Schlagwort-Archive: Arizona

10. Tag: Page

Morgens gibt es ein erstaunlich vielfältiges Frühstück im Hotel, danach geht es gleich los. Wir wollen heute wandern, bevor wir um 16.30 Uhr noch eine Bootstour auf dem Lake Powell machen.

Zuerst wollen wir uns den Horseshoe Bend anschauen. Der Weg dorthin führt eigentlich recht unspektakulär durch ein kleines Stück Wüste, der Weg ist teilweise sandig und stellenweise felsig. Dafür ist die Aussicht, die sich plötzlich auftut umso spektakulärer. Von einer hohen Canyonkante blickt man herab auf den Colorado River, der eine riesige Schleife um ein Felsmassiv herum schlägt. Die Farbenpracht ist unbeschreiblich, das Wasser tiefgrün und die Felsen rot. Das Wasser ist so klar, dass man die Felsen, die unter dem Wasserspiegel und auch den Flussgrund deutlich erkennen kann.

Der Weg zum Horseshoe Bend
Der Weg zum Horseshoe Bend
In der Wüste
In der Wüste

11_Page-2-0034

Auch hier kommen wir mit zwei Amerikanerinnen ins Gespräch. Eine erzählt, dass sie auch schon mal in Germany war. Sie haben am „River Mosel“ near dem „Rhine River“ in einem kleinen Village gewohnt und haben die Burg in einem Städtchen namens „Kokem“, also Cochem, besucht und außerdem das Weinfest mitgefeiert. Die Überraschung war riesig, als ich erzählte, dass ich dort zur Schule gegangen bin. Unglaublich, oder?

Danach kam noch ein Pärchen zur Felskante. Er begrüßte uns gleich auf Deutsch und wir erfuhren, dass sie Holländer seien. Auch mit ihm wurde eine zeitlang geplaudert, was nett war.

Horseshoe Bend
Horseshoe Bend
Loreley
Loreley

Danach machten wir eine Wanderung zu den Hanging Gardens. Der Weg dorthin führte zuerst durch ein sandiges Stück Wüste und danach quer über Felsen. Er war mit aufgeschichteten Steinen und ab und zu mit einem Schild gekennzeichnet. Es ging steil bergauf und bergab, sehr abenteuerlich, aber das Auto war zunächst immer noch zu sehen. Als wir zu den Hanging Gardens kamen, einem Felsüberhang, an dem Pflanzen wuchsen, war ein Stück weiter ein weiteres Wegzeichen zu sehen und daher gingen wir weiter.

11_Page-2-0069

Hanging Gardens
Hanging Gardens

Allerdings wurden die Zeichen immer seltener und man sah nicht mehr von einem zum nächsten. Ralf wollte trotzdem weiter. Nachdem der Weg eigentlich nur noch intuitiv zu gehen war und keine Zeichen mehr zu finden waren, versuchten wir uns den Rückweg anhand von Felsformationen oder auch mit selbst angefertigten Fußabdrücken zu zeichnen. Wir gingen bis zur Felskante am Lake Powell, wo wir eine Pause machten, einen Müsliriegel aßen und Wasser tranken. Danach ging es an den Rückweg. Tja, der war alles andere als einfach zu finden. Naja, eigentlich war er gar nicht mehr zu finden. Ein blödes Gefühl, gar nicht lustig. Ich konnte allerdings noch die Hanging Gardens sehen und wollte einfach in diese Richtung gehen.

Ralf hingegen versuchte den Weg zu finden und ging nach meiner Meinung kreuz und quer. Als man an den Felsen weit weg andere Menschen sahen, strebte Ralf gleich in diese Richtung. Er ging mit mir einen seeeehr steilen Felsabhang hoch, was mir gar nicht passte, denn ich fand es erstens gefährlich (wenn man dort ins rutschen gekommen wäre, hätte es kein Halten gegeben und außerdem wäre ich dort niemals mehr runtergekommen) und zweitens war ich mir sicher, dass der Weg falsch wäre. Oben angekommen bestand ich dann darauf, in die Richtung zu gehen, die ich für richtig hielt, denn auch oben konnte Ralf nicht genau sagen, wo es hingehen sollte. Es stellte sich dann nach einiger Zeit heraus, dass wir genau oberhalb der Hanging Gardens waren. An dieser Stelle runterkommen war unmöglich, da der Fels dort abstürzte. Daher gingen wir oberhalb weiter und gottseidank konnten wir kurz darauf den gekennzeichneten Weg wieder erkennen. Was für ein Abenteuer!!!

Wo ist der Weg?
Wo ist der Weg?

11_Page-2-0080

Auf die Bootstour, die wir später noch gemacht haben, habe ich mich besonders gefreut. Einfach nur sitzen und schauen. Kein Abenteuer mehr, kein Verirren.

Die Fahrt durch den Antelope Canyon, den wir uns auf dem Landweg nicht angeschaut hatten, weil uns der Ausflug zu teuer war und wir uns ja noch was für unseren nächsten Trip hierher aufheben müssen, war dann auch sehr klasse. Ich habe es auch sehr genossen, mir keine Gedanken machen zu müssen, sondern einfach nur die Bilder genießen zu können.

Ausflug auf dem Lake Powell
Ausflug auf dem Lake Powell
Soooooo ein Fisch
Soooooo ein Fisch

11_Page-2-0121 11_Page-2-0111 11_Page-2-0107

Boote in der Wüste
Boote in der Wüste

Abends haben wir im Steakhaus nebenan vom Motel gegessen und haben, wie bereits mittags bei Denny`s festgestellt, dass Page doch offensichtlich sehr touristisch ist. Keine Spur von der sonst üblichen Freundlichkeit und Aufmerksamkeit beim Bedienungspersonal. Ich habe mich ziemlich geärgert, zumal das Essen auch nicht so toll war. Amerikanisches Steak ist nichts für mich, zu fettig, zu durchwachsen und außerdem auch geschmacklich langweilig. Und Wein werde ich im Lokal auch nicht mehr trinken. Finde ich zu teuer für das, was man geboten bekommt. Ich bleibe beim Wasser, das man problemlos bekommt und das nicht auf der Rechnung auftaucht. Denn irgendwo muss man schließlich anfangen zu sparen… 😉

9. Tag: Vom Grand Canyon aus nach Page

Heute müssen wir uns leider vom Grand Canyon verabschieden, was uns beiden nicht leicht fällt. Aber zuerst dürfen wir noch einmal den Nationalpark durchqueren, da dies die kürzeste Strecke nach Page, unserem nächsten Ziel, darstellt.

Auf dem Weg zum Desert View kommen wir noch am Museum vorbei, das wir uns noch kurz anschauen. Beim Herausgehen werden wir von der aufsichtsführenden Rangerin angesprochen, wo wir denn herkämen. Auf unsere Antwort „From Germany, near Munich“ ist sie ganz begeistert und erzählt uns, dass sie dieses Jahr auch nach München fliegt und hofft, das Oktoberfest zu sehen. Sie ist auch ganz begeistert davon, wie viel Zeit wir uns für den Grand Canyon genommen haben, da die meisten Besucher nur für 3 Stunden herkommen. Wir kommen ins Plaudern und Ralf erklärt, dass er sich überlegt hätte, ob die Ranger denn vielleicht noch einen Internet- und Computerexperten bräuchten. Sie ist ganz begeistert und erklärt uns, dass IT-Experten bei der Parkverwaltung immer gebraucht würden. Ich glaube, das nagt jetzt an Ralf, denn er möchte, genauso wie ich, eigentlich gar nicht weg vom Grand Canyon.

Auf dem Weg zum Watchtower
Auf dem Weg zum Watchtower
Im Watchtower
Im Watchtower
Im Watchtower
Im Watchtower
Ein letzter Blick auf den Grand Canyon
Ein letzter Blick auf den Grand Canyon

Die Fahrt ist wieder, wie schon so oft, beeindruckend. Diese Landschaften! Wir kommen jetzt oft an Indianeransiedlungen vorbei, die sich als armselige Wohnwagen- oder Blechbehausungen darstellen. Am Straßenrand und auf Parkplätzen verkaufen sie „Native Arts“ in baufälligen Hütten oder abgerissenen Ständen. Sehr bedrückend.

Ein Verkaufsstand der Navajo
Ein Verkaufsstand der Navajo
Ein kleiner Canyon im Navajo-Gebiet
Ein kleiner Canyon im Navajo-Gebiet
Rote Felsen, wie wir sie lieben gelernt haben
Rote Felsen, wie wir sie lieben gelernt haben
Auf dem Weg nach Page
Auf dem Weg nach Page

In Page angekommen, fällt uns zuerst das starke Polizeiaufgebot auf. Überall am Straßenrand stehen sie, ausgerüstet mit Radargeräten. Irgendwie ein blödes Gefühl, auch wenn ich mich brav an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halte.

Cops
Cops

Nachdem wir geschaut haben, wo denn unser Motel liegt und wir festgestellt haben, dass es hier zwei Best Western direkt nebeneinander liegend gibt, fahren wir zum Glen Canyon Damm. Ein riesiges Bauwerk. Das Besucherzentrum darf man nur ohne Taschen oder Rucksack und nach einer strengen Sicherheitskontrolle betreten. Klar, denn die Anlage versorgt ja große Teile des Südwestens mit Strom und ist auch wichtig für die Wasserversorgung. Bei der Führung, die wir mitmachen erfahren wir auch, dass der immer weiter absinkende Wasserstand des Lake Powell, der vom aufgestauten Colorado River gebildet wird, ein großes Problem darstellt. Zuletzt im Jahr 1999 war der See richtig gefüllt und seither sinkt der Wasserstand. Das kann man auch gut an den weißen Rändern, die überall an den Felsen zu sehen ist erkennen. Da fehlen sicher 10-15 m gegenüber dem Höchststand.

Lake Powell - Ein riesiger See mitten in der Wüste.
Lake Powell – Ein riesiger See mitten in der Wüste.
Die Staumauer, die den Lake Powell erzeugt hat.
Die Staumauer, die den Lake Powell erzeugt hat.
Die Brücke über den Colorado
Die Brücke über den Colorado
Auf dem Staudamm
Auf dem Staudamm

Wir checken im Motel ein, buchen noch eine Bootstour für morgen und danach fahren wir noch zum riesigen Walmart hier in Page. Hier könnte man sich stundenlang aufhalten und bestaunen, was es alles in welcher Auswahl zu kaufen gibt.

Danach gehen wir nur noch zum Mexikaner essen und erledigen unsere allabendlichen Tätigkeiten wie das Sichern der Fotos usw.

Lake Powell
Lake Powell

8. Tag: Grand Canyon

Heute werden wir den Grand Canyon wandernd erleben.

Obwohl wir ein kontinentales Frühstück im Preis unseres Motels inbegriffen haben, entschließen wir uns im nebenan gelegenen Café zu frühstücken, um eine gute Grundlage für unser Vorhaben zu haben.

Danach geht es wieder Richtung Grand Canyon Nationalpark. In Grand Canyon Village suchen wir uns einen Parkplatz und danach den Eingang zum Bright Angel Trail. Leider ist es nicht mehr ganz so früh wie wir eigentlich geplant hatten loszukommen und so herrscht schon lebhafter Betrieb an der Bright Angel Lodge, in deren Nähe sich der Eingang zum Trail befindet.

Die andere Methode das Land zu erobern
Die andere Methode das Land zu erobern

Am Anfang des Weges steht noch einmal eine Tafel mit den verschiedenen Stationen des Weges. Wie immer wieder wird davor gewarnt, an einem Tag in den Canyon hinabzusteigen und wieder heraufzugehen. Für uns Weicheicher kommen eigentlich nur die Minitouren zur 1 ½ Meilen Station oder zur 3 Meilen Station in Frage, wobei ich eher die erstere Station bevorzuge. Aber das wollen wir vor Ort entscheiden. Mutig machen wir uns auf den Weg. Mit uns gehen eine Menge anderer Leute, hauptsächlich Touristen mit kurzer Hose und Turnschuhen, also keine „echten Wanderer“.

Das Abenteuer kann beginnen
Das Abenteuer kann beginnen

Es geht auf einem recht breiten Weg moderat bergab. Meistens ist der Weg eher sandig, nur stellenweise muss man mit Steinen und Felsbrocken kämpfen. Außerdem gibt es mehrere Stellen mit Stufen. Wieder einmal sind die sich bietenden Aussichten grandios. Gerade auch der Blick nach oben ist klasse. Die Temperatur wird, je weiter man nach unten kommt, immer höher. Schon nach kurzer Zeit wird es Zeit, die Jacke im Rucksack zu verstauen.

08_GrandCanyonWanderung-0023 08_GrandCanyonWanderung-0012

Was mich eingermaßen beunruhigt sind die entgegenkommenden Wanderer. Diese keuchen und stöhnen zum großen Teil herzerweichend. Allerdings haben sie auch ein Tempo drauf, als ob der Puma hinter ihnen her wäre. Wirklich nur zum Kopfschütteln – wem wollen diese Männer (ja, nur Männer rennen so blöde!) etwas beweisen und was??

Wir gehen ein langsames Tempo und sind recht bald an der 1 ½ Miles Station, wo wir eine Pause machen und die Restrooms besuchen. Natürlich wieder einmal Plumpsklos, aber erstaunlich sauber und vor allem absolut geruchsfrei. Ich staune immer wieder über die sauberen öffentlichen Toiletten in den USA.

Besonders auffällig an diesem Platz sind die aufdringlichen Eichhörnchen, die einem fast das Essen aus der Hand stehlen und in den Rucksack klettern wollen. Schlimm, wie sie von unvernünftigen Leuten offensichtlich immer wieder gefüttert werden, obwohl auf zahlreichen Schildern immer wieder darauf hingewiesen wird, das zu unterlassen.

Rast nach 1 1/2 Meilen
Rast nach 1 1/2 Meilen
Berittener Ranger
Berittener Ranger
Mulis auf dem dem Weg zurück
Mulis auf dem dem Weg zurück

Der Weg nach unten war so angenehm und leicht zu gehen, dass die Versuchung groß ist, weiterzugehen. Ich habe allerdings großen Respekt vor dem Aufstieg und so gehen wir nicht weiter bergab, sondern kehren um. Im Bereich der Station werden wir von einem anderen Wanderer gefragt wo wir herkommen und es entspinnt sich ein kurzer Smalltalk. Er arbeitete übrigens für eine deutsche Firma, die in Norderstedt ansässig ist und er verabschiedete sich stolz mit einem „Auf Wiedersehen“.

Den Aufstieg bewältigten wir wieder in unserem langsamen Tempo, daher war er problemlos zu bewältigen. Pausen wurden wieder eingelegt, weil wir von anderen Wanderern angesprochen wurden und ein Schwätzchen fällig war. Alle waren begeistert, dass wir aus „Germany“ kommen und jeder hatte seine eigenen Erfahrungen dazu.

Auch auf dem Weg nach oben treffen wir völlig erschöpfte Wanderer. Bei einem hatte ich wirklich Angst, dass er zusammenbricht. Allerdings kam dieses Pärchen auch vom Grund des Canyon und wer weiß, in welchem Zustand ich mich befunden hätte, wenn ich einen solchen Weg hinter mir hätte.

Bei einer kurzen Pause kommen zwei Ranger des Weges. Sie sprechen einen jungen Mann an, der kurz unterhalb von uns eine Pause macht und fragen, wie viel Wasser er dabei hat. Als er sagt, er hätte „one gallon“ dabei, sind sie zufrieden und gehen weiter. Auch wir werden gefragt, ob alles in Ordnung sei. Offensichtlich nehmen die Ranger ihre Aufgabe sehr ernst.

Zwei Ranger auf Patrouilliere. Und ja, wir haben genug Wasser dabei.
Zwei Ranger auf Patrouilliere. Und ja, wir haben genug Wasser dabei.

Nach knapp eineinhalb Stunden sind wir oben angelangt. Nachdem wir noch einiges an Reserven haben, bedauern wir, nicht doch weiter bergab gestiegen zu sein.

Ein Überblick über den Weg und jede Menge Warnhinweise.
Ein Überblick über den Weg und jede Menge Warnhinweise.
Der helle Stich in der Mitte ist der Trail, den wir hätten weiter gehen können.
Der helle Stich in der Mitte ist der Trail, den wir hätten weiter gehen können.
Das ist der Weg, den wir gegangen sind.
Das ist der Weg, den wir gegangen sind.

Daher beschließen wir, den Rim Trail Richtung Hermit`s Rest zu gehen. Dieser Trail führt direkt am Rand des Canyons entlang und wird von einer Shuttlebusroute begleitet, so dass man, wenn man erschöpft ist, mit dem Bus weiter- bzw. zurückfahren kann.

Anfangs ist der Weg asphaltiert und sehr bequem zu gehen. Wieder einmal bieten sich grandiose Ausblicke. Nur die vielen Leute, die insbesondere an den Viewpoints, die ja vom Bus angefahren werden, herumstehen, regen mich auf. Aber der Canyon gehört uns ja nicht allein.

Der Rim Trail. Manchmal ganz schön nah am "Rand"
Der Rim Trail. Manchmal ganz schön nah am “Rand”
Stolzer Wandersmann
Stolzer Wandersmann

Irgendwann wird der Weg unbefestigt und ist nicht mehr ganz so bequem zu gehen. Insbesondere führt er jetzt öfters doch sehr nah an der Kante entlang. Gar nicht so einfach, wenn man ständig Angst hat, auszurutschen und runterzufallen. Aber wir sind vorsichtig und daher geht natürlich alles gut.

Am Ende des Trails
Am Ende unserer Wanderung
Dieser kleine Fluss, hat diese grandiose Landschaft geformt
Dieser kleine Fluss, hat diese grandiose Landschaft geformt

Nach etwa der Hälfte der Strecke beschließen wir, mit dem Bus weiterzufahren, da wir inzwischen doch unsere Beine spüren und die Zeit schon fortgeschritten ist. Der Busfahrer ist sehr gut gelaunt und plaudert und singt die ganze Zeit. Die Straße ist allerdings sehr schlecht, so dass man ordentlich durchgeschüttelt wird.

Auf dem Heimweg irritiert mich unser Auto mit der Meldung „trunk ajar“. Sehr seltsam, darauf können wir uns keinen Reim machen. Ich hoffe, dass die Meldung weg ist, nachdem das Auto einmal aus war und wir befürchten schon, die Avis-Pannenmeldestelle anrufen zu müssen. Am Hotelparkplatz angekommen, finden wir durch Zufall heraus (bei offenen Tür sagt das Auto „door ajar“), dass der Fehler darin liegt, dass ein Rucksackband aus dem Kofferraum herausschaut und der entsprechende Sensor offensichtlich meinte, der Kofferraumdeckel sei offen.

Für 8.30 Uhr am Abend haben wir noch Karten fürs IMAX-Kino, um uns den Grand-Canyon-Film anzuschauen und so gehen wir früh essen. Wieder einmal geht’s ins Café Tusayan und wir essen lecker zu Abend.

Der Film im IMAX ist dann die Krönung des Tages. Obwohl ich ihn schon einmal in München gesehen hatte (damals entstand mein Wunsch, eines Tages einmal den Grand Canyon live zu erleben), ist der Film einfach klasse mit seinen beeindruckenden Aufnahmen.

Auf jeden Fall werde ich noch lange an diesen Tag zurückdenken.

Zurück im Hotel, schnell das Tagebuch schreiben.
Zurück im Hotel, schnell das Tagebuch schreiben.

6. Tag: Joshua Tree – Wickenburg

Nach dieser saukalten Nacht bin ich froh, endlich aufstehen zu können. Die Dusche ist furchtbar – ein dunkles Loch – aber immerhin warm.

Zum frühstücken gehen wir ins Café, wo es mein erstes amerikanisches Frühstück mit 2 Rühreiern, Bacon, Bratkartoffeln und zwei Scheiben süßer Toast mit Zimtgeschmack. Dazu eine Riesentasse Kaffee und dann kann der Tag kommen.

Kurz nach 29 Palms, bis wohin der Verkehr noch relativ dicht ist, beginnt die absolute Wüste. Am Ortsausgang steht noch ein Schild „Next Services 100 miles“ und dann geht es los. Die Straße ist genauso wie ich sie mir vorgestellt hatte. Schnurgerade über viele Kilometer und einsam. Minutenlang fährt man ohne dass man ein anderes Auto sieht. Nur von Zeit zu Zeit kommt ein Wagen von hinten, kommt langsam näher und zieht an einem vorbei. Meistens sind das die typischen Wagen dieser Gegend: riesige Gelände-Pickups. Was man auch von Zeit zu Zeit sieht, sind diese riesigen Wohnmobile in Busgröße mit dem SUV als Anhänger. Das finde ich wirklich den Hammer und hoffe, dass wir davon einmal ein Foto machen können.

Nach 100 Meilen kommen wir nach Desert Center, einer Ansammlung von ein paar Häusern (Market, Café und Tankstelle), wo wir bei einem coolen Tankwart unseren Tank füllen (man weiß ja: die Wüste….) und ein paar Fotos machen.

Wüstentankstelle
Wüstentankstelle

Danach geht es auf die Autobahn, wo dann natürlich alle paar Kilometer Tankstellen kommen, die aber natürlich alle nicht so cool sind.

Dust Devil
Dust Devil
Interstate 10
Interstate 10

Nach recht ereignisloser Fahrt erreichen wir Wickenburg. Die hilfsbereite Dame in der Tourist Information erklärt uns welche Attraktionen das Örtchen aufzuweisen hat und wir gehen ins Wildwestmuseum. Ralf ist in seinem Element und bekommt glänzende Augen. Die Ausstellung ist aber tatsächlich sehr liebevoll gemacht.

1. Spaziergang durch Wickenburg
1. Spaziergang durch Wickenburg
Impressionen aus Wickenburg
Impressionen aus Wickenburg
Ist der groß!
Ist der groß!
Ein typischer Truck
Ein typischer Truck

Unser Motel, das Best Western, ist dann wieder eine angenehme Überraschung. An der Rezeption treffen wir eine Deutsche, die vor 50 Jahren einen Amerikaner geheiratet hat und in die Staaten gezogen ist. Sie erzählt uns ihre Lebensgeschichte und es ist ganz schön, wieder einmal eine deutsche Unterhaltung zu führen. Auch die Zimmer, mit eigener Terrasse, sind schön.

Hier gab es Buletten, Bratwurst, Schnitzel und alles andere was das Herz begehrt. Aber an unserem Tag war Ruhetag.
Hier gab es Buletten, Bratwurst, Schnitzel und alles andere was das Herz begehrt. Aber an unserem Tag war Ruhetag.

Nachdem wir uns eingerichtet und kurz ausgeruht haben, machen wir uns auf den Weg ins Städtchen. Es ist einfach nett hergerichtet, so richtig wildwest-like. Wir kaufen auch die ersten Souvenirs, die Kinder bekommen einen Tequila-Lutscher mit eingeschlossenem echtem Wurm. Der wird ihnen bestimmt gefallen. Gegessen haben wir heute das erste Mal typisch amerikanisch Steaks in einem im Wildwestdekor gestylten Lokal. Sehr schön. Man merkt wirklich, wie stolz die Stadt auf ihre Wildwestvergangenheit ist.

Wer braucht schon ein Gefängnis, wenn er einen Baum hat?
Wer braucht schon ein Gefängnis, wenn er einen Baum hat?
Abenteuer und Freiheit?
Abenteuer und Freiheit?
Historische Schilder in Wickenburg
Historische Schilder in Wickenburg
Historische Schilder in Wickenburg
Historische Schilder in Wickenburg
Ralf glücklich in einer Westernstadt
Ralf glücklich in einer Westernstadt
Einer der vielen Pickup Trucks
Einer der vielen Pickup Trucks