*hicks* Heute Abend waren wir im „El Leoncita“, einem mexikanischen Restaurant direkt neben unserer heutigen Unterkunft, dem Bed&Breakfast „Coquina del Mar“ in Titusville essen. Sehr leckere und riesige Margaritas gab’s dort…
Aber von Anfang an. Heute verließen wir Orlando. Zwei trubelige Tage, organisiert von perfekten Unternehmen, lagen hinter uns und wir freuten uns auf einen ruhigeren Tag mit weniger Menschen um uns herum. Also auf nach Cape Canaveral mit dem J.F. Kennedy Space Center. Die Fahrt dorthin war kurz und problemlos. Meine erste Turnpike, die wir mittels E-Pass ruckzuck passieren war eigentlich das Highlight. Seltsames Gefühl, einfach so durch die Mautstelle durchzufahren ohne anzuhalten. Aber auch nicht SO anders, als der Brenner, den wir ja inzwischen auch vorab zahlen und einfach so durchfahren können.
Ach ja, lustig fanden wir unsere Navi-Tante, die uns durch den Verkehr navigierte und uns auf die Straße T-O-L-L-I-4 schickte. Kommt geschrieben nicht so gut rüber, aber sie buchstabierte halt die „Toll“ (also Mautpflichtige)-Straße statt sie in einem Wort zu sprechen. Bis wir das mal verstanden hatten …
Kennedy-Space-Center ist wieder einmal perfekt organisiert. Parken auf riesigen Parkplätzen, natürlich ordentlich bezahlt. Wir kaufen unser Ticket am Automaten und passieren die Personenkontrolle. Ralf wird vom Aufsichtsmitarbeiter dreimal wieder zurückgeschickt, weil es immer piepst, wenn er durch die Schranke läuft. Jedes Mal legt er etwas mehr ins Körbchen und es piepst trotzdem. Beim vierten mal piepst es wieder, aber die arme Mann hat offenbar keine Lust mehr und lässt uns trotzdem weiter. Auweia!
Als erstes machen wir die Busfahrt über das Gelände mit. Zuerst steigen wir an einer der Startrampen für Spaceshuttles aus. In einer kleinen Ausstellung wird mittels Videopräsentation und einem Modell der Ablauf eines Shuttlestarts gezeigt. Sehr interessant und packend gemacht. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass Schall und Vibrationen mittels eines riesigen Wassertanks unterhalb der Startrampe zumindest teilweise absorbiert werden. Von oben hat man auch einen tollen Blick übers Wasser zu den anderen Einrichtungen des Space Centers.
Dann geht es zum eigentlich Höhepunkt der Tour: Das Gebäude, in dem die Raketen startbereit gemacht werden. Hier erleben wir in einem Auditorium den Start einer Mondrakete sehr realistisch mit. Dazu hat man die Kontrollstation mit vielen, vielen Monitoren und Computern nachgebaut. Überall blinkt es und man hört die Gespräche der Mitarbeiter und Astronauten mit. Dazu wird mittels Videopräsentation erläutert, wie die Vorbereitungen eines Raketenstarts ablaufen und schließlich kommt es zum Countdown. Richtig packend, wie die Rakete schließlich mit viel Lärm abhebt. Der Boden und scheinbar das ganze Gebäude vibrieren. Man hat wirklich das Gefühl, live dabei zu sein. Die Amerikaner verstehen es wirklich, diese Ereignisse auch absoluten Laien nahe zu bringen.
Anschließend gelangen wir in eine Halle, in der eine originale Mondrakete ausgestellt ist. Beeindruckend gigantisch ist sie und man bekommt, zusammen mit den Erläuterungen und den zusätzlichen Ausstellungsstücken, wirklich ein Gefühl für die Leistungen der Raumfahrt.
Zurück zum Bus geht es, wie von den Busfahrern bereits angekündigt, nur durch den Giftshop. Ralf sucht sich schon dort seine NASA-Tasse aus, die er unbedingt haben möchte und dann geht’s zurück zum Besucherzentrum. Auf dem Weg dorthin sehe ich dann meine ersten echten Florida-Alligatoren, die in den Wassergräben entlang der Straße rumliegen. Das Gelände des Space-Centers ist nämlich inzwischen ein wichtiges Naturschutzgebiet, in dem sich zahlreiche Tierarten wohlfühlen. Es gibt sogar 21 Adlerneste, die alle bebrütet werden und eins davon haben wir auch gesehen.
Angekommen im Besucherzentrum landen wir in der Space Shuttle Launch Experience, bei der man mittels Simulation einen Space-Shuttle-Start erlebt. Toll gemacht – das rüttelt ganz schön. Gott sei Dank gab’s keine Filmaufnahmen, denn mein Gesicht wurde ordentlich nach hinten gezogen und durchgeschüttelt. Schwabbel, schwabbel….
Anschließend schauen wir uns den 3-D-Imax-Film über die ISS an. Auch super gemacht, die Imax-3-D-Filme sind halt immer wieder etwas ganz besonderes.
Danach schauen wir uns noch den Rocket-Garden an, in dem Original Raketen aufgestellt sind und dann „darf“ Ralf endlich seine Tasse kaufen. Und danach sind wir platt und machen uns auf den Weg zu unserer Unterkunft.
Diese sieht von außen auf den ersten Blick ziemlich heruntergekommen aus. Oh mein Gott! Dann sehen wir aber, dass das Haus aufwändig „auf alt und heruntergekommen“ bemalt ist. Keine Ahnung, wie es darunter aussieht, aber jedenfalls ist der bröckelnde Putz eindeutig aufgemalt. Im Flur begrüßt uns ein lebensgroßes Plastikpferd einschließlich Ritter und unser Zimmer ist aufwändigst dekoriert. Ja, das Haus ist alt, die elektrischen Installationen jagen mir einen Schauer des Entsetzens über den Rücken, aber alles ist sauber und es ist einfach mal was anderes.
Wir machen noch einen Abendspaziergang am Wasser entlang (Meer? Fluss? Keine Ahnung, aber man sieht von hier übers Wasser das Kennedy-Space-Center) und danach gehen wir in das bereits erwähnte mexikanische Restaurant zum essen. Leckeres Essen gab’s und sehr leckere, riesige Margaritas …
Unsere heutige Tour:
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