7. Tag; Wickenburg – Grand Canyon

Zum Frühstück ging es über die Straße ins Golden Nugget. Im Preis inbegriffen war ein kontinentales Frühstück oder man hat auf ein Frühstück a la carte einen Rabatt von 2 $ bekommen. Wir haben uns aufgrund des mageren Angebots beim kontinentalen Frühstück für ein amerikanisches Frühstück entschieden und so habe ich zum ersten Mal Pfannkuchen am Morgen genossen.

Lecker waren sie! Es waren drei dicke, aufeinander gestapelte Pfannkuchen. Dazu gab es ein Schälchen Butter und drei Schälchen Sirup. Es war wirklich lecker, aber nach etwas mehr als der Hälfte musste ich aufgeben, da es einfach zu viel war. Die extrem gut gelaunte Kellnerin mit einem ständigen sonoren Lachen meinte (natürlich lachend) dazu: „Oh yeah, a lot of pancakes. Hahahahahaha…“ Ralf schaffte seine zwei Eier mit Bratkartoffeln, Wurst und Toast gerade so und so konnten wir kräftig gestärkt zur Fahrt aufbrechen.

Es ging durch die ständig wechselnde Landschaft von Arizona, zum Teil kräftig bergauf. Einfach wieder einmal atemberaubend schön.

Endlose Highways
Endlose Highways
Straßenscene
Straßenscene
On the road again ...
On the road again …
Farm auf dem Weg zum Grand Canyon
Farm auf dem Weg zum Grand Canyon

In Williams genehmigten wir unserem Auto einen kräftigen Schluck aus der Benzinpulle und uns bei Denny’s ein kleines Mittagessen bevor es weiter Richtung Grand Canyon ging.

Der Verkehr wurde, je weiter wir zum Canyon kamen, immer dichter. Wieder einmal waren wir froh, nicht zur Hauptreisezeit anzureisen.

Flagstaff
Flagstaff
Bald sind wir da.
Bald sind wir da.

In Tusayan, wo wir auch unser Motel, die Red Feather Lodge, gebucht hatten, wollten wir uns erst einmal im National Geographic Besuchercenter informieren. Allerdings ist dieses eher kommerziell ausgerichtet, so dass wir gleich zum Nationalpark gefahren sind. Wir waren inzwischen beide furchtbar aufgeregt. Gleich sollten wir den Grand Canyon sehen!

Noch kurz unseren Nationalparkausweis vorzeigen, dann bekamen wir vom Officer einen Nationalparkführer, sogar in Deutsch, ausgehändigt und dann gings zum Parkplatz am Mather Point, wo wir unseren ersten Blick auf den Canyon werfen konnten.

Er war natürlich noch beeindruckender, als man sich das in den kühnsten Träumen vorstellen konnte. Die Weite, die Farben, diese Felsformationen. Man ist erst einmal völlig sprachlos.

Grand Canyon: 450 km lang - 30 km breit und bis zu 1800 m tief
Grand Canyon: 450 km lang – 30 km breit und bis zu 1800 m tief
Mein langjähriger Traum ist wahr geworden. Ich stehe am Grand Canyon.
Mein langjähriger Traum ist wahr geworden. Ich stehe am Grand Canyon.

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Jutta ist auch ganz angetan
Jutta ist auch ganz angetan

Natürlich ist man nicht allein mit dem Canyon, sondern es halten sich Menschenmassen dort auf, die alle nicht aufhören können zu fotografieren. Auch Ralf kriegt den Finger nicht mehr vom Auslöser weg.

Am Visitorcenter informieren wir uns über die möglichen Trails und entschließen uns, morgen den Bright Angel Train ein Stück lang zu gehen. Es wird eindringlichst davor gewarnt, sich zu übernehmen, da jährlich über 250 Wanderer in ernsthafte Schwierigkeiten geraten, da sie die Gefahren des Wanderns im Canyon unterschätzen. Das werden wir natürlich nicht! Besonders aufpassen werde ich alter Angsthase, dass wir nicht vom Puma gefressen werden. Es wird nämlich darauf hingewiesen, dass im Bereich des Bright Angel Trails ein erwachsener Puma sein Jagdrevier hat. Schluck. Wird aber schon gut gehen.

Zum Größenvergleich. Die kleinen Punkte oben sind Menschen.
Zum Größenvergleich. Die kleinen Punkte oben sind Menschen.
Eine Bergziege
Eine Bergziege
Ein Reh (Deer) mitten auf dem Wanderweg
Ein Reh (Deer) mitten auf dem Wanderweg
Zwei glückliche Touristen :-)
Zwei glückliche Touristen 🙂

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Danach machen wir uns auf den Weg zur Red Feather Lodge, wo wir die nächsten beiden Nächte verbringen werden. Das Zimmer ist wieder sehr angenehm, nur gibt es keinen Kühlschrank (egal) und keine Kaffeemaschine (schon doof) im Zimmer. Allerdings kann man sich in der Hotellobby, die nur ein paar Meter weit weg ist, 24 Stunden am Tag mit Kaffee versorgen. Passt also schon.

Gegen 18 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg zum Canyon, da wir den Sonnenuntergang erleben wollen. (Den Sonnenaufgang werden wir sicher nicht schaffen, da dieser schon um 5.14 Uhr ist…) Wir fahren Richtung Desert View Point und halten an allen möglichen Punkten an, fahren aber wieder weiter, da wir eigentlich den Desert View Point erreichen wollen. Als es dann fast 19 Uhr ist, geben wir dieses Vorhaben allerdings auf, da der Sonnenuntergang für 19.14 Uhr angekündigt ist.

Der Ausblick von diesem Punkt ist auch grandios und der Sonnenuntergang ein echtes Erlebnis. Leider kriegt Ralf mal wieder die Digicam wieder nicht vom Auge weg und klettert außerdem noch Richtung Canyonrand, wo ich lieber nicht hin will. So erlebe ich den Sonnenuntergang trotz romantischer Stimmung alleine und bin ein bisschen angefressen. Männer!

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Sonnenuntergang
Sonnenuntergang

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Rechts oben der Watchtower
Rechts oben der Watchtower

Das Restaurant, in dem wir anschließend zu Abend essen wollen, ist voll. Daher gehen wir in den nebenan liegenden Supermarkt und kaufen dort ein. Labberbrötchen, Salami, Müsliriegel, Chips und Dosenbier. Außerdem kaufe ich für morgen eine coole Grand-Canyon-Kappe, denn wir wollen ja perfekt ausgerüstet sein.

Leider kann ich die Salami nicht essen – so riecht einfach zuuuu eklig. Deshalb gibt’s für mich zum Abendessen eine Packung Pringles. Geht auch mal. Danach reicht es nur noch für ein paar Seiten in meinem Buch bevor ich einschlafe.