisher keine Spur von Reisebussen oder übermäßigem Verkehr.
Bei Cahersiveen setzen wir mit der Fähre über zur Valentia Island, eine wunderbare kleine Insel. Hier fuhren wir über winzige Sträßchen (gottseidank war wirklich wenig Verkehr) zu spektakulären Küstenabschnitten und zu einem Leuchttum, den wir aber nicht besichtigten, da weit und breit niemand zu sehen war, an den wir uns wenden konnten.
Auf dem weiteren Weg über die Insel kamen wir zum Bray Head Loop Trail, der uns zu einem alten Wachturm auf einem Berg führte, von dem aus man herrliche Ausblicke genießen konnte. Inzwischen hatten wir tolle Wetterverhältnisse und wir konnten die Skellig Islands mit den von dort zurückkommenden Ausflugsbooten erkennen.
Der weitere Weg führte uns über Portmagee und Waterville, wo einst Charlie Chaplin seine Urlaube verbracht hatte zu dem spektakulärsten Abschnitt an der Westküste der Halbinsel. Hier konnten wir uns an den Bildern, die sich uns boten kaum sattsehen, aber nachdem der Tag doch schon recht weit vorangeschritten war und wir von der knapp zweistündigen Wanderung müde waren, zog es uns langsam wieder “nach Hause”.
Wir trafen wieder auf den Teil der Straße, über den wir am Sonntag nach Killarney gekommen waren, freuten uns aber über fast leere Straßen im Gegensatz zu Sonntag. Am Ladies View und anderen Haltepunkten machten wir noch ein paar schöne Fotos, aber die heimatliche Couch zog doch schon gewaltig.
Vorher statteten wir aber noch dem örtlichen Lidl einen Besuch ab. Viele Produkte kennt man auch von Deutschland, aber das Angebot ist weit größer. Wir lieben es ja sehr, im Ausland Supermärkte zu besuchen. So wanderten noch ein paar Zutaten fürs Abendessen, das ich heute im Appartement zubereiten wollte, in den Einkaufskorb und bald waren wir müde, aber zufrieden und glücklich zuhause.
Ach ja: auf der ganzen Tour hatten wir keinen einzigen Reisebus gesehen. 🙂