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03.05.2018 Heimflug

Das Zimmer im Ibis Hotel war ruhig, trotzdem haben wir aufgrund des Heimreisefiebers doch etwas unruhig geschlafen. Um uns ein wenig Zeit und Luft zu verschaffen, hatten wir gestern spontan beschlossen, das Frühstück mitzubuchen und so “genossen” wir nach der etwas abenteuerlichen Körperpflege (Dusche und Waschbecken sind direkt im Hotelzimmer untergebracht) das Hotelfrühstück. Croissants und Baguettes waren frisch aufgebacken, aber es machte satt und der Kaffee war OK.

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Dann hieß es die Koffer ein letztes Mal in den Wagen zu verstauen und wir fuhren die Tankstelle an, die wir gestern im Berufsverkehr lieber vermieden haben. Es war zwar heute früh nicht mehr soviel los, aber der Verkehr war immer noch recht lebhaft und die Kreisverkehre in einer britischen Großstadt bleiben eine Herausforderung, die Jutta prima gemeistert hat. Nur als wir nach dem Tanken bis zum Flughafen gefühlte weitere 10000 Kreisverkehre bewältigen mussten, war unsere Geduld doch langsam an Ende.

An der Mietwagenstation angekommen, war kein Mitarbeiter da, der den Wagen entgegen nehmen wollte.  So ließen wir ihn einfach vor dem Häuschen stehen und brachten den Schlüssel zum Schalter im Flughafen.

Dann hieß es unseren Check-In-Schalter zu finden. Gar nicht so leicht,  wenn das nirgends angeschrieben ist, aber eine extra zu diesem Zweck angestellte Mitarbeiterin sagte uns die Schalternummer und dass der Schalter erst in ca. 45 Minuten geöffnet wird. Also suchten wir uns einen Platz zum warten und waren dann auch mit bei den ersten, die ihren Koffer abgeben durften.

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Etwas leichter machten wir uns auf den Weg zur Sicherheitskontrolle. Hier war alles perfekt organisiert. Vor der Kontrolle ausreichend Tische, bei denen man sich vorbereiten konnte, später dann Mitarbeiter die einem freundlich (eine Seltenheit in Security.Zonen) erklärten, was wie funktioniert und schon ging es durch den Duty-Free-Bereich in Richtung Gates.

Da unser Gate noch nicht ausgeschrieben war, suchten wir uns eine gemütliche Ecke und kauften uns, als dann klar war, dass wir an das genau andere Ende des Terminalbereichs mussten, noch ein paar Shortbreads für daheim, sowie ein Sandwich und Wasser für den Flug.

Der Boardingbereich war auf den ersten Blick recht leer, was sich aber schlagartig änderte als im Nachbargate der Flug von Easyjet nach Madrid aufgerufen wurde. Eine riesige Schlange bildete sich und eine Easy-Jet-Mitarbeiterin wies die Reisenden in einem spürbar genervten Ton auf die geltenden Handgepäckbestimmungen hin: Jeder nur ein Stück, Hand- und Einkauftaschen müssen in das Gepäckstück und Taschen, die zu groß sind müssen vor dem Besteigen des Fliegers abgegeben werden. Es ist echt der Wahnsinn, was einige Leute unter Handgepäck verstehen, aber andererseits kann man es aufgrund der aktuellen Preispolitik der Billigflieger verstehen. Wenn ein aufgegebener Koffer mehr kostet als der ganze Flug, kann man schon auf dumme Ideen kommen.

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Unser Boarding ging dagegen wunderbar schnell (Premiere: Jutta und ich hatten diesmal erstmalig nur elektronische Boardingpässe auf dem Smartphone!) und da der Flug diesmal von der Czech Airlines durchgeführt wurde, wurden wir aufgrund unserer Buchung mit größeren Sitzplatzabstand sogar in der Business Class untergebracht.

Der Flug war ereignislos, der Service gut und freundlich und wir landeten ca. 15 Minuten früher als geplant. Nach der (wie üblich in Deutschland) etwas ruppigen Begrüßung durch den Grenzschutz warteten wir auf unsere Koffer und machten uns dann auf den Weg nach Hause.

Es ist schon seltsam wie schwer einem nach zwei Wochen Linksverkehr es fällt, wieder rechts unterwegs zu sein. Aber auch das schafften wir, trotz eines unvorhergesehen Staus aufgrund Straßenbauarbeiten, die frecherweise während unseres Urlaubs gestartet wurden.

Daheim wurden wir dann von einem üppig zugewucherten Garten sowie unseren Katzen und unserer lieben Katzensitterin begrüßt.  Ein Haufen Post wartet und morgen und übermorgen ist erst einmal Wäschewaschen und Garten angesagt. Der Alltag hat uns wieder.

01.05.2018 Über Loch Lomond nach Callander

Langsam heißt es Abschied nehmen von Schottland. Heute sind wir unterwegs zu unseren letzten “richtigen” Ziel unseres Roadtripps bevor es morgen zurück nach Edingburgh geht. Die letzten drei Tage Sonnenschein ohne Regen haben uns etwas verwöhnt, so dass wir das für heute angesagte Wolken-Regen-Wetter mit gemischten Gefühlen erwarteten.

Nach einem etwas lauten Morgen durch das benachbart untergebrachte chinesische Pärchen, gab es noch ein kurzes Frühstück, diesmal zusammen mit einem italienisch-französischen Paar, das in Brüssel lebt. Danach verabschiedeten wir uns herzlich von unserer Gastgeberin Claire. Es war schon lustig mit den Bed and Breakfast Übernachtungen in diesem Urlaub. Von professionell gastfreundlich wie im Roseburn in unserem ersten B&B über schlicht und einfach wie in den ersten beiden Nächten auf Skye bishin zum familär eingebundenen wie jetzt im Levante war alles vertreten. Ich glaube, wenn wir noch 2 Nächte länger im Levante geblieben wären, wären wir adoptiert worden. 🙂

Trotzdem mussten wir los und so fuhren wir noch einmal über das diesmal wolkenverhangene Glen Coe über das Rannoch Moor in Richtung Glasgow um das Loch Lom, ond zu besuchen. Immerhin ist das Schottlands größter See und auch der Titel eines der berühmtes Lieder der schottischen Folkrock-Band Runrig. Wir machten ein paar Fotostopps entlang der Strecke aber bei dem Wetter kam, sonnenverwöhnt wie wir waren, keine richtige Stimmung auf größere Strecken zu spazieren.

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Unsere Reiseführer empfahlen einen Stopp in der kleinen Ortschaft Luss, das wir dann ansteuerten. Das Wetter war noch trocken, so dass wir mutig ein Parkticket für 2 Stunden zogen und einige Runden durch den wirklich sehenswerten kleinen Ort drehten. Da der Hunger ein wenig nagte, gönnten wir uns im Café des Luss General Stores frisch geräucherten Lachs. So einen leckeren Lachs hatten wir noch nie gegessen. Zusätzlich gab es dort das leckerste Brot unserer Reise, so richtig mit Geschmack und Kruste Also, wer dort mal in der Gegend ist unbedingt den Lachs aus dem Luss Smokehose probieren. Der ist jeden Pence wert.

Da der angekündigte Dauerregen anssetzte, machten wir uns dann sobald auf den Weg zu unserem Tagesziel für heute, die kleine Ortschaft Callander. Unterwegs stellten wir fest, dass nach den aufregenden Highlands, die Landschaft doch relativ eintönig grün war Das änderte sich, als wir langsam wieder gen Norden in Richtung Callander fuhren.

Dort angekommen, machten wir anstatt der eigentlich vor der Reise geplanten kleinen Wanderung durch den in der Nähe gelegenen Nationalpark einen kleinen Bummel durch das sehenswerte Örtchen, aßen einen leckeren Scone in einem netten Café und überfielen auch noch einen Süßigkeitenladen.

Dann war endlich die Zeit für den Checkin in unserem heutigen B&B “The Knowe Guest House“. Wir wurden sehr freundlich begrüßt und uns war schon nach dem ersten Schritten in das Haus sicher, dass wir mal wieder einen guten Griff gemacht haben. Ein junges, sehr engagiertes Paar führte uns durch die Räumlichkeiten zu unserem geräumigen Zimmer und erklärten uns alles. Wir haben ein Fenster zum Garten und die Gastgeberin erklärte uns, dass wir von unsere Fenster aus mit etwas Glück Rehe und die immer seltener werdendern roten Eichhörnchen sehen könnten.

Da sich nur ein Fasan blicken ließ, machten wir uns dann am Abend nochmals auf den Weg in den Ort zum Riverside Inn, um in dem gemütlichen Pub einen sehr leckeren Burger zu essen. Durch den Regen ging es dann zurück zum B&B. Unterwegs begegneten wir noch ein paar Kindern, die mehr oder weniger glücklich durch den Regen ein Lauftrainig absolvieren mussten.

Morgen geht es dann auf den letzten Teil unserer Reise: Einen kleinen Abstecher durch Stirling, bevor es dann zu unserem 08/15-Ibis-Hotel in der Nähe zum Flughafen geht.

29.04. Von Skye nach Fort William

  • Das Motto heute: Der Weg ist das Ziel.

Nachdem wir recht früh aus den Federn waren, machten wir uns noch einmal ein kleines schottisches Frühstück mit Porridge und Toast, reinigten noch unser Cottage und verabschiedeten uns von unserer herzlichen Vermieterin, die uns Anbetracht der seltsam fahrenden Touristen auf Skye noch eine sichere Fahrt wünschte.

Da wir heute knapp 3 1/2 Stunden reine Fahrzeit vor uns hatten, verließen wir diese interessante – aber am 2. sonnigen Tag in Folge schon recht gut gefüllte – Insel, da wir unterwegs noch das eine oder andere, was uns auf dem Weg interessant erscheint besuchen wollten. Wir schauten noch kurz in unseren Reiseführer, was so auf den Weg liegen könnte und beschlossen zunächst einmal das südliche Ende von Loch Ness bei Fort Augustus anzusteuern.

Erste Station war jedoch ein kurzer Stop beim Eilean Donan Castle, das wir diesmal mit blauen Himmel fotografieren wollten. Wir hatten Glück, der Parkplatz war trotz des guten Wetters noch nicht überfüllt und so machten wir ein paar nette Fotos aus allen Perspektiven, die man ohne Eintrittsgeld sehen konnte.

Danach ging es weiter auf die A87. Die Landschaft hier war wieder einmal total anders als in den bisherigen Gegenden und nach ein paar Fotostops an der Straße, sahen wir kurz vor Fort Augustus ein Hinweisschild zu den Invermoriston Falls. Wasserfälle sind immer gut und außerdem machte sich inzwischen bei uns eine kleine Müdigkeit breit, bei der ein paar Schritte an der frischen Luft nicht schaden könnten. Also raus aus de Auto und rein in die Wanderschuhe, die sich in Schottland, aufgrund der aufgeweichten Wege, als die ideae Fußbekleidung für alle Wege außerhalb von Städten erwiesen. Unterwegs merkten wir die unterschiedlichen Wärmeeindrücke. Einheimische in kurzärmeligen Shirts und dick vermummte Touristen waren bunt gemischt. Wir irgendwo dazwischen mit T-Shirt und leichter Jacke. 🙂

Die Wasserfälle selbst waren ganz nett anzusehen, aber soooo besonders auch nicht. Auf jeden Fall ein netter Zwischenstopp um mal Luft zu holen und sich die Beine zu vertreten. Aber man verpasst auch nichts, wenn man daran vorbei fährt.

Fort Augustus war bald danach erreicht. Der Parkplatz ließ nichts Gutes erahnen. Reisebus an Reisebus und auch der Fish & Chips-Stand direkt am Parkplatz war überfüllt. Da wir aber beide inzwischen einen guten Hunger hatten, machten wir uns auf die Suche nach einem netten Café oder Pub um dort eine Kleinigkeit zu essen. Beim 2. Anlauf fanden wir über einen Hintereingang eine Hotelbar, in der es noch ein paar Plätze gab. Inzwischen geübt, bestellte ich an der Theke inzwischen mein drittes mal auf dieser Reise Haggies für mich und Cullen Skink (eine Fischsuppe) für Jutta. Das Essen war schnell serviert und schmeckte auch diesmal wieder wirklich gut. So gestärkt machten wir noch einen Spaziergang den Kanal entlang, sahen dem interessanten Treiben an der Schleuse zu (hier wird der Bootsverkehr in 5 Stufe vom Niveau des Loch Ness auf die Höhe des Caledonian Canal angehoben) und besuchten noch einmal Loch Ness. Leider ließ sich Nessie auch diesmal nicht blicken, was aber Anbetracht des nicht unerheblichen Touristentrubels eigentlich auch kein Wunder war.

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Also programmierten wir Google Maps auf unsere nächste Unterkunft und machten uns wieder auf den Weg. Unterwegs machten wir noch ein paar nette Fotos bei der Bridge of Oich und beim Commando Memorial. Letzeres war aufgrund der Ankunft von 4 Reisebussen direkt nach uns schnell total überlaufen, so dass wir nur schnell ein paar Fotos machten und weiter fuhren.

Auf den letzten Kilometern wurden wir immer müder und als wir den verkehrsreichen Ort Fort William fast hinter uns gelassen hatten, fuhren wir kurz links ran um sicherzugehen, dass wir das Navi nicht falsch programmiert haben, da es immer noch 15 Kilometer Weg anzeigte. Aber ein kurzer Zwischencheck der Zimmerbuchung ergab, dass wir wirklich in einem kleinen Weiler weiter östlich von Fort William wohnen werden.

Das B&B war bald gefunden. Von außen wirkt es doch eher bescheiden und als wir kamen, war auch niemand im Haus um uns zu begrüßen. Die Zimmerwirtin im benachtbarten B&B, informierte uns, dass unsere Vermieterin erst gegen 17:00 wieder bereit zum einchecken ist und empfahl uns, in der Zwischenzeit im einzigen Restaurant des Ortes erst einmal einen Kaffee zu trinken Dies taten wir dann auch und reservierten uns sicherheitshalber auch gleich einen Tisch fürs Abendessen. Etwas verunsichert waren wir von der Zeitangabe 6:15 to 6:45. Wir befürchteten nur eine halbe Stunde Zeit zum Essen zu haben, aber was soll man machen, wenn es nur ein Lokal im Ort gibt.

Beim B&B angekommen, war dann auch die Vermieterin da. Eine quirlige junge Frau, die uns die ganze Familie vorstellte und uns dann zu unserem Zimmer führte. So abschreckend das Äußere wirkte, so nett war dann das Zimmer anzusehen. Wir richteten uns ein und machten uns dann gegen 18:00 auf den Weg zum Restaurant.

Es waren noch einige Tische frei, so dass sich unsere Befürchtungen dann schnell in Luft auflösten. Ich genoss gekochtes Schweinefleich in süßlich würziger Soße und Jutta bestellte sich orientalische Nudeln. Beides schmeckte wirklich gut, auch wenn ich beim Essen an Obelix mit dem gekochten Wildschwein in Pfefferminzsoße denken musste. 🙂

Nachdem wir noch einen kleinen Spaziergang zum nächsten Wanderparkplatz machten um die 10000 Schritte Tagessoll voll zu bekommen, landeten wir dann schlußendlich wieder in unseren B&B. Unser Wirtspaar saß mitten beim Abendessen im Esszimmer und plauschte noch kurz mit uns, bevor wir uns in unser Zimmer begaben. Dieses B&B ist wirklich mal sehr familär.

28.04.2018 2. Tag auf Skye

Eigentlich hätte es heute ein Wandertag in die Berge von Skye werden sollen, aber dann kam alles ganz anders. Aber am besten fange ich von vorne an.

Nachdem unsere Vermieterin gestern so von dem Sonnenaufgang auf unserer Seite der Insel geschwärmt hatte, wagte ich heute früh, als ich zwischendurch wach wurde einen kurzen Blick nach draußen. Und sie hatte Recht: Erst war der Himmel Orange gefärbt von der Morgendämmerung, und als ich einen Stunde später wieder wach wurde, konnte ich die Sonne am Horizont sehen.

Nach ein paar kurzen Fotos schlummerte ich aber noch ein wenig weiter, denn wir wollten heute den Quiraing erorbern, der von unserer Unterkunft aus leicht erreichbar sein soll. Den Boiler zum Duschen beidente ich diesmal routiniert, so dass das Duschen kein Abenteuer mehr war. Dann frühstückten wir noch einen leckeren Porridge und ein paar Toast um uns dann auf den Weg zu machen. Wir wollten früh da sein, denn die Reiseführer warnten, dass die wenigen Parkplätze schnell überfüllt sind.

Sorgfältig wie ich bin, erkundigte ich mich auch im Netz nach der Strecke, nachdem Google Maps diesmal keine große Hilfe war. Ich lotste Jutta nach Norden, denn nach der Beschreibung sollte die Einfahrt schon kurz nach Staffin, den Ort in dem wir übernachteten liegen. Nach einigen Meilen gab es keine Felsen mehr, sondern nur noch eine durch die karge Landschaft führende Single Track Road mit lauter Touristen, die das Prinzip der Passing Places nicht verstanden haben. Jutta wurde immer genervter, da wir in einige brenzlige Situationen kamen.

Ich hatte in Erinnerung, dass von der anderen Seite der Halbinsel ein weiterer Einstieg sein soll und redete Jutta Mut zu, aber auch hier, nach schier unendlicher Single Track Road, war weiterhin keine Einfahrt zum Quiraing zu sehen. Wir gaben den Plan auf und Jutta wollte jetzt nach Portree um sich ihren zweiten Wunsch für diese Insel zu erfüllen, eine Bootstour, die bei solchen Reisen eigentlich nie fehlen darf. Also auf nach Portree, das wir inzwischen besser kannten. Routiniert fuhren wir den kostenlosen Parkplatz an und kauften am Hafen zwei Tickets für die Bootstour. Da die nächste Tour erst in 1 1/2 Stunden losgehen sollte, suchten wir eine Gelegenheit zu einem 2. Frühstück.

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Das Café von gestern ließen wir diesmal aus und wir fanden am Townsquare ein Lokal mit Außensitzplätzen. Da die Sonne schien und es nicht nach Regen aussah, gönnten wir uns dort einen Platz. Ein etwas überforderter Kellner nahm unsere Bestellung auf: Zwei Kaffee, einmal Waffle with Baccon and Egg für mich und Toast für Jutta. Der Kaffee kam schnell, die mit Sirup getränkte Waffel, die mit einem Spiegelei bedeckt war auch bald – aber der Toast kam und kam nicht. Als ich mit meinem kulinarischen Genuss fertig war, sprachen wir die Bedienung auf die fehlenden Toast an und ihm war es sichtlich peinlich. Diesmal ging es schneller – auch wenn diesmal die Marmelade fehlte – aber dafür wurde mir später der Toast von der Rechnung gestrichen.

Dann war es schon Zeit für die Bootstour. Wir warteten brav am Pier und gelangten dann nach einem kurzen Fußweg auf die “Stardust”. Beworben wird die Tour mit der Sichtung seltener “Golden Eagle”und anderer Tiere, wie z.B. Seelöwen, aber der Skipper erklärte uns gleich, dass es möglich sei, dass wir die Adlerdame nicht zu Gesicht bekommen, da gerade Brutzeit ist, er aber sein bestes versuchen wird. So schipperten wir los und in der Tat, nach einigen Hin und Her entdeckte die Copilotin (Keine Ahnung, wie das auf Seemännisch heißt) etwas. Angestrengt versuchten wir, den Fleck über dem gezeigten Dreieck in der riesigen Felswand zu erkennen. Und tatsächlich, mit etwas Geduld, konnte man den Adler im Horst sehen. Als der Skipper dann einen Fisch durch die Luft wirbelte und ins Wasser warf, kam er dann auch angeflogen. Ein wirklich imposanter Anblick. Auch wenn ich ihn nicht mit der Kamera erwischen konnte, ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst.

Nach der Tour machten Jutta und ich uns dann total durchgefroren (trotz warmer Jacken, war es auf dem Meer doch recht windig und kalt) zur Touristeninformation um uns eine Karte der Insel zu holen und uns noch einen Tageshöhepunkt auszusuchen (Die Reiseführer waren ja zuhause im Cottage, denn wir wollten ja wandern …)

Dort entdeckten wir den Fairy Glen, eine geologische Formation, die auch bei diversen Filmen, wie zum Beispiel in “BFG – Big Friendly Giant” den Hintergrund bildete. Der Legende nach sollen hier Feen leben und eine Felsnadel soll ihre Burg sein. Im Internet fanden wir diesmal Koordinaten für das Navi und machten uns auf den Weg. Nach einer sehr abenteuerlichen und noch engeren Single Track Road konnten wir unseren Wagen parken und durch die interessanten Hügel inmitten von Schafen unseres Weges über die Hügel ziehen.

Bei der Formation dann eine kleine unangenehme Überraschung, zwei kleine Busse mit Reisegruppen standen davor und laute Menschen verschiedenster Nationen standen im Weg rum sobald es schöne Fotomotive gab. Aber als erfahrene Reisende wissen wir ja, sobald man ein paar Meter von der Hauptattraktion weg ist hat man seine Ruhe und auf dem Rückweg konnten wir dann die “Burg” und einen künstlichen Feenkreis auch ohne Menschen darin sehen und fotografieren.

Damit war es schon später Nachmittag und wir machten uns auf den Weg nach Staffin (mal wieder mit spannenden Begegnungen auf der Single Track Road) um im Columba 1400 Café zu Abend zu essen. Beim Columba 1400 handelt es sich um eine gemeinnützige Initiative um Problemjugendlichen eine Perspektive zu geben. Wir genehmigten uns dort zwei leckere Steaks um dann im Cottage die Beine hoch zu legen bevor es dann morgen weiter zur vorletzten Station nach Fort Williams  geht.

Beinahe hätte ich das Wichtigste vergessen: Heute hat es den ganzen Tag keinen Tropfen geregnet. Wer Schottland kennt, weiß wie ungewönlich das ist. 🙂

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25.04.2018 von Loch Ness nach Isle of Skye

Heute morgen starteten wir zunächst mit einem sehr herzhfaften und guten Frühstück. Jutta bekam ihren ersten hausgemachten Porridge und war sehr zufrieden damit, während ich (mal wieder) mein schottisches Frühstück mit Black Pudding, Sausages, Eggs und Ham zu mir nahm. Danach hieß es Koffer packen und Abschied nehmen von dieser außergewöhnlichen Unterkunft. Marisley, unsere Gastgeberin, gab uns noch einige Tipps für die nächste Strecke und ich revanchierte mich mit einigen Tipps für eine Deutschandreise, die sie evtl einmal machen will, wenn sie mal wieder in den Urlaub kann. (Bei einem Bed & Breakfast in einer beliebten Urlaubsregion nicht ganz so einfach.)

Trotz der netten Tipps, südlich des Loch Ness zu fahren entschieden wir uns für unseren ursprünglichen, mehr nördlich gelegenen Weg. Jutta verabschiedete sich noch sehr ausführlich von den beiden lieben Hunden und dann ging es los.

Unser erster Zwischenstop war Strathpeffer, einen kleine Kurort aus Victorianischen Zeiten, in dem wir einen kleinen Spaziergang machten. Besonders gefallen hat uns dort der ehemalige Bahnhof, der von den Einheimischen liebevoll hergerichtet wurde und in dem nun verschiedene kleine Geschäfte und ein Spielzeugmuseum untergebracht sind. In dem Geschenkeladen kamen wir mit der Inhaberin/Verkäuferin in ein kurzes Gespräch, wie es hier in Schottland üblch ist. Sie erkannte uns anhand unseres markanten Akzents sofort als Deutsche und nach kurzer Zeit kam sie auf das Thema, des vor kurzem in Hamburg vermissten und tot aufgefnunden jungen Schottens zu sprechen. Ein Thema, das hier wohl tagelang die Presse beschäftigt hatte.

Da der Ort sonst nicht viel zu bieten hatte machten wir uns weiter auf den Weg zur nächsten Station. Wir wollten auf jeden Fall noch einen schottischen Wasserfall sehen und hatten uns dazu die Rogie Falls ausgewählt. Ein netter kleiner Wasserfall, an dem auch eine Lachstreppe angebracht ist, an der die Lachse zur Laichzeit zu ihrem Geburtsort zurückkehren können. Aber da wir jahreszeitlich zu früh waren, waren sie nicht zu sehen, und nachdem der schottische Regen es eine Spur zu gut mit uns meinte, machten wir uns weiter auf den Weg.

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Als nächstes Ziel hatten wir uns diesmal ein in unserem (gedruckten!) Reiseführer empfohlenes Lokal ausgesucht. Eine gute Wahl, nachdem Jutta aufgrund ihres leichten Frühstückes schon die ersten Unterzuckerungsanzeichen zeigte. Unterwegs zeigten sich die Highlands von ihrer besten Seite. Die Landschaft war einfach atemberaubend und muss sich hinter den Landschaften der USA nicht verstecken.

Das Carron Restaurant entäuschte uns nicht. Es gab leckeren Fisch und zu Gedenken meines verstorbenen Großvaters, der heute Geburtstags hätte, gönnte ich mir noch einen leckeren Marzipankuchen.

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Dann ging es los zu dem Höhepunkt des heutigen Weges: Dem Eilean Donan Castle, eine der meist fotografierten Sehenswürtigkeiten Schottlanda, da diese restaurierte Burg in vielen Filmen, unter anderem in “Highlander – Es kann nur einen geben” als Kulisse diente. Die Besichtigung war wirklich nett, vor allen die stilecht nachgebaute Küche, die mit den vielen Details beindruckte.

Danach ging es weiter zu dem Ziel der nächsten vier Tage, der Isle of Skye. Nach einem kurzen Weg, fanden wir unsere Unterkunft für die nächsten zwei Tage. Einem – nunja – wie sagt man es freundlich – für Isle-of-Skye-Verhältnisse preiswerten und gutgelegenen Bed & Breakfast. Nach den letzten beiden Unterkünften eine eher bescheidene Unterkunft – aber da die Isle of Skye sehr begehrt ist und wir nicht zu viel für unsere erste Unterkunft hier ausgeben wollten, passt es. Wie heißt es in Amerika so schön: “You get what you pay for”. Und es gibt ein Bett und wie es aussieht  morgen auch ein Frühstück und dazu einen unverbauten Blick auf die Brücke zur Insel.

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Nach einem kleine Rundgang entschieden wir uns in dem Lokal, in dessen Hinterhof unsere Unterkunft liegt, zu essen. Das Essen war recht gut, und die Bedienung sehr nett. Leider wurde unser Mahl durch eine deutsche Familie, deren Kind eine absolute Katastrophe war, getrübt. Das Kind der schlecht erzogenen Eltern, rannte die ganze Zeit laut schreiend durch das Lokal, umfasste der armen Bedienung während sie lief, die Knie und war laufend am Nöhlen. Mal wieder ein absoluter Fremschämgrund.

Daraufhin beschlossen wir bald zu zahlen und verzogen uns in die Bar/das Pub, die ebenfalls zu dem Lokal gehört. Hier nur unter Einheimischen, genossen wir noch zufrieden einen letzten Absacker bevor wir uns wieder in der Abenddämmerung auf den Weg zu unserem bescheidenen Zimmer machten.

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Mal sehen was der Wetterbericht sagt. Wenn er wieder so daneben liegt wie heute (angesagt war den ganzen Tag Regen, in Wirklichkeit hatten wir neben ein paar Schauern auch immer wieder Sonnenschein), dann fahren wir morgen ein Stück die legendäre Westküste entlang. Wir werden sehen.

23.04.2018 Pitlochry – Queens View und Rannoch Station

Nach den für uns Landeier doch eher etwas lauten Nächten in Edinburgh, haben wir heute in dem gemächlichen Pitlochy in unserem großen Bett geschlafen wie ein Stein. Nachdem ich die Wunder der Wasserinstallationen des britischen Empires überstanden hatte und mit der gewünschten Temperatur duschen konnte machten wir uns auf den Weg zum Frühstücksraum unseres B&B. Hier wurden wir von unserer Zimmerwirtin herzlich begrüßt und suchten uns aus der Menükarte ein traditionelles schottisches Frühstück, mit Ei, Speck, Black Puding und allem was dazugehört aus.

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Mit am Tisch saß ein älteres Ehepaar (also noch älter als wir 🙂 und stellte uns nach kurzer Zeit die in Schottland obligatorische Frage “Where are you from?”. Als wir unsere Standard-Antwort “From Germany, near Munic” antworteten, erzählte unser Tischgenosse auf deutsch, dass er als Kind schon auf Bestreben seiner Eltern im Goethe-Institut in Glasgow deutsch gelernt hat, da sie immer wieder gerne Urlaub in Deutschland mit den Kindern machten. Seine jüngere Schwester war dann auf Schüleraustausch in der Nähe von Hannover und daraus hat sich eine langjährige Freundschaft der Familien mit regelmäßigen gegenseitigen Besuchen entwickelt, bei der er dann regelmäßig übersetzen durfte.

Alsdann machten wir uns auf den Weg zum Queens View, den einzig für heute fest geplanten Programmpunkt. Von diesem Punkt aus hatte Königin Viktoria den Blick auf den Loch Tummel genossen und seitdem ist es einer der meist besuchten Ausflugspunkte in Schottland. Klar, dass wir da auch hinmussten. Jutta meisterte den Linksverkehr inzwischen sehr routiniert und auch die kleine Straße ohne Mittelstreifen, konnten wir trotz Gegenverkehr sicher befahren. Im Gegensatz zu unseren ersten Fahrten in Irland, saß ich sehr entspannt auf dem Beifahrersitz und versuchte derweil das Audiosystem von BMW zu verstehen, damit wir endlich unseren Schottland-Soundtrack genießen konnten.

Queens View war wirklich schön, aber halt nur ein einzelner Punkt. Aber beim Visitorcenter konnten wir Wanderkarten aus einem etwas eigenwilligen Spender ziehen und so beschlossen wir einen kleinen Rundweg zu begehen. Erst versuchten wir es direkt vom Queen’s View aus. Aber der Weg, den wir wählten war so abenteuerlich, dass wir in Anbetracht von Juttas lädiertem Knie bald Kehrt machten. Am Visitor-Center stellte wir dann fest, dass der von uns gewählte Weg einige 100 Meter weiter die Straße entlang beginnt. (Ja – Ralf und Kartenlesen – immer ein Abenteuer …)

Noch schnell ein paar Souvenirs gekauft und dann ging es los zum Allean Forest trail. Vom Parkplatz aus erreichten wir dann problemlos den Einstieg und machten uns auf die harmlosere der beiden angebotenen Varianten. Ein wirklich schöner Weg, bei dem uns auch ein paar nette Hunde samt netter Hundebesitzer begegneten. Etwas, was uns schon gestern aufgefallen ist: Schottland scheint das ideale Reiseland für Hundebesitzer zu sein.

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Auf dem Weg fanden wir ein paar Hausruinen aus der Zeit, als die englischen Landlords, die Schottland unter fester Knute hatten, festgestellt hatten, dass Schafe mehr Gewinn erbringen als die dort ansässigen Landwirte und dieselbigen einfach vertrieben um mehr Land zu haben. Kein Wunder, dass die Schotten so sehr mit ihrem eigenen Brexit liebäugeln.

Nach der Wanderung war dann die Überlegung, wie wir weitermachen. Also fuhren wir erst einmal die Straße, den Loch Tummel entlang. Eigentlich dachten wir, dass wir am Ende des Sees einfach zum anderen Ufer wechseln und dann hinterher in Pitlochry noch ein wenig wandern und dann endlich mal eine Whisky-Verkostung mitmachen. Aber bei dem Ort Tummel Bridge sahen wir ein Hinweisschild auf die “Rannoch Station”. Dieser Ort war uns aus einer Reisesendung im deutschen Fernsehen bekannt. Eine einsamer Bahnhof mitten im schottischen Moor, in dem ein legendärer Teeroom auf die Gäste wartet. Klar, dass wir da hin mussten.

Arme Jutta: Die Straße wurde immer enger und abenteuerlicher und noch dazu wegen einiger Bau- und Baumfällarbeiten durch einige LKWs frequentiert. Aber auch diese Hürden meisterte Jutta vorbildlich. Die Landschaft war einfach atemberaubend, aber leider gab es kaum Möglicheiten anzuhalten, so dass es wenige Fotos (dafür aber um so mehr Erinnerungen) gibt.

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Der Bahnhof war dafür seine Reise wert. Wirklich mitten im Moor gelegen – dieser kleine Bahnhof mit einerm überfüllten Tea Room. Wir hatten Glück und ergatterten noch 2 Sitze am Fenster und genossen unsere Scones mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade, stilecht mit einem Tee mit Milch.

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Am Platz gab es wieder Karten für kleine Wanderwege und so machten wir uns auf zu einem kleinen Trip durchs Moor an einen kleinen See. Leider machte sich Juttas Knie wieder bemerkbar und auch der Regen wurde immer hartnäckiger. Aber wir schafften es noch rechtzeitig zurück zum Bahnhof, als einer der wenigen Züge, die dort Stop machten ankam. Kaum zu glauben, aber es stiegen tatsächlich einige Touristen mit Koffern aus, die zum Hotel nebenan gingen. Also – als Geheimtipp für absolute Ruhe, garantiert ohne WLAN und Internet, ist Rannoch Station auf jeden Fall zu empfehlen.

Mit dem Plan, wenigstens jetzt noch die Distellerie zu besuchen und evtl. ein wenig zu den Wasserfällen zu gehen, machten wir uns auf den Weg zurück. Inwischen fuhr Jutta den Linksverkehr so routiniert, als hätte sie noch nie etwas anderes gemacht. Aber trotzdem war es leider zu spät für die geplanten Aktivitäten. Also suchten wir uns einen Platz zum Essen. Das von der Wirtin empfohlene Old Mill Inn erschien uns ein wenig zu exklusiv, so dass wir als Alternative ein Café wählten, dass von außen recht originell aussah. Es stellte sich als Pleite heraus. Die Empfehlung des Tages, ein Lammburger mit Knoblauch-Kräuter-Soße war vom Geschmack her eher langweilig und trocken. Egal – es machte zumindestens ein wenig satt und es gibt ja in Pitlochry weitere Einkaufsmöglichkeiten. Dann gibt es halt auf dem Zimmer Dosenbier und Chips.

 

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Wir kamen an einem kleinen Supermarkt vorbei, aber ich meinte, weiter die Straße entlang noch einen Supermarkt gesehen zu haben. Juttas Knie schmerzte immer mehr, aber sie gab nach. Dummerweise gab es bis zum Ende des Ortes keinen Supermarkt mehr, so dass wir den ganzen Weg wieder zurücklaufen mussten. Erst kurz vor unserem B&B sahen wir dann einen großen Supermarkt. Da es aber nicht der war, den ich meinte gesehen zu haben, nehme ich weiterhin die Schuld für den Umweg auf mich.

Nachdem wir jetzt noch zwei Unterkünfte in Richtung Westen gebucht haben ist es jetzt an der Zeit, die letzten Bilder ins Netz zu stellen und dann geht es morgen in den Norden um Nessie zu besuchen.

20.4.2018 Flug nach Edinburgh

Fast hätten wir es nicht mehr geglaubt, aber heute war es soweit. Nachdem wir fast pünktlich nach Plan gegen 12:00 das Büro verlassen haben, ging es gleich zum Flughafen. Der Flug ging zwar erst um 17:55, aber nach einigen anstrengenden Monaten wollten wir einfach nur noch in den Urlaub.

Die Fahrt zum Flughafen ging problemlos und wir machten uns gleich auf zum Check In. Wahnsinn, keine Schlange, wir konnten unsere Koffer sofort loswerden und bekamen diesmal sogar zum E-Ticket keinen Papierausdruck mehr.

Nur noch mit den Handgepäckrucksäcken bewaffnet machten wir uns gleich auf dem Weg zum Airbräu um uns ein letztes deutsches Mittagessen und zwei Radler zu gönnen. Hier kamen wir zum ersten mal ein wenig runter, das erste Urlaubsgefühl stellte sich ein.

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Derart gestärkt machten wir noch eine Runde durch die Geschäfte, gaben noch ein wenig Geld aus um dann auf der Aussichtsterasse des Terminals 2 unser Freitags-Kuchen-Ritual zu feiern und bei sonnigen 25 Grad dem Betrieb auf dem Rollfeld zuzuschauen.

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So verging die Zeit und wir fühlten uns endlich im Urlaub angekommen.

Passkontrolle und Security gingen diesmal auch ohne Warteschlange und problemlos. Und wir warteten dann bei einem Glas “Endlich ist Urlaub”-Sekt auf unseren Flug.

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Auch hier verlief ausnahmsweise alles problemlos. Die Wahl, die XL-Sitze zu buchen war für Juttas lange Beine genau richtig und die Mitreisenden, waren bis auf 4 feierwütige junge Männer, angenehm. Ehe wir es uns versahen waren wir schon über der Nordsee und nach einiger Zeit war auch die Ost-Küste Großbritanniens zu sehen.

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Da wir in der dritten Reihe saßen, waren wir nach der Landung schnell aus dem Flugzeug und die Passkontrolle war auch gleich erledigt. Und am Gepäckband erwartete uns ein kleines Wunder: Juttas Koffer war der erste auf dem Band. Das hatten wir noch nie. 🙂

Da wir keine Lust mehr hatten, uns am ersten Abend gleich mit dem Bussystem Edinburghs auseinanderzusetzen, gönnten wir uns ein Taxi zum Hotel. Der Fahrer war sehr redselig, nur leider haben wir aufgrund der geringen Lautstärke der Gegensprechanlage und seines schottischen Akzents nicht viel verstanden. Aber er versicherte uns am Ziel, dass es ein Gerücht sei, dass die Briten 15 Grad als sommerlich betrachten würden und in T-Shirts rumlaufen würden.

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Für das Zimmer mussten wir erst an die Tresen im Pub, das dem Hotel angeschlossen ist. Dort erklärte uns ein junger Mann im breitesten schottischen Dialekt, was wie funktionert – auch hier verstanden wir nur die Hälfte, haben aber Hoffnung, dass wir uns im Laufe der Zeit reinhören werden.

Das Zimmer selbst ist winzig , aber zweckmäßig und nach einer kleinen Runde die Straße rauf und runter gönnten wir uns im Pub des Hotels noch zwei Lager und zwei Sandwiches mit Beilagen.

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Jetzt heißt es nur noch schlafen. Wir sind schlag kaputt und morgen wollen wir ja die schottische Metropole erobern.

8.5.2016: Cork

Heute war es so weit, die letzte Station unserer Reise steht an. Aber zunächst einmal hieß es in Killarney noch ein letztes mal Frühstücken gehen, also machten wir uns durch die fast leeren Straßen auf die Suche. Leider war unser Lieblingscafé noch geschlossen, so dass wir uns bei dem einzigen geöffneten Café der Innenstadt mit je einem Scone und ich mit einer Waffel und Jutta mit Müsli begnügten. Dann ging es ein letzes mal voller Wehmut zurück in unsere Ferienwohnung und wir machten uns auf den Weg nach Cork.

Die Fahrt selbst war schnell und ereignislos hinter uns gebracht. Aber in Cork selbst zeigte dann unser altes Navigationssystem, dass es sein besten Zeiten hinter sich hat. Wieder einmal erkannte sie eine Umgehungsstraße nicht und wollte uns durch Kreisverkehre schicken, die es auf dem Weg nicht (mehr) gab.

Trotzdem schafften wir (Jutta als Fahrerin am Ende der Nerven) dann trotzdem trotz laufenden Gemecker unserer Navitante , die nicht einsehen wollte, dass wir uns weigerten durch gsperrte Straßen zu fahren, ein Parkhaus in dem wir uns in eine enge Parklücke zwängten.

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Dann hieß es auf in das quirlige Leben Corks. Die Iren scheinen übrigens nicht die Reiseführer gelesen zu haben, in denen beschrieben steht, dass man dringende Erledigungen am Samstag erledigt haben sollte, da die gläubigen Iren am Sonntag die Geschäfte geschlossen halten. Über 2/3 der Geschäfte waren offen und so war ein reges Treiben auf den Einkaufsstraßen.

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Wir ließen uns treiben und fanden eine kurze Wegbeschreibung für Touristen mit roten, blauen und gelben Wegen, die durch verschiedene Wegweiser in der Stadt ausgeschildert sind. Wir folgten bei leichtem Regen zunächst der roten Route, die uns durch verschiedene Ecken führte. Zurückgekommen am Ausgangspunkt entschieden wir uns dann für die blaue Route, die aber aufgrund des immer stärker werdenden Regens nach gut der Hälfte keinen Spaß mehr machte. Zusätzlich hatten wir die Orientierung verloren und rätselten, wo wir unseren Wagen finden werden.

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Außerdem meldete sich bei mir inzwischen ein kleiner Hunger, so dass wir uns auf die Suche nach einem kleinen Snack machten.  Auf der Suche fanden wir dann auch das Ufer unseres Parkhauses, so dass wir erleichtert in einem Bagel-Café einkehrten.

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So gestärkt schlenderten wir zurück zu unserem Wagen (wobei ich mit meinem unübertrefflichen Orientierungssinn uns in die falsche Richtung führen wollte, aber Jutta kennt mich inzwischen gut genug und vertraute lieber ihrem Gefühl)

Trotz Navi fanden wir dann den Weg zum Flughafen, tankten unseren Wagen noch einmal voll. (Wobei die Tankstelle sinnigerweise nach der Mietwagenstation liegt, und das in einer Einbahnstraße). Nachdem der Wagen abgegeben und dabei erstmalig in meiner langjährigen Erfahrung mit Mietwagen genauestens auf Schäden untersucht wurde, brachte uns das Shuttle zum Flughafen.

Dort gaben wir unser Gepäck beim Vorabend-Checkin ab und machten uns auf dem Weg zu unsrem letztem Hotel, das nur wenig Schritte vom Flughafen entfernt liegt. Hier heißt es dann morgen früh um 4:00 aufstehen, damit wir uns dann leider wieder auf den Heimweg machen werden.

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Eines steht auf jeden Fall fest, es wird nicht unser letzter Irlandbesuch gewesen sein. Die Insel hat uns trotz niedriger Temperaturen und Regentagen sehr gefallen. Die Landschaften sind einfach überwältigend, die vielen historischen Stätten begeistern und die Menschen sind von einer herzlichen Gastfreundschaft. Ein Besuch Irlands ist auf jeden Fall eine Reise wert.

7.5.2016: Muckross Abbey und Muckross House

Heute war Regen angesagt, also hatten wir vor einen gemütlichen Tag zu verbringen. Als wir aufwachten schien zwar noch die Sonne und auch den Weg zu unserem Frühstück in unserem “Stammlokal” dem Revive Cafe erreichten wir trockenen Fußes. Dort gönnten wir uns wieder ein Full Irish Breakfast und schlenderten anschließend durch die Straßen Killarneys bis ein leichter Sprühregen anfing.

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Also begaben wir uns wieder in unsere Ferienwohnung um uns von dort aus für den geplanten Ausflug ins Muckross House zu wappnen. Einer unserer Reiseführer empfahl einen Parkplatz vor dem Hauptparkplatz zu halten und ca. 2000 Meter durch den Park zu gehen und sich die Muckross Abbey – ein altes verfallenes Kloster – anzusehen. Kaum am Parkplatz angekommen wurden wir schon von den in Killarney allzeit präsenten Kutschern angesprochen, ob wir nicht eine Fahrt machen wollten. Wir verneinten und machten uns, trotz des leichten Regens, zu Fuß auf den Weg.

Nach ein paar Metern schon sah man die Ruine der Muckross Abbey, ein wirklich schönes Gebäude mit einem morbiden Charme, der durch den alten Friedhof direkt am Kloster noch unterstrichen wird. Mich persönlich beeindruckte vor allem auch ein alter Baum, der mitten im Innenhof des Klosters wuchs. Sofort kamen Erinnerungen an diverse heilige Bäume aus diversen Fantasie-Romanen in mir hoch und ich versuchte diesen Baum fotografisch einzufangen, was aber leider aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse nicht ganz so gelang.

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Der Regen wurde ein wenig stärker aber wir machten uns trotzdem auf in Richtung Muckross House. An eine Weggabelung konnte man sich entscheiden eine Teil des Kerry Ways (einen Weitwanderweg quer durch die Grafschaft Kerry) zu gehen oder die “normale” Straße zu wählen. Wir entschieden uns für den Wanderweg, der an dem uns inzwischen wohlbekannten See entlang führte.

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Das Muckross House erschien dann nach einiger Zeit. Ein Gebäude bei dem ich gleich an die Romane von Ken Follett denken musste. Der Regen war inzwischen ausdauernd geworden und wir wollten uns eigentlich auch die Ausstellung ansehen. Aber es gab nur geführte Touren für 9 Euro pro Person und wir hatten keine Lust uns eine Stunde lang führen zu lassen und gefühlt nur die Hälfte dessen zu verstehen, was der Guide uns erzählt. Also verließen wir wieder das Haus, wehrten wieder einige Kutscher ab und machten uns bei immer stärker werdenden Regen zurück zum Auto.

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Dort versuchten wir noch zum Torc Waterfall  zu kommen, aber nachdem der dazugehörige Parkplatz überfüllt war, fassten wir den Entschluss heute einen ruhigen Gammeltag einzulegen.

In der französischen Bäckerei ein paar Häuser weiter, gönnten wir uns noch 2 Croissants und 2 Kuchenstücke und machten es uns in der Wohnung gemütlich um anschließend noch ein paar Kleidungsstücke zu waschen (damit daheim nicht so viel Arbeit wartet) und die Taschen zu packen. Denn leider ist morgen unser letzter Tag in Irland und wir werden am Nachmittag gleich unser Gepäck aufgeben, damit wir Montag früh nur noch zum Gate müssen.

6.5.2016: Gap of Dunloe

Heute war wandern angesagt. Auf den Gängen unseres Ferienappartement-Hauses hängen viele Bilder des “Gap of Dunloe” und überall in Killnarney findet sich Werbung für eine Tour dahin. Da das ganze etwas außerhalb des Ortes liegt und es sich um eine Einwegwanderung handelt buchten wir gestern Abend noch eine kombinierte Tour bestehend aus einem Transfer zum Ausgangspunkt und einer anschließenden Bootsfahrt zurück nach Killnarny.

Um ja nicht zu spät zu sein, standen wir extra früh auf und frühstückten auch ordentlich damit wir genug Kraft für die 10 km-Strecke haben. Beim Veranstalter angekommen spürten wir zum ersten mal die in verschiedenen Erfahrungsberichten berüchtigte Irische Pünktlichkeit. Es hieß, die Fahrt geht um 10 los im Büro sagte man uns 20 nach 10 und der Bus kam dann irgendwann so um 10:40. Soweit so gut. Im Bus selbst wurde uns dann die Tour erklärt – und siehe da – aus uns unerfindlichen Gründen wurden wir zuerst zu den Booten gebracht um dann von dort aus zum anderen Ende des Gap of Dunloes zu fahren. Jutta war schon ein klein wenig grummelig, weil diese Idee hatte sie auch schon ohne teure organisierte Fahrt. Egal – wir warteten am Steg und wir warteten und warteten und warteten – nach einer gefühlten Ewigkeit nach der vereinbarten Zeit ging es dann los. Todesmutig kletterten wir in das klein, schwankende Boot, bekamen Schwimmwesten um und dann ging es los.

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Ich muss zugeben, die Fahrt auf dem kleinen Schiffchen war um einiges beeindruckender als am Montag auf dem großen Schiff. Vor allen als wir die erste Engstelle überwanden eröffnete sich eine neue Landschaft, die man so nur von den Booten aus sehen kann.

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Aufeinmal fragte mich unser Bootsführer nach meinem Namen und gab bekannt, dass ich nun für die folgende Stromschnelle sein Volunteer bin. Meine Erste Aufgabe bestand darin, ein Seil zu schnappen und das Boot an einer Anlegestelle festzuhalten, damit alle anderen aussteigen können. Diese sollten zu Fuß um die Stromschnelle herum, während ich wieder ins Boot einsteigen sollte. An der Stromschnelle angekommen, “durfte” ich dann auch aussteigen und unter kräftigen “Pull! Pull”- Rufen sollte ich das Boot zusammen mit der Motorkraft die Stromschnelle heraufziehen. Leider klappte es nicht wie gedacht, so dass ich noch Hilfe aus einem anderen Boot bekam. Mit vereinten Kräften bekamen wir das Boot dann die Schnelle herauf und es konnte weiter gehen.

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Nach einiger Zeit erreichten wir dann den Ausgangspunkt unserer Wanderung “Lord Brandons Cottage” – hier bekamen wir dann erklärt, dass wir ca. 3 Stunden Zeit haben die etwas über 10 km lange Strecke zu gehen. Laut Reiseberichten schafft man es gut in 2 1/2 Stunden mit normaler Kondition. Der Bootsführer gab uns noch ein gut gemeintes “Don’t dawdle” mit auf den Weg. Am Anfang des Weges warteten Kutscher auf uns – aber da uns a) die armen Tiere leid taten und b) wir auf jeden Fall wandern wollten machten wir uns auf den Weg, der aufgrund der vielen Pferdeäpfel leicht zu finden war.

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Puuuh – normale Kondition – leichte Steigungen  – so hieß es in verschiedenen Reiseberichteten. Gut – Kondition hatten wir, aber es ging am Anfang laufend ziemlich hart bergauf. Dafür wurden wir mit einer wunderbaren Landschaft belohnt und als es dann bergab ging eröffnete das Tal seine volle Schönheit. Trotzdem merkten wir bald unsere Füße, da es sich bei dem Weg um die normale Fahrstraße handelt, die auch für Fuhrwerke und Autos gedacht ist. So mussten wir auch immer wieder mal zur Seite gehen, wenn mal wieder ein Wagen an uns vorbei wollte.

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Wir waren froh, dass wir in der Nebensaison unterwegs waren. Insgesamt waren wenige Menschen unterwegs und auch die Autos hielten sich in Grenzen. Zur Hauptsaison muss es hier nicht mehr so schön zu laufen sein, auch wenn die Aussichten den Weg auf jeden Fall lohnen. Ich denke weder auf der Kutsche noch im Auto kommt man der Schönheit des Gaps so nahe, wie zu Fuß.

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Nach fast genau 2 1/2 Stunden und fast 200% Tagesleistung von Juttas Fitness-Uhr war es dann geschafft. Wir erreichten Kate Keaney’s Cottage auf dem schon der Shuttlebus auf uns wartete. Nach einiger Verwirrung (ob wir den Bus nochmal zahlen müssen oder nicht) ging es dann mit einem sichtlich gut gelaunten Busfahrer wieder zurück in das Zentrum von Killnary. Wo wir unsere Beine ausruhetn um uns dann Abends in einem Pub so richtig verwöhnen zu lassen.

Zunächst besuchten wir den The Danny Mann Pub – ein Lokal, das uns empfohlen wurde, aber das uns doch recht enttäuschte. Die Atmosphäre war eindeutig auf Massentourismus ausgelegt, was sich bestätigte, da die Hälfte des Saales für Bus-Touristen reserviert war. Die Bedienung war langsam und unaufmerksam und ließ uns – auch für irische Verhältnisse – sehr lange warten, und obwohl das Essen nicht schlecht war, gab ich das erste mal seit sehr langer Zeit kein Trinkgeld.

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Also machten wir uns auf den Weg ins O’Connors Traditional Pub, wo wir am morgen unsere Buskarten geholt hatten. Hier war dann richtige Atmosphäre angesagt und wir gönnten uns dort ein weltmännisch an den Tresen bestelltes (Man lernt ja durch die Reiseführer 🙂 ) Guinness bis es zurück in die Ferienwohnung ging.

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