Heute müssen wir uns leider vom Grand Canyon verabschieden, was uns beiden nicht leicht fällt. Aber zuerst dürfen wir noch einmal den Nationalpark durchqueren, da dies die kürzeste Strecke nach Page, unserem nächsten Ziel, darstellt.
Auf dem Weg zum Desert View kommen wir noch am Museum vorbei, das wir uns noch kurz anschauen. Beim Herausgehen werden wir von der aufsichtsführenden Rangerin angesprochen, wo wir denn herkämen. Auf unsere Antwort „From Germany, near Munich“ ist sie ganz begeistert und erzählt uns, dass sie dieses Jahr auch nach München fliegt und hofft, das Oktoberfest zu sehen. Sie ist auch ganz begeistert davon, wie viel Zeit wir uns für den Grand Canyon genommen haben, da die meisten Besucher nur für 3 Stunden herkommen. Wir kommen ins Plaudern und Ralf erklärt, dass er sich überlegt hätte, ob die Ranger denn vielleicht noch einen Internet- und Computerexperten bräuchten. Sie ist ganz begeistert und erklärt uns, dass IT-Experten bei der Parkverwaltung immer gebraucht würden. Ich glaube, das nagt jetzt an Ralf, denn er möchte, genauso wie ich, eigentlich gar nicht weg vom Grand Canyon.
Die Fahrt ist wieder, wie schon so oft, beeindruckend. Diese Landschaften! Wir kommen jetzt oft an Indianeransiedlungen vorbei, die sich als armselige Wohnwagen- oder Blechbehausungen darstellen. Am Straßenrand und auf Parkplätzen verkaufen sie „Native Arts“ in baufälligen Hütten oder abgerissenen Ständen. Sehr bedrückend.
In Page angekommen, fällt uns zuerst das starke Polizeiaufgebot auf. Überall am Straßenrand stehen sie, ausgerüstet mit Radargeräten. Irgendwie ein blödes Gefühl, auch wenn ich mich brav an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halte.
Nachdem wir geschaut haben, wo denn unser Motel liegt und wir festgestellt haben, dass es hier zwei Best Western direkt nebeneinander liegend gibt, fahren wir zum Glen Canyon Damm. Ein riesiges Bauwerk. Das Besucherzentrum darf man nur ohne Taschen oder Rucksack und nach einer strengen Sicherheitskontrolle betreten. Klar, denn die Anlage versorgt ja große Teile des Südwestens mit Strom und ist auch wichtig für die Wasserversorgung. Bei der Führung, die wir mitmachen erfahren wir auch, dass der immer weiter absinkende Wasserstand des Lake Powell, der vom aufgestauten Colorado River gebildet wird, ein großes Problem darstellt. Zuletzt im Jahr 1999 war der See richtig gefüllt und seither sinkt der Wasserstand. Das kann man auch gut an den weißen Rändern, die überall an den Felsen zu sehen ist erkennen. Da fehlen sicher 10-15 m gegenüber dem Höchststand.
Wir checken im Motel ein, buchen noch eine Bootstour für morgen und danach fahren wir noch zum riesigen Walmart hier in Page. Hier könnte man sich stundenlang aufhalten und bestaunen, was es alles in welcher Auswahl zu kaufen gibt.
Danach gehen wir nur noch zum Mexikaner essen und erledigen unsere allabendlichen Tätigkeiten wie das Sichern der Fotos usw.