Archiv der Kategorie: 2013 – Florida

Von Orlando zu Key West und wieder zurück

14.Tag: Orlando

Für heute hatte uns der Wetterbericht Regenwetter vorhergesagt. Bis auf die ersten Tage unserer diesjährigen Reise hatten wir ja immer großes Glück mit dem Wetter. Zwar hätte es nach meinem Geschmack durchaus noch etwas wärmer sein können, aber wir hatten fast durchgängig Sonnenschein bei schätzungsweise 20 bis 25 Grad Temperatur. Die immer mal wieder angekündigten Wolken waren bisher ausgeblieben.

Heute aber werden wir durch das Plätschern von Regen an die Fensterscheibe geweckt. Hm, „die“ machen tatsächlich Ernst mit dem Regen. Das stellt unseren Plan, heute in Orlando noch zu Seaworld zu gehen sehr in Frage. Auch wenn es dort einige Aquarien und Attraktionen indoor gibt – sollen wir tatsächlich mindestens 80 Dollar Eintritt pro Person plus 15 Dollar Parkgebühr ausgeben um dann im Regen den Delphinen und Killerwalen zuzuschauen, falls die Shows überhaupt stattfinden? Wir beschließen, das spontan vor Ort zu entscheiden.

Aber zuerst einmal genießen wir ein letztes Mal das ausgezeichnete Frühstück in unserem Hotel. Heute gibt es Melonenspieße mit Joghurt-Limetten-Soße und als Hauptspeise gut gewürzte Hashbrowns mit einer Spinat-Roulade. Wieder einmal sehr lecker!

Anschließend packen wir unsere Sachen, holen das Auto vom Parkplatz und machen uns nach einer herzlichen Verabschiedung durch die Hotelinhaberin auf den Weg nach Orlando. Das Hotel hat uns wirklich extrem gut gefallen und es fällt uns schwer, es wieder zu verlassen. Zumal ja morgen die Heimreise ansteht. Einerseits freuen wir uns beide schon wieder auf zuhause, andererseits sind wir aber natürlich wehmütig, dass die Reise schon wieder zu Ende ist …

Der anfangs fallende leichte Nieselregen verstärkt sich im Laufe der Zeit, um dann wieder weniger zu werden. Aber gemütlich sieht das wirklich nicht aus. Wir beschließen nach einiger Zeit, Seaworld ausfallen zu lassen und stattdessen in einer Mall einkaufen zu gehen. Unser Ziel wird also die Florida Mall. Wir fahren bewusst nicht in ein Outlet-Center, da wir beide nicht so auf Designerklamotten stehen und lieber in die „normale“ US-amerikanische Einkaufswelt eintauchen wollen.

DSCN0534 DSCN0536 DSCN0537Die Mall ist wieder einmal – wie könnte es anders sein? – riesig. Wir merken uns unsere Parkplatznummer (ganz wichtig bei diesen Riesenparkplätzen!) und betreten die Mall. Gleich zu Beginn sehe ich einen Pandora-Laden und suche mir Zubehör für mein Armband aus. Danach ist die Ersparnis, die wir durch den Nichtbesuch von Seaworld erzielt haben, gleich wieder weg …Trotzdem schlendern wir durch die Gänge und staunen über die Vielzahl an Läden und das bunt gemischte Publikum. Zwar gibt es auch hier die aus Deutschlands Einkaufszentren bekannten Läden wie H&M, Banana Republic und Body Shop, aber den Großteil machen für mich völlig unbekannte Läden aus.

Ralf im Paradies :-)
Ralf im Paradies 🙂

DSCN0551 DSCN0552 DSCN0553DSCN0541Ganz exotisch: in fast direkter Nachbarschaft des Apple Stores befindet sich ein Microsoft-Laden. Den müssen wir natürlich gleich betreten. Obwohl er auch recht gut besucht ist, ist er deutlich leerer als der Apple Store. Wir werden gleich von einem Mitarbeiter angesprochen, der uns aber ermuntert, alles auszuprobieren was wir möchten. Bei Fragen könnten wir ihn aber gerne kontaktieren. Und das Schöne in den USA ist mal wieder: man weiß, dass die das auch so meinen.

Vor dem Laden ist eine Riesen-X-Box-Kinect aufgebaut, auf dem ein Tanzspiel läuft. Schon vorher ist uns eine junger Mann aufgefallen, der dort sehr gekonnt performt hat. Beim Rauskommen wird dann klar, dass das ein Angestellter des Ladens ist, der wohl erstens für Ordnung sorgen, aber zweitens auch die Leute zum Ausprobieren motivieren soll. Und das macht der richtig toll! Es macht Spaß, ihm bei seinen Bewegungen zuzusehen, aber auch, wie nett er auf die Kinder eingeht, die neben ihm rumzappeln.

DSCN0545 DSCN0546So ziehen wir einige Stunden durch die Mall. Wir müssen natürlich etwas essen, trinken einen Kaffee, geben den ein oder anderen Dollar aus um unsere Garderobe zu erweitern und kaufen zuletzt noch bei Sears einen neuen Handgepäckkoffer für Ralf. Hier machen wir ein super Schnäppchen, denn die gelangweilte Verkäuferin berechnet uns nur 17 Dollar dafür, obwohl der Koffer mit 39,99 Dollar ausgezeichnet war.

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Wir sind nicht die einzigen mit Hunger ...
Wir sind nicht die einzigen mit Hunger …

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Unser Imbiss - seeeeehr lecker!
Unser Imbiss – seeeeehr lecker!

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Das soll eine Waschmaschine sein? DAS ist eine Waschmaschine. :-)
Das soll eine Waschmaschine sein? DAS ist eine Waschmaschine. 🙂

Nachdem wir genug Trubel um uns hatten, fahren wir zu unserem letzten Hotel, dem Best Western in direkter Flughafennähe. Wir tanken noch ein letztes Mal voll (unser Auto genehmigt sich wirklich ordentlich Sprit) und räumen das Auto nach dem Einchecken komplett aus. Wir verteilen unser Gepäck auf alle uns zur Verfügung stehenden Gepäckstücke und stellen zu unserer Erleichterung fest, dass wir keine Gewichtsprobleme bekommen werden. (Na gut, eher, dass unser Gepäck keine Gewichtsprobleme hat. Bei UNS sieht das wohl ganz anders aus.)

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Vorbereitung auf die letzte Nacht in Florida
Vorbereitung auf die letzte Nacht in Florida

Trotz dieser Gewichtsprobleme genehmigen wir uns an unserem letzten Abend noch einmal ein Essen bei Denny`s. Einschließlich Nachtisch. So, das musste noch mal sein!

Unsere heutige Route:


Route nach Best Western Airport Inn, 8101 Aircenter Ct, Orlando, FL, Vereinigte Staaten auf einer größeren Karte anzeigen

12 und 13. Tag: St. Augustine

Nach einer unruhigen Nacht (das Bett hat bei jeder Bewegung heftigst gequietscht) und einem äußerst mageren Frühstück checken wir aus unserem Hotel aus und machen uns auf den Weg Richtung Norden.

Die schönste Apotheke unserer Reise
Die schönste Apotheke unserer Reise
Ein letzter Spaziergang in Gulfport
Ein letzter Spaziergang in Gulfport

Zuerst machen wir aber noch einen Abstecher in einen kleinen Naturpark in Gulfport. Meine Hoffnung war, dass wir ganz zum Abschluss unseres Aufenthalts an der Golfküste doch noch Manatees zu sehen bekommen. Diese Hoffnung wird jedoch leider enttäuscht. Trotzdem war der kleine Spaziergang lohnenswert.

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Danach führt uns die Tante über Tampa quer durch Florida nach St. Augustine, die älteste Stadt der USA. Um uns die lange Fahrt etwas zu verkürzen hören wir weiter unser Hörbuch „Winter der Welt“ von Ken Follett. Dadurch vergeht die Zeit wie im Fluge. Natürlich ist auch die Landschaft wieder nett anzusehen. Wir fahren über lange Zeit bei Ocala durch einen National Forest.

DSC_4428St. Augustine ist ein wunderschönes Städtchen, gegründet im 16. Jahrhundert von den Spaniern, die hier gelandet sind und sich das Land natürlich gleich unter den Nagel gerissen haben. Gleich bei der Einfahrt sehen wir viele schöne, beeindruckende Gebäude stehen. Und viele, viele Autos. Die Navitante lotst mich in ein enges Gässchen und natürlich gibt es vor unserem Hotel mitten im historischen Viertel keinen Parkplatz. Dadurch drehen wir erst einmal eine Ehrenrunde durch enge Einbahnstraßen mit vielen, vielen Fußgängern, die kreuz und quer laufen. Beim zweiten Durchgang halte ich an einer Parkverbotsstelle und Ralf macht schnell das Check-In. Wir erhalten die Wegbeschreibung zu unserem inkludierten Parkplatz, stellen dort unsere Auto ab und machen uns erleichtert auf den Weg zu Fuß zum Hotel.

DSC_4472 DSC_4513 Hier beziehen wir unser wunderhübsches Zimmer in dem tollen Bed & Breakfast St. Agustin Inn. Sogar einen Whirlpool gibt’s hier.

Danach machen wir einen kleinen Rundgang durch das Städtchen, suchen uns ein Lokal zum Essen und lassen danach den Tag auf der Veranda ausklingen.

DSC_4466 DSC_4482 DSC_4437In dieser Nacht schlafen wir erheblich besser. Zuerst klang zwar noch Musik aus der benachbarten Bar herüber, die aber gegen 11 Uhr aufhörte. Danach knarrten noch die Nachbarn im Flur herum (es gibt wohl auch Zimmer, deren Bad über den Flur liegt) und nachdem diese dann still waren, hörte man nur noch die Eismaschine. Gottseidank verstummte aber auch diese bald und danach war es himmlisch ruhig.

Das Frühstück am nächsten Morgen ist ein echtes Erlebnis. Wir mussten beim Einchecken angeben, ob wir um 9 oder um 10 Uhr frühstücken wollen. Nachdem wir noch immer nicht so ganz in der USA-Zeitzone leben und immer relativ früh morgens wach werden, wählen wir (natürlich 9 Uhr. Wir können wählen, ob wir lieber draußen oder drinnen frühstücken wollen. Es ist noch ein bisschen frisch und deshalb sitzen wir lieber drinnen. Die Tische sind nett mit Tischdecken, echtem Geschirr und Stoffservietten eingedeckt und wir bekommen unser Essen serviert. Ein tolles Erlebnis nach fast zwei Wochen Motel-Einweg-Fertigfutter-Frühstück.

Es schmeckt ….ziemlich gut. Nein, eigentlich ist es sehr gut, aber leider ist das Ei (oder was auch immer diese Speise auf meinem Teller war. Ziemlich viel Frischkäse war auf jeden Fall drin.) mit Mais und Erbsen bedeckt. Und Erbsen gehören nun mal nicht zu meinen bevorzugten Gemüsesorten. Aber ansonsten ist alles sehr schmackhaft und wir können uns gestärkt in den Tag aufmachen.

Das Wetter sieht noch schön aus. Die Wetterprognose sagt aber zunehmende Bewölkung für heute voraus. Das soll uns aber nicht weiter stören, immerhin ist es noch warm.

Unser erster Weg führt uns durch die St. George-Street Richtung Castello. Hierbei bewundern wir die vielen kleinen Geschäfte mit Kunst und Kitsch, Wein, Süßigkeiten und Schmuck. Natürlich jede Menge Lokale und Museen.

DSC_4551 DSC_4549 DSC_4611Das Kastell ist ein National Monument und liegt natürlich direkt am Wasser. Von hier aus haben die Spanier, später die Engländer und noch später die Amerikaner ihre Stadt gegen Piraten und Eroberer verteidigt. Die Stadt hat wirklich eine lange und bewegte Geschichte und hier wird sie begreifbar. Sehr beeindruckend. Beeindruckend auch die vielen Schulklassen, die hier durchgeführt werden. Angeführt werden sie immer von ihren Lehrern. Natürlich rennen und schreien auch amerikanische Kinder, aber die Lehrer fordern eine ganz andere Disziplin von ihnen – und es funktioniert. Brav setzen sich die Kinder hin und hören zu, wenn die Lehrkraft ihre Erläuterungen abgibt.

DSC_4496Danach statten wir dem Spanish Quarter, einem Living Museum, einen Besuch ab. Living Museum deshalb, weil die Mitarbeiter in zeitgenössischer Kostümierung sind. So lernen wir den Waffenschmied kennen, sehen eine Schiffsbaustelle und besteigen einen hölzernen Wachturm. Hier lerne ich auch, dass Wachtürme nicht nur in eine Richtung funktionieren. Zwar sehen die Stadtverteidiger früh, wenn ein feindliches Schiff auftaucht, aber die feindlichen Schiffe sehen natürlich auch, dass am Horizont ein Turm steht, der darauf hindeutet, dass sich dort ein lohnenswertes Ziel befindet. So konnte der Pirat Francis Drake St. Augustine überfallen. Ja, Pirat Francis Drake. Aus der Sicht der Spanier war das nämlich ein Pirat und nicht, wie ich das vor vielen Jahren im Englischunterricht gelernt habe, ein Nationalheld.

DSC_4525Beim Eintritt in das Spanish Quarter hatten wir gleich ein Ticket für das Piratenmuseum mitgekauft, welches unser nächstes Ziel ist. Hier gibt es viel über die Piraterie und berühmte Piraten zu lernen und das alles, wie in den USA üblich, sehr anschaulich und interessant dargestellt. Der Höhepunkt für Ralf ist es bestimmt, als er eine Kanone abfeuern durfte – ein klasse Effekt, der alle großen und kleinen Jungs begeisterte.

DSC_4543 DSC_4542Als sehr angenehm hat sich heute die Lage unseres Hotels herausgestellt. Wirklich mitten im Geschehen gelegen konnten wir immer mal wieder kurz vorbeischauen. Sei es, um einen Kaffee zu trinken, eine Kleinigkeit zu essen (es gibt durchgehend Kekse, vormittags lagen frisch gebackene Muffins bereit und nachmittags ein kleiner Snack) oder auch nur, um die eigene Toilette zu besuchen. Wir sind wirklich begeistert von unserer Unterkunft.

DSC_4564Obwohl uns langsam Füße und Hüften schmerzen, geht es noch weiter. Das Lightner-Museum und das Flagler-College stehen noch auf unserer Liste der Must-Sees. Das Museum befindet sich im ehemaligen Luxushotel, das vom Eisenbahn-Bauer Flagler errichtet wurde, um betuchte Touristen in dieses schöne Städtchen zu locken. Zwar ist dort schon lange kein Hotel mehr untergebracht, sondern das Museum und die Stadtverwaltung, aber das Gebäude ist trotzdem noch sehr beeindruckend. Es gibt interessante Ausstellungsstücke zu sehen und viele Fotos davon, wie es früher, während der Hotelnutzung dort aussah. Wow, was für ein Luxus. Unter anderem gab es dort das größte Indoor-Schwimmbad der damaligen Zeit. Heute wird der Raum als Ballsaal genutzt.

DSC_4573 DSC_4580 DSC_4587Danach machen wir noch einen kurz Abstecher zum gegenüber liegenden Flagler-College, einem beeindruckenden Gebäudekomplex, der es Ralf besonders angetan hat. Auch hier gab es früher einmal ein Hotel, aber inzwischen wird es tatsächlich als Hochschule benutzt. Als Besucher erhält man nur Zutritt zum prachtvollen Eingangsbereich, danach gehört die Hochschule ihren Studenten. Schade, dass wir nicht mehr Zeit haben, sonst hätten wir eine Führung, die einmal täglich angeboten wird, gebucht.

DSC_4609Müde machen wir uns auf den Weg zurück Richtung Hotel. Aber bevor wir uns umziehen dürfen und danach etwas essen gehen, geht es noch mal zum Spanish Quarter. Dort steht noch ein „Militaria Drill“ auf dem Programm, den wir uns gerne ansehen möchten. Leider sind wir die einzigen Interessenten, die sich zu angegebenen Zeit einfinden. Nach einiger Zeit kommt der Waffenschmied und entschuldigt sich, dass er dem Schmied aushelfen musste. Ob wir denn Fragen hätten? Als Ralf die Militärübung erwähnt, ist der junge Mann begeistert. Klar macht er die! Es ist halt so, dass das nicht zum anschauen ist, sondern die Zuschauer selbst werden „gedrillt“.

Das ist natürlich Ralfs Sache! Ich erkläre mich sofort bereit, die Fotos dazu zu schießen und so bekommt Ralf beigebracht, wie man die Waffe hält, welche Befehle es zum Waffe aufnehmen, präsentieren, zum marschieren und zum feuern gibt. Na super, und das bei meinem Pazifisten Ralf… Aber ihm macht es offensichtlich Spaß. Geübt wird mit Waffenattrappen. Dafür darf der Mitarbeiter hinterher noch einen echten Schuss aus einem echten Gewehr abfeuern. Natürlich ohne Kugel.

DSC_4625Gegessen wird heute in einem irischen Pub. Erfreut hören wir, dass es aufs Bier heute 25% Rabatt gibt und bestellen gleich einen Pitcher irischen Biers. Zu essen gibt es Burger für Ralf und Fish und Chips für mich. Lecker wars, denn – wie sagte einst ein weiser Mann? – frittiertes Essen hat mich noch selten enttäuscht.

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Unsere Route:


Route nach St Augustine auf einer größeren Karte anzeigen

11. Tag: Fort Myers und Gulfport

Nach einer ruhigen Nacht (Ralf hatte es gestern Abend noch geschafft, den lärmenden Kühlschrank mit Eiswürfelbereiter auszuschalten),checkten wir aus unserem Hotel aus und machten uns auf die Suche nach einem Frühstück. Dies war unser erstes Hotel ohne inkludiertes Frühstück und ausgerechnet hier gab es absolut Nichts in der Umgebung.

Dank Internet finden wir dann aber ein Denny`s. Auch hier geht es, wie gestern Abend im Ruby`s Tuesday zu und wir können nur mit Glück auf Anhieb einen freien Tisch ergattern. Auf Kaffee und unser Frühstück warten wir ziemlich lange, aber irgendwann können wir uns doch gestärkt auf in den Tag machen.

Wir möchten heute das Haus von Thomas Alva Edison besichtigen. Dieser berühmte Erfinder hatte über 40 Jahre lang sein Winterdomizil in Fort Myers. Er war unter anderem sehr gut befreundet mit Henry Ford, der deshalb das Anwesen in direkter Nachbarschaft von Edison erworben hatte. Beide Anwesen können heute gemeinsam besichtigt werden.

Die Navitante führt uns zuverlässig dorthin. Natürlich finden wir aufgrund unseres späten Eintreffens auf nicht Anhieb einen Parkplatz, aber dann gelingt es uns doch, beim Additional Parking einen freien, kostenlosen Platz zu ergattern. Gleich auf dem Weg zum eigentlichen Eingang „stolpern“ wir über gewaltige Bäume, die von Edison gepflanzt worden sind. Die Gartenanlage macht sowieso einen großen Teil des gesamten Anwesens aus und ist extrem interessant.

DSC_4207 DSC_4203Der Riesenbaum ist übrigens eine Art Gummibaum. Edison experimentierte lange Zeit zusammen mit Henry Ford und (Harry?) Firestone, dem Reifenhersteller, damit, in den USA selbst Kautschuk zu gewinnen um unabhängig von Imorten zu werden. Dieser riesige Gummibaum, der vor etwa 100 Jahren als 1.20 m hohes Bäumchen gepflanzt wurde, ist ein Relikt aus dieser Zeit.

Wir entscheiden uns für die Audio-Tour durch das gesamte Anwesen. Zu diesem Zweck bekommen wir einen Audioführer, der uns an vielen interessanten Punkten in deutscher Sprache interessante Ausführungen abspielt. Tolle Sache.

DSC_4228 DSC_4257 DSC_4287Das Anwesen selbst ist natürlich klasse. Direkt am Fluss gelegen mit eigenem Pier, der inzwischen aber leider nicht mehr intakt ist. Eine tropische Pflanzenpracht mit vielen verschiedenen Bereichen lädt zum bummeln und staunen ein. Edison hat zum Beispiel dieses Grundstück genutzt (und für die damaligen Verhältnisse eigentlich zu teuer gekauft), weil er unbedingt die dortigen Bambusbestände haben wollte. Bambus war das Material seiner Wahl für die Fertigung von Glühlampen, die ja seine wichtigste Erfindung waren.

Außerdem hatte er zum Beispiel einen der ersten Swimmingpools bauen lassen, der heute noch intakt ist. Sein Haus gilt als das erste „Fertighaus“, da er viele Teile in Maine hat vorfertigen und vor Ort nur zusammenfügen lassen. Der Mann war seiner Zeit einfach weit voraus. So hat er zum Beispiel schon Anfang der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts auf Solarstrom gesetzt und seiner Hoffnung Ausdruck verliehen, dass es der Menschheit gelingt, diese Energiequelle zu nutzen, bevor Öl und Kohle ausgegangen sind.

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Wir verbringen fast 4 Stunden in diesem tollen Anwesen, bevor wir uns noch mit einem Hotdog stärken und uns auf den weiteren Weg Richtung Norden in die Gegend von St. Petersburg machen.

DSC_4296Als wir dann in Gulfport, unserem heutigen Ziel ankommen, erschrecken wir uns zunächst. Die „Tante“ führt uns durch eine doch sehr zwielichtig erscheinende Gegend. Ralf muss ganz schön schlucken und hofft, dass Tripadvisor doch nicht zu sehr gelogen hat, denn er hat unsere heutige Unterkunft ohne meine Mitwirkung gebucht und ist somit natürlich auch allein dafür verantwortlich. ;-))

Als wir dann endlich angekommen sind, sind wir auf Anhieb versöhnt. Ein richtig niedliches Hotel mit angeschlossenem Restaurant. Die Gegend ist nicht die Allerfeinste, weist aber eine nette touristische Infrastruktur mit einigen Läden, Cafés und Restaurants auf. Hurra, wir müssen nicht Autofahren, um zum Essen zu kommen! Wir checken ein und beziehen unsere Suite „Serengeti“. Eingerichtet im afrikanischen Stil, zwei Zimmer und das Allerbeste für Ralf: ein gepolsterter Toilettensitz!

DSC_4315 DSC_4309DSC_4319 DSC_4318Eine kurze Rast, danach machen wir uns auf, die Umgebung zu erkunden. Es ist gegen 18 Uhr und die Sonne steht schon ziemlich tief. Leider ist es heute erstmals etwas bewölkt, so dass wir keinen Sonnenuntergang am Wasser bewundern dürfen. Dafür haben wir aber einen tollen Blick auf eine am gegenüberliegenden Ufer gelegene Stadt (St. Petersburg? Clearwater? Keine Ahnung, aber egal!) Und wir sehen wieder einen Delfin! Träge schwimmt er im Wasser umher, taucht kurz auf um gleich wieder unterzutauchen. Ganz entspannt wirkt er. Toll – so etwas sieht man hier einfach so in direkter Ufernähe direkt bei einer Großstadt!

DSC_4340 DSC_4321 DSC_4350 DSC_4346 DSC_4365 DSC_4358 Danach suchen wir uns ein Lokal, in dem wir zu Abend essen können. Wir essen extrem lecker, trinken ein Bier bzw. einen Cocktail und schlendern anschließend in der Dunkelheit noch einmal am Wasser entlang. Ein bisschen Wehmut überkommt uns, denn das ist schließlich unser letzter Abend an der Golfküste. Aber Abschied nehmen wir erst morgen früh, denn dann werden wir uns alles noch mal im Hellen anschauen. Als wir den Pier entlang zum Ufer zurückgehen, sehe ich plötzlich noch einen großen Rochen durchs Wasser „fliegen“. Ist das nicht toll? Ich bin absolut begeistert.

DSC_4389 DSC_4394 DSCN0487 DSCN0486 DSCN0464 DSCN0499Im Hotel genehmigen wir uns einen letzen Cocktail auf der Veranda. Begleitet von Klaviermusik lehnen wir uns in den bequemen Stühlen zurück und genießen den Abend. Lustigerweise steht vor dieser Unterkunft ein „Paulaner“-Schild. Nein, wir trinken jetzt kein solches Bier. Aber wir freuen uns jetzt schon ein bisschen auf unser Zuhause.

Unsere heutige Route:


Route nach Historic Peninsula Inn & Spa, 2937 Beach Blvd S, Gulfport, FL, Vereinigte Staaten auf einer größeren Karte anzeigen

10. Tag: Naples und Fort Myers

Obwohl das Zimmer sich gestern Abend doch als etwas hellhörig herausgestellt hatte, haben wir gut geschlafen. Wir nehmen noch unser im Zimmerpreis inkludiertes Frühstück ein (beschließen hierbei, dass wir auf dieser Reise auch mal „richtig“ frühstücken müssen, also mit frisch zubereiteten Speisen…)

Wir packen unsere Taschen, erklären jetzt eine Tasche zur Schmutzwäsche-und-neu-gekaufte-Klamotten-Transporttasche und machen uns auf den Weg, Naples zu erkunden. Die Sonne strahlt vom Himmel, und alles ist toll. Schon allein die Fahrt in die Stadt macht gute Laune. Überall stehen schöne Häuser, dazu die Kanäle der Stadt und viele, viele Palmen. Das Fahren ist sehr entspannt, obwohl es sich ja um eine Großstadt handelt. Offenbar sind die Menschen aufgrund des guten Wetters hier alle sehr relaxt und gut drauf. Auch die Beschilderung ist gut. Es gibt einen „Historical District“, den wir natürlich anschauen müssen.

Wir parken in einem kostenlosen Parkhaus direkt an der 5th Avenue South und bummeln diese wunderbare Straße entlang. Es gibt jede Menge netter Geschäfte, die zwar unseren Geschmack nicht unbedingt treffen und vor allem nicht in unserer Preisklasse liegen, die aber trotzdem schön anzuschauen sind. Alles ist sehr gepflegt, die Häuser sind wunderschön, überall stehen Palmen und andere exotische Pflanzen. Dazu dieses Wetter …

DSC_4016 DSC_4017 DSC_4011 DSC_4001 DSC_3999Anschließend fahren wir Richtung Strand. Auch hier finden wir problemlos einen bezahlbaren Parkplatz und bummeln eine zeitlang an diesem schönen Stadtstrand entlang. Die Häuser entlang der Strandfront sind ein echter Traum. Die Vorstellung dort zu wohnen und morgens gleich am Strand entlang joggen zu können – wie im Film.

DSC_4028 DSC_4027 DSC_4025 DSC_4038Danach geht’s ab Richtung Pier. Hier benutzen wir einen öffentlichen Parkplatz mit Parkscheinautomat und Ralf lernt eine neue Art der Bezahlung kennen. Man muss beim bezahlen die Parkplatznummer eingeben. Eine Quittung oder einen anderen Zettel, den man ins Auto legen muss, gibt es nicht. Sehr fortschrittlich. Wir bummeln die Pier entlang, beobachten die Angler, die Vögel, die anderen Spaziergänger, das Meer und genießen natürlich das Wetter.

DSC_4062 DSC_4036 DSC_4032 DSC_4040 DSC_4058 DSC_4057Nach einem Hot Dog aus der Hand fahren wir Richtung „Tin City“. Das ist der alte Fischerdistrikt, den man zur touristischen Nutzung umgebaut hat. Hier haben wir das erste Mal am heutigen Tag Probleme, einen Parkplatz zu finden. Nach ein paar vergeblichen Runden parken wir einfach ein paar Blocks weiter und gehen die paar hundert Meter zu Fuß. Wir stoßen auf einen Verkaufsstand für Schiffsausflüge entschließen uns dazu, eine Besichtigungstour zu buchen. Natürlich haben wir bei dem schönen Wetter keine Jacken dabei, befürchten aber, dass es auf dem Wasser zu kühl werden könnte. Deshalb müssen wir uns „leider“ noch ein paar Sweatshirtjacken im nahe gelegenen Shop kaufen.

DSC_3986DSC_4072Als wir dann wieder am Stand stehen, ist es gerade 14 Uhr und die Tour sollte beginnen. Hm, die nächste Tour startet erst um 15.45 Uhr – wollen wir wirklich so lange warten? Kurz entschlossen greift die Verkäuferin zum Funkgerät und bittet den Kapitän des Schiffes noch kurz auf uns zu warten. Toll!

Die Schiffstour führt uns durch verschiedene Kanäle von Naples entlang an wirklich prachtvollen Anwesen von wirklich reichen Leuten. Wie sagte der Kapitän während seiner kurzweiligen Erklärungen? Die armen Millionäre werden nach und nach von den ganzen Milliardären vertrieben … Ein Wahnsinn, was es hier zu sehen gibt. Ich kann mich gar nicht entscheiden, welches Haus mir besser gefällt und in welches ich lieber einziehen würde. Seltsamerweise sehen aber alle Häuser unbewohnt aus. In kaum einem der Gärten oder einem der vor den Grundstücken haltenden Boote sind Menschen zu sehen (mal abgesehen von den Angestellten, die alles in Schuss halten). Das liegt daran, dass 88% der Häuser nur Ferienhäuser sind und maximal 3 Wochen im Jahr bewohnt werden. Es gibt sogar Häuser, in denen wohnen die Eigentümer gerade mal 7 Tage im Jahr. Hm, mir kommt spontan der Gedanke, wir könnten uns ja anbieten, die restlichen 49 Wochen im Jahr dort zu leben. Während der 3 Wochen, die die Eigentümer dort Urlaub machen wollen, könnten wir einfach verschwinden… Jaja, träum mal weiter.

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Es gibt an den Kanälen übrigens auch eine teure und eine „billige“ Seite. Die teure ist die Seite, die Richtung Strand liegt, und die billige ist die Richtung Land. Hier muss man, um zum Strand zu kommen, immer ins Auto steigen und ans Meer fahren oder sich fahren lassen. Wie lästig;-)

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Kurz bevor wir eine kurze Fahrt im Golf von Mexiko machen, sehen wir auf einer Baumspitze einen Seeadler, einen „Bald Eagle“ sitzen. Alle Passagiere machen natürlich fleißig Fotos. Ich finde es einfach faszinierend, wie nah an dieser tollen Stadt sich noch richtig wilde Naturlandschaften befinden. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat auch irgendein Milliardär ein riesiges Mangrovenwaldgebiet gekauft und verfügt, dass es geschützt und unberührt bleiben soll. Finde ich super.

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Auf dem Rückweg kommt es zu einem weiteren Höhepunkt der Fahrt. Schon auf der Hinfahrt hatten wir immer wieder kurz die Flossen oder Köpfe von Delfinen gesehen. Der Kapitän hatte uns dazu erklärt, dass sie dort am jagen wären. Aufgrund der reichen Fischgründe dort müssen die Tiere sozusagen nur mal kurz zuschnappen und ihren Hunger stillen. Jetzt aber werden wir über eine längere Strecke von zwei bis drei Delfinen begleitet. Es ist so schön anzusehen, wie diese Tiere durchs Wasser flitzen. Und ja, es sieht wirklich danach aus, dass sie Spaß daran hätten, mit der Bugwelle des Schiffes zu spielen, das jetzt ordentlich Fahrt macht. Sie springen, drehen sich zur Seite und beschleunigen auf ein sehr hohes Tempo. Ich finde, das sieht echt nach Spaß aus. Jedenfalls erschließt sich mir kein anderer Grund, wieso die Delfine sich sonst so verhalten sollten.

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Diese Schiffstour war ein absolutes Highlight unseres Urlaubs. Eigentlich war der ganze Tag ein absolutes Highlight. Ich finde Naples einfach unglaublich schön und bedaure es jetzt schon, dass wir gleich weiterfahren müssen. Und das Wetter war halt auch soooo schön!

DSCN0463 DSCN0456Also machen wir uns auf den Weg nach Fort Myers, wo wir heute Nacht schlafen werden. Der Weg führt uns über eine viel befahrene sechsspurige Straße. Auch hier fällt mir wieder auf, wie diszipliniert und entspannt die Menschen fahren. Obwohl ich als Landei ja sonst nicht so gerne auf viel befahrenen Straßen fahre, finde ich es hier wirklich nicht stressig.

Trotzdem bin ich froh, als wir auf den Parkplatz unseres Hotels, dem Candlewood Suites, fahren. Beim Einchecken ein ratloses Gesicht hinter dem Tresen: sie findet keine Reservierung. Schnell ist aber der Fehler gefunden: es gibt hier 2 Hotels dieser Kette und unsere Navi-Tante hat uns zum falschen geschickt. Wir sind aber nicht die einzigen, denen dieses Missgeschick passiert. Man hält am Tresen schon ausgedruckte Routenbeschreibungen zum anderen Hotel bereit.

Vom Zimmer im „richtigen“ Candlewood Suites sind wir angenehm überrascht. Es hält eine komplette Küchenzeile mit riesigem Kühlschank, Herd, Spüle und Spülmaschine und natürlich auch Geschirr und Besteck bereit. Zwar werden wir die Küche wohl eher nicht nutzen, aber ich finde es trotzdem toll.

DSC_4195 DSC_4199Zum Essen lassen wir uns von der Navitante zu einem Chinesen führen (nein, eigentlich zuerst zu einem Ruby Tuesday, aber dort war es so voll, dass wir gleich die Flucht ergriffen haben). Der Chinese stellt sich als schmieriges Mitnahmelokal in einem Supermarktkomplex heraus. Nein, von dort wollen wir nichts essen. Dafür entdecken wir, ebenfalls in dem Komplex eine Bar mit Restaurant „Minerva`s Bar and Grille“. Hier spielt am heutigen Samstagabend eine 2-Mann-Liveband akzeptable Musik, die Bar ist voller gutgelaunter Rentner (Fort Myers ist DAS Rentnerparadies) und wir bekommen einen netten Tisch. Die Kellnerin empfiehlt uns etwas zu essen und wir bekommen zum Abschluss eines perfekten Tages noch ein ziemlich perfektes Abendessen serviert.

So ein schöner Tag mit so schönem Wetter. Ich glaube, ich bin verliebt. 🙂

Unsere heutige Route:


Route nach Candlewood Suites Fort Myers Sanibel Gateway, 9740 Commerce Center Ct, Fort Myers, FL, Vereinigte Staaten auf einer größeren Karte anzeigen

9. Tag: Fahrt nach Naples

Heute heißt es, Abschied nehmen von den Florida Keys. Es hat uns dort sehr gut gefallen und wir sind ein bisschen traurig, dass wir schon fahren müssen. Andererseits freuen wir uns auf die Golfküste, die für heute unser Ziel ist. Und das heißt, dass wir heute eine sehr lange Fahrtstrecke vor uns haben.

Nachdem es naturgemäß auf den Keys keine so große Auswahl an Zufahrtsstraßen gibt, führt uns der Highway 1 wieder Richtung Norden aufs Festland. Also die Gelegenheit, wieder die wunderschöne Umgebung aufzunehmen und für spätere Zeiten ins Gedächtnis zu prägen. Dieses Meer ist einfach unglaublich. Obwohl es heute Morgen in Key West bedeckt und ziemlich kühl war, strahlt jetzt wieder die Sonne vom Himmel. Alles glitzert, das Meer schimmert in den verschiedensten Grün- und Blautönen. Einfach toll!

DSCN0441 DSCN0432Wieder zurück auf dem Festland steuern wir zuerst einmal das Florida Keys Outlet-Center in Homestead an. Dort kauft sich Ralf seine obligatorischen Levis-Jeans, die nach seiner Aussage jetzt wieder für die nächsten 2 Jahre reichen müssen. Anschließend gibt es eine kleine Stärkung im Denny`s Restaurant, dann machen wir uns auf die weitere Fahrt.

DSCN0443Wir nehmen nicht die Alligator-Alley, eine schnurgerade Autobahn für unseren Weg quer durch die Everglades auf „die andere Seite von Florida“, sondern den Tamiami-Trail, eine normale Autostraße. Diese führt entlang eines Kanals durch die Everglades Richtung Golfküste. Es ist unglaublich, welche Tiervielfalt man entlang dieser doch sehr stark befahrenen Straße sehen kann. Teilweise sitzen die Vögel wie aufgereiht nebeneinander im Gebüsch am Rand des Kanals und lauern auf Fische, die in großer Zahl im Wasser schwimmen. Mal ganz abgesehen von den Massen an Alligatoren … Ich finde die Vorstellung, in einem der zahlreichen Häusern am Kanal zu wohnen, sehr gruselig. Die Gärten sind zum Kanal hin nur durch Zäune, teilweise Maschendraht, teilweise hohe Sichtschutzzäune aus Holz, abgegrenzt. Man muss sicherlich jedes Mal, wenn man in den Garten geht, damit rechnen, einer dieser riesigen, unfreundlichen Echsen zu begegnen.

Die anderen tierischen Mitbewohner dieser Gegend haben wir bisher Gott sei dank noch nicht kennen gelernt, aber die Anwohner offenbar zur Genüge: Moskitos. Die Terrassen der Häuser sind zum größten Teil mittels eines mit Fliegengitter bezogenen Gestells vor den Insekten geschützt. Wenn auch nicht schön, so scheint uns das doch sehr praktisch. Das wäre auch was für unsere Terrasse …

Am Oasis-Besucherzentrum steigen wir aus um uns dort umzusehen. Auf einer etwa 300 m langen Plattform entlang des Kanals stehen einige Menschen und schauen interessiert ins Wasser. Ja, es wimmelt auch dort von Alligatoren, allen möglichen Wasservögeln und vielen verschiedenen Arten von Fischen. Die meiste Zeit liegen die Alligatoren zwar „faul“ am Ufer, aber von Zeit zu Zeit zeigen sie uns doch, zu welchen plötzlichen und blitzschnellen Bewegungen sie fähig sind. Dann gleiten sie ins Wasser, schnappen nach einem Fisch oder springen hoch aus dem Wasser um dann komplett unterzutauchen. Man ist wirklich froh, dass die Tiere doch etwa 3 m unterhalb der Plattform liegen.

DSC_3944 DSC_3963 DSC_3973 So vergeht die Fahrt mit schauen und staunen über die unglaublich reiche Fauna dort. Wir sind uns einig, dass die Everglades zwar landschaftlich nicht so toll sind wie unser geliebter Südwesten, dies aber durch die extrem interessanten und vielfältigen Lebewesen wieder wettmachen.

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Gegen 18 Uhr erreichen wir unser Motel in Naples, das Comfort Inn. Das Zimmer ist ungefähr dreimal so groß wie unsere Bleibe in den vergangenen zwei Nächten, wenn auch nicht so nett eingerichtet. Wir genießen es aber, unsere Taschen nebeneinander und nicht übereinander hinstellen zu können und uns nicht absprechen zu müssen, wer denn jetzt im Zimmer rumlaufen darf und wer währenddessen auf dem Bett liegen muss.

DSCN0447DSCN0449Zum Abendessen gehen wir uns nebenan gelegene Crackers Barrell und genießen eine Mahlzeit nach Südstaaten-Art. Sehr gehaltvoll, große Portionen, ziemlich ungewöhnlich für uns, aber alles sehr lecker. Und heute Abend gibt es keinen Alkohol! (Anmerkung von Ralf: Außer der letzten Dose Miller Bier – aber das zählt ja nicht 🙂 )

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Unsere heutige Route:


Route nach Comfort Inn & Executive Suites, 3860 Tollgate Blvd, Naples, FL, Vereinigte Staaten auf einer größeren Karte anzeigen

8. Tag: Key West

Nachdem es in der Nacht wegen dem Lärm vom benachbarten Pool und der Geräuschkulisse des Nachbarzimmers (Die Wände sind immerhin ein prima Sichtschutz) etwas schwierig war einzuschlafen, konnten wir dann doch bis halb acht durchschlafen. Das Frühstücksbüfett wurde auf der Veranda angeboten und bot eine gute Energiereserve für den Tag.

Diese war auch nötig, denn wir eroberten den alten Teil von Key West zu Fuß. Viele wunderschöne alte Häuser, fast alle aus alten Wrackteilen ohne Nägel gebaut säumte die Straßen. Und was auffiel – überall liefen Hühner und vor allen Hähne frei herum.

DSC_3746 DSC_3742 DSC_3779 DSC_3782Mit müden Füßen gingen wir weiter zum alten Hafen und besuchten unterwegs den alten Leuchtturm und das zugehörige Museum und das „Audubon House“ in dem ein berühmter amerikanischer Vogelkundler eine Zeit lang wohnte. Ein wunderschönes Haus mit einigen historischen Möbeln. Wirklich interessant mal wieder in die alte Geschichte des Landes einzutauchen.

DSC_3766 DSC_3756 DSC_3768 DSC_3770Nach ein bis zwei langen Stunden in der frühen Hitze erreichten wir das alte Fort, dass sich aber dann als ein doch etwas langweiliger alter Steinkasten herausstellte. Dafür war der Strand hinter dem Fort um so schöner und wir saßen dort einige Zeit und beobachten amüsiert, wie eine braun gebrannte Schönheit immer wieder mit den Möwen kämpfte, die aus irgend einem Grund ihre Nähe suchten.

DSC_3802 DSC_3815 DSC_3806Nach einer kurzen Stärkung mit zwei „Slices“ Pizza ging es dann zum Aquarium von Key West, in dem wir einige heimische Fische und Schildkröten bewunderten und eine Fischfütterung beobachteten. Die kleinen Haie waren recht hungrig und es wurde sogar ein ganz kleiner Hai für einen Moment aus dem Wasser geholt, den wir alle mal anfassen durften.

DSC_3901 DSC_3897 DSCN0419 DSC_3864 DSC_3851 Nachdem die Show vorbei war ging es weiter zum berühmten Friedhof von Key West – wieder ein langer Fußweg durch viele interessante Straßen. (Sagte ich schon, dass ich die Häuser hier einfach wunderbar finde? 🙂 ) – Leider war der Friedhof wegen Bauarbeiten geschlossen, so dass wir beschlossen, dass es jetzt Zeit wird eine Bar aufzusuchen. Leider war in der Sloopies Bar (Die Bar, in der sich Hemingway regelmäßig seinen Rausch antrank) zu voll, so dass wir zunächst in „Ricks Bar“ einen ersten Margarita tranken. Lecker! 🙂 Und der Barkeeper war erstaunt, dass wir als Deutsche sogar an den Tipp (das Trinkgeld) gedacht haben, das jedem Barkeeper für jeden Drink zusteht.

DSC_3905DSC_3831 DSC_3910DSCN0420 DSCN0421Ein neuer Ausflug zum Mallory Square zur täglichen Sonnenuntergangsparty machte dann wieder viel Spaß. Die Gaukler sind einfach nett und die Stimmung dort ist unbeschreiblich. Diesmal warteten wir aber nicht, dass die Sonne unterging sondern machten uns auf den Weg um eine nette Bar zu finden.DSC_3923 DSC_3918 DSC_3915 DSC_3924Nach einigen Metern wurden wir vor der „Whizle Bar“ mit einem Gutschein für „2 Margaritas für den Preis von einem“ überzeugt dort hineinzugehen, Die Barkeeperin darin war einfach klasse. So viel Energie und so viel Spaß – und dazu zwei Musiker, die Musik unserer Jugend spielten – wir mussten einfach hängen bleiben. Nachdem die gute Frau so begeistert von ihren Gästen aus Germany war – bot sie uns irgendeinen kanadischen Schnaps zum probieren an, der teuflisch gut schmeckte und auch teuflisch wirkte. Nachdem sie uns dann auch noch zusätzlich zu den zweien die wir schon getrunken hatten noch einen „aufs Haus“ ausgab. merkten wir, dass wir kein Abendessen hatten. Puuuh waren wir froh, als wir das Hotel erreicht haben und uns aufs Bett hauen konnten.

DSCN0430Mal sehen wie wir morgen unsere lange Autofahrt an die Golfküste überleben. Leicht wird es wohl nicht werden. 🙂

7. Tag: Key West

Nach einer etwas von Schlafstörungen unterbrochenen Nacht hieß es heute früh wieder Kofferpacken, denn diesmal wartete die Fahrt an den südlichsten Punkt der USA, die Key West Insel, auf uns. Aber zunächst einmal ging es zum Frühstück, bei dem meine von mir heiß und innig geliebte Pancake-Maschine leider ein paar Probleme mit dem Teigbeutel hatte. Aber nach etwas Wartezeit gelang es mir dann doch noch neben zwei winzigen Pancakes auch noch zwei normale zu zaubern.

DSCN0382 DSCN0383Beim Checkout war der indische Hotelbesitzer so angetan von meinem Lob über diesen Wunderautomaten und davon, dass ich sogar ein Foto davon in Facebook gestellt habe, dass er mich bat dieses Foto auch in Tripadvisor zu stellen.

Aber dann ging es los auf den Highway 1 South (auch wenn ich Jutta erst nach North schicken wollte) und nach wenigen Meilen erreichten wir auch schon die erste Key-Insel „Key Largo“. Dort überfielen wir zunächst ein überteuertes Sandalen Outlet, das damit warb „warum die teuren Key West Preise zahlen“ in dem Jutta und ich uns dann zumindest jeder ein T-Shrt kauften. Nebenan war ein Souvenirladen, der viele nette Sachen hatte, die leider alle nichts für unser Fluggepäck taugten, aber auch dort fand Jutta ein nettes Shirt.

DSCN0396 DSCN0395Nach diesem ersten Stop ging es weiter. Die Fahrt unterbrachen wir an einigen fotogenen Punkten, denn auf den Keys soll man gemäß eines Liedes die Zeit einfach vergessen und wir hatten ja keinen Termindruck.

DSC_3598 DSC_3594 Auf Marathon besuchten wir das Dolphin Research Center (http://www.dolphins.org/) – eine Art Gnadenhof für verletzte Delphine. Mit dem guten Gewissen, mit dem Eintrittsgeld eine gute Sache zu unterstützen, besuchten wir die Tocher von Flipper, sahen einige verletzte oder von der großen Ölpest geschädigte Delphine und sahen zu, wie andere Besucher, die ein paar Dollar mehr ausgegeben hatten, im Wasser standen und Delphine streicheln, ihnen die Flossen schütteln und als absoluten Höhepunkt auch mit den Delphinen schwimmen durften. Eine tolle Sache, die den Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben wird.

DSC_3611 DSC_3618 DSC_3644Ein Chicken-Salat-Sandwich später machten wir uns wieder auf den Weg und bei den Big Pine Key sahen wir das Schild mit der Warnung, dass wegen der „Key Deers“ langsam gefahren werden soll. Wir erinnerten uns an die Reiseberichte, die von den hüfthohen Hirschen berichteten, die nur auf den Big Pine Key beheimatet sind. Die Tiere sind leider viel zu zutraulich und wurden früher deswegen von Seefahren fast bis zum Aussterben bejagt. Wir fanden schließlich das Visitor Center in dem uns die dort anwesenden Ehrenamtlichen mit viel Neugier (Oh from Germany …) und Geduld begegneten. Nach einer netten Plauderrunde machten wir uns auf den Weg zum Auto und sahen dann auf den Parkplatz unseren ersten (und einzigen …) Key Deer. Wir fuhren dann noch zu dem eigentlichen Schutzgebiet, in dem wir aber außer einem Aligator und einer Schildkröte nur einige Pflanzen bewundern konnten.

DSCN0399Also weiter nach Süden. Nicht mehr lange und wir standen im Stau von Key West und fanden dann schließlich das Avalon Bed & Breakfast – unsere Unterkunft für die nächsten 2 Nächte direkt am ruhigeren Ende der Duval Street. Hilfe – vor dem Hotel selbst gibt es keinen Parkplatz und so musste Jutta am Straßenrand warten bis ich eingecheckt hatte. Eine Runde um den Block konnten wir dann das Auto parken. Der Parkplatz wirkte nicht besonders vertrauenserweckend und an unserem Stellplatz lagen auch einige Scherben, die uns befürchten lassen, dass auch diesmal wieder eine Reifenpanne anstehen könnte. (Warten wir mal ab – ich bleibe wieder einmal optimistisch)

Das Hotelzimmer selbst ist allerliebst und winzig. Es gibt kaum Platz für die Koffer – aber Platz ist auf den Keys auch eher Mangelware. Das Bett ist ein Himmelbett und es gibt sogar einen winzigen Kühlschrank.

DSC_3668Jetzt aber erst einmal auf zur Duval Street, der Trubelstraße von Key West. Bei uns war es ja noch ruhiger aber ein paar Meter weiter ging es dann los: T-Shirt-Laden – Bar – Bar – T-Shirt-Laden – künstliche und echte Tattoos – Gay-Kneipe – Bar – T-Shirt-Laden usw. usw. Touristennepp pur – aber wir sind ja sebst Touristen – also anschauen – staunen und freuen.

DSC_3688 DSC_3685 DSC_3684 DSC_3679 DSC_3672Wir schafften es dann noch am Mallory Square rechtzeitig zur allabendlichen Sonnenuntergangs-Party zu kommen. Zig Gaukler, Musiker, Verkaufsstände mit selbst gemachten Tinneff und hunderte von Touristen warteten auf uns. Eine wirklich schöne Feierlaune und nach ein wenig Warten sahen wir dann „den“ Sonnenuntergang und fotografierten fleißig Als die Sonne dann im Meer verschwunden war erhob sich allgemeiner Applaus.

DSC_3693 DSC_3694 DSC_3709 DSC_3700 DSC_3699 DSC_3726Wir aßen noch in einer typisch amerianischen Sportsbar unser Abendessen und machten uns durch die inzwischen lebhaft gefülltn Duval Street auf den Heimweg in unser Hotel.

DSC_0052 DSCN0417 DSC_0053 DSC_3736 DSC_3735Ein wenig laut ist es dort schon – mal sehen ob sich das im Laufe der Nacht noch ändern wird, oder ob wir doch noch unser Oropax auspacken müssen. Morgen werden wir dann die Sehenswürdigkeiten der Insel zu Fuß erobern.

Unsere heutige Route:


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6. Tag: Everglades Nationalpark

Heute schaffen wir es immerhin, bis fast 7 Uhr zu schlafen. Es ist immer noch ein seltsamer Tagesrythmus, dem wir unterliegen. Aber so haben wir wenigstens etwas vom Tag.

Wir frühstücken im Motel und Ralf macht die Bekanntschaft mit einem Pancake-Automaten, der auf Knopfdruck frische Pancakes produziert. Ralf ist begeistert. Die Waffelautomaten, in denen man sich selbst frische Waffeln zum Frühstück backen kann, sind ja inzwischen fast schon Standard, aber Pancakes – die hatten wir bisher noch nicht.

Nach dem Frühstück geht’s auf Richtung Everglades. Auf dem Weg dorthin machen wir einen Halt bei „Robert is here“, einem Obst- und Gemüseladen, der sich inzwischen zur echten Touristenattraktion entwickelt hat. Unglaublich, welche Früchte es dort zu bestaunen gibt. Außerdem Marmeladen, Honige, Grillsaucen, Gewürze, Badeschwämme, Muscheln und sonstigen Krimskrams und extrem leckere Milchshakes. Wir genehmigen uns einen Coconut-Milchshake zusammen, lassen und zwei Mangos aufschneiden und fahren danach gut vorbereitet und frisch gestärkt in den Nationalpark.

DSCN0354 DSCN0355 DSCN0367 DSCN0369Als erstes laufen wir den Anhinga-Trail. Hier, am bekanntesten und besten Trail des Parks werden wir gleich mit Massen von Alligatoren und unzähligen Vögeln beglückt. Naja, was heißt beglückt? Die Alligatoren sind mir alles andere als sympathisch. Ich finde sie doch seeehr gruselig und muss genau darauf achten, dass Ralf den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von 5 m einhält. Zwar sind am Wegesrand niedrige (etwa 30 cm hohe) Geländer angebracht, aber das ist natürlich nichts für einen Alligator. Uah, da liegen diese gepanzerten Ungetüme einfach so am Wegesrand und tausende von Menschen laufen einfach so daran vorbei. Dabei „this is not Disneyland“, wie uns ein Ranger später erklärte. Nein, das ist es wirklich nicht, das ist die wahre Welt!

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Trotzdem ist der Weg wirklich toll. Zum größten Teil verläuft er über Holzstege übers Wasser oder den Sumpf und man bekommt tolle Einblicke in die Natur.

DSC_3376 DSCN0374 DSC_3406 Überhaupt sind alle Wege im Nationalpark wirklich super angelegt. Gut zu begehen mit guten Erklärungen versehen und wirklich spektakulären Ausblicken.

Nach dem Anhinga-Trail gehen wir den Gumbo-Limbo-Trail, der durch dichten Urwald mit tropischen Pflanzen führt. Sehr beeindruckend.

DSC_3466DSC_3472 DSC_3469Danach fahren wir weiter nach Flamingo, wo wir eine Backcountry-Bootstour buchen. Wir haben Glück und bekommen gleich einen Platz auf einem Boot, das eine viertel Stunde später losfährt. Die Fahrt führt durch dichte Mangrovenwälder, wir werden mit interessanten Informationen über Flora und Fauna versorgt. Wir machen zum Beispiel Bekanntschaft mit dem tödlichsten Baum des Parks. Blöd nur, dass ich mir den Namen nicht gemerkt habe… Der Ranger erzählt auch über Schlangen, von denen es im Park 26 Arten gibt. *grusel* Die größte Plage sind von Privatleuten ausgesetzte Pythons, die sich dort super wohl fühlen, sich vermehren und das Ökosystem durcheinander bringen. Diese Riesenschlangen fressen sogar Alligatoren! Außerdem sehen wir dort Salzwasserkrokodile. Die Everglades sind der einzige Raum der Erde, wo Alligatoren und Krokodile zusammenleben.

DSC_3522 DSC_3499 DSC_3537Nach der Tour haben wir Hunger. Wir kaufen uns im angeschlossenen Cafe eine Pizza für uns beide, die wir draußen auf einer Bank im Sonnenschein mit Blick aufs Meer verspeisen. Wir sehen ein paar Manatees (natürlich leider nur die Nasen, der Rest bleibt ja immer unter Wasser) und die Rückenflosse eines Delphins. Soll toll! Ach ja, die Pizza. Die Pizza ist so riesig, dass wir beide davon so satt werden, dass wir das Abendessen ausfallen lassen. Und das will für uns wirklich etwas heißen…

DSCN0381Auf dem Rückweg von Flamingo gehen wir noch ein Stück des Snake Bight-Trails. Dieser Trail führt durch dichten Urwald an einem brackigen Kanal vorbei Richtung Meer. Man soll viele Vögel sehen, könnte evtl. Alligatoren treffen und muss das ganze Jahr über mit Moskitos und anderen Insekten rechnen, sagt uns die Infotafel. Dies alles trifft nicht zu. Wir sehen zwar einen Vogel, der im Unterholz hockt, aber glücklicherweise keine Alligatoren und gottseidank keine Moskitos. Ich denke, aufgrund der kalten Temperaturen (es ist „unusually cold“ derzeit, wie wir heute wieder einmal hören durften – na danke aber auch!!) bleiben diese ungeliebten Tierchen lieber im warmen Unterschlupf. Soll uns nur recht sein, auch wenn das superduper „Off“ mit extra viel DEET, das wir gestern gekauft haben, wohl komplett gefüllt wieder mit nach Hause fliegen darf.)

DSC_3560Trotzdem finde ich diesen Weg extrem unheimlich und bedrohlich. Ich stelle fest, der tropische Dschungel ist keine freundliche Umgebung für mich. Da lob ich mir doch meine roten Felsen, in denen ich nur von Pumas und Bären (ja gut, auch von Schlangen und Skorpionen) gefressen werden kann und nicht wie hier von Alligatoren und Riesenschlangen, die sich von Bäumen herab auf mich stürzen….*schauder* So kehren wir nach ein paar hundert Metern wieder um und fahren zurück.

Wir machen noch ein paar kurze Stopps auf dem Weg zurück ins Hotel, aber sind nach diesem ereignisreichen Tag wieder einmal hundemüde und froh, als wir uns auf die Betten im Motel legen dürfen und den Tag gedanklich Revue passieren lassen können.

DSCN0379 DSCN0373 DSC_3583Anmerkung von Ralf:

“Robert is here” ist wirklich ein Erlebnis und ich kann es nur jedem Floridareisenden empfehlen hier einen Besuch abzustatten. Ich habe zuerst aus einem Reisebericht aus dem Internet von diesem Laden erfahren und wir waren neugierig was uns erwartet. Und es war wirklich toll: Lauter frische Obstsorten, die wir sonst nur auf dem Lieferwagen gereift kennen. Nur schade, dass wir Obst so schlecht im Flugzeug transportieren können, wir hätten uns sonst dumm und dämlich gekauft 🙂

Laut der Firmengeschichte ist der Laden entstanden als im Jahre 1959 der 6-Jährige Robert an einem Samstag von seinem Vater den Auftrag bekommen hat an einer Straßenkreuzung zu den Everglade Nationalpark Gurken zu verkaufen. Kein einziger Wagen hielt an und so kam der Vater von klein Robert auf die Idee ein großes Schild mit der Aufschrift “ROBERT IS HERE” zu malen, damit man den kleinen Bub nicht übersieht. Innerhalb von einem halben Tag war der Stand leer gekauft. Darauf hin durfte Robert auch Tomaten vom Nachbarn verkaufen und so ging es dann immer weiter. Mit 7 Jahren hatte Robert eine Nachbarsfrau angestellt, die den Stand übernahm wenn er in der Schule war und mit 14 hatte er sein erstes Stück Land zu Bewirtschaftung gekauft. Inzwischen ist der Laden eine Sehenswürdigkeit über die auch regelmäßig in den nationalen Fernsehsendungen und den großen Zeitungen und Zeitschriften berichtet wird.

Es ist ein Stück amerikanischer Traum, den man in diesem unscheinbaren Laden erleben kann.

Also wer mal in Richtung Everglades unterwegs ist: Unbedingt einen Halt bei “Robert is here” einlegen. (Außer im September und Oktober – da ist der Laden zu.)

Unsere heutige Route:


Route nach Florida Stadt, Florida, Vereinigte Staaten auf einer größeren Karte anzeigen

5. Tag: Über Miami Beach nach Florida City

Heute verlassen wir die Gegend um Orlando und machen uns auf den Weg Richtung Süden. Wir hoffen natürlich auf wärmere Temperaturen. Es hat beim Aufstehen gerade mal 5 Grad Celsius draußen, auch wenn die Sonne scheint. Hm, eigentlich hätte ich in Florida doch mit anderen Temperaturen gerechnet – was eigentlich auch normal wäre, wie uns unser Gastgeber bei der Abreise bestätigt. Klar, wir sind ja auch hier, da muss es doch einfach zu kalt für die Jahreszeit sein … hmpf

Auf jeden Fall liegt eine Fahrtstrecke von etwa 450 km vor uns. Wäre doch gelacht, wenn es so viel weiter im Süden nicht wärmer wäre! Ganz entspannt fahren wir durch grüne Gegenden, an Kanälen vorbei und an Grasflächen vorüber. Unspektakulär, aber schön. Wenn man die Heizung ein bisschen einschaltet, insbesondere auch die Sitzheizung (Ledersitze sind ganz schön kalt bei diesen Temperaturen!!) kann man sich auch der Illusion hingeben, dass es Sommer ist. Es sieht nämlich wirklich toll aus da draußen und langsam steigen auch die Temperaturen.

Einen kurzen Stopp legen wir in einer Mall ein, wo ich mir zwei Levis-Jeans für insgesamt 35 Dollar kaufe. Cool. Für Ralf findet sich leider nichts, aber das macht nichts. Auch er wird ganz sicher nicht ohne neue Klamotten nach Hause fahren, der Urlaub ist ja noch lang. Auch wenn wenig los ist an diesem Sonntagvormittag warten wir ziemlich lange an der Kasse, weil der Computer ausgefallen ist. Hier zeigt sich wieder einmal die Mentalität der Amerikaner: keiner schimpft und meckert, sondern wartet ohne ein sichtbares Zeichen der Ungeduld einfach ab, bis es weitergeht. Was soll man auch sonst machen? Mit schimpfen geht es sicherlich auch nicht schneller voran. Ich finde das toll (auch wenn ich selber doch eher von der ungeduldigen Sorte bin und schon ein bisschen hibbelig wurde …).

DSCN0332Wir wollen heute einen Stopp in Miami Beach einlegen. Ein bisschen bummeln gehen, Fotos machen, eine Kleinigkeit essen und so. Miami selbst begrüßt uns mit einem typisch amerikanischen Skyline-Bild. Nett anzuschauen, aber dort will ich sicher nicht rein. Wir werden von unserer Navi-Tante Richtung Miami Beach geleitet. Nachdem wir ihr erlaubt haben, uns über gebührenpflichtige Straßen zu führen, führt sie uns auch hier über einige Kilometer über die Express Lane. Hier sind zwei Spuren von der normalen Autobahn abgeteilt, wo es aufgrund einer zu zahlenden Gebühr von 25 Cent (!) schneller vorangehen soll. Heute ist das natürlich Quatsch, denn es geht auch auf der normalen Spur problemlos voran, aber –Herrschaftszeiten!- die spinnen auf der Express Lane ja wirklich. Es werden atemberaubende Geschwindigkeiten gefahren, obwohl das Tempo auf 55 Meilen/h begrenzt ist. Ich fahre auch mit 65 Meilen, werde aber andauernd mit einem Affenzahn überholt. Ich bin wirklich froh, als die Spuren wieder zusammengeführt werden.

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Im Art-Deco-Distrikt von Miami Beach lotst uns die Tante zu einem öffentlichen Parkplatz. 25 Dollar Parkgebühr will man von uns! Ich frage nach, ob das nicht günstiger geht, weil wir ja nur kurz bummeln möchten  und wir dürfen die Kurzparkgebühr von 3,90 Dollar entrichten, mit der wir aber maximal 2 Stunden parken dürfen. Kein Problem. Nach kurzer Wegstrecke bin ich dann endlich am Meer! So toll! Auch wenn sich die Sonne erst einmal (natürlich) hinter den Wolken versteckt, ist es so warm, dass man im T-Shirt ohne Jacke nur ein ganz kleines bisschen friert. Aber wir sind am Meer. In Miami Beach. Juchhu! Ruhe suchend darf man natürlich nicht sein. Vom Ocean Drive dröhnt Musik und Motorenlärm von einem ewigen Autostau her und am Himmel tummeln sich Flugzeuge, die Werbebanner hinter sich herziehen. Aber wer will das schon, wenn er nach Miami Beach kommt?

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Richtig trubelig ist es dann am Ocean Drive selbst. Eine einzige riesige Partyzone. Ein Restaurant, Lokal und Kneipe nach dem nächsten. Gedränge, laute Musik, Zigarrenqualm und jede Menge angetrunkene Menschen. Beim Durchgehen denke ich mir, dass es hier entweder alkoholfreie Margaritas gibt oder das Alkoholverbot für unter 21jährige hier nicht gilt. Unglaublich, vor welchen Alkoholmengen die Leute hier sitzen.

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Wir bummeln etwa einen Kilometer durch die Partymeile, dann reicht es uns. Auf der Strandseite, wo es etwas ruhiger ist, gehen wir zurück Richtung Auto und machen jetzt auch ein paar Fotos von den wirklich nett hergerichteten Häusern.

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Nach noch lange nicht zwei Stunden sind wir zurück am Auto und machen uns auf den Weg nach Florida City, wo unsere heutige Tagesetappe endet. Natürlich verfahre ich mich gründlich als ich die Fahranweisung der Tante einmal nicht richtig deute. Aber auch das kriegen wir wieder hin. Wir schaffen es, erfolgreich zu tanken und fahren durch ein endloses Gebiet von Läden, Tankstellen, Gebraucht- und Neuwagenhändlern und Wohngebieten. Dabei fällt uns auf, dass es hier unglaublich viele Walgreens gibt. Das ist eine Drogerie- und Apothekenkette, die aber auch normale Supermarktartikel verkauft. Das Geschäft scheint gut zu laufen, denn alle paar Kilometer gibt es einen solchen Laden. Da soll noch einer sagen, wir hätten in Deutschland so viele Apotheken…

Wir beziehen in Florida City unser Zimmer im Travellodge. Gleich nebenan befindet sich ein Denny`s Restaurant, wo wir unser Abendessen einnehmen. Dank eines 20%-Rabattes von unserem Motel wird es so richtig günstig. Und lecker war’s auch. Was will mehr?

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Danach noch schnell zum ein paar Kilometer entfernten Walmart. Es ist 20.30 Uhr an einem Sonntag. Und der riesige Parkplatz ist VOLL. Unglaublich. Drinnen geht es zu wie die Hölle. Sonntags! So etwas haben wir selbst in den USA noch nie erlebt. Deshalb sind wir froh, als wir unsere paar Einkäufe erledigt haben und wieder draußen sind. Wir sind uns einig, dass das jetzt für diesen Urlaub als Walmart-Einkaufserlebnis reicht. 🙂

Unsere heutige Route:


Route nach Travelodge, 409 SE 1st Ave, Florida City, FL 33034, United States auf einer größeren Karte anzeigen

4. Tag: Kennedy Space Center

*hicks* Heute Abend waren wir im „El Leoncita“, einem mexikanischen Restaurant direkt neben unserer heutigen Unterkunft, dem Bed&Breakfast „Coquina del Mar“ in Titusville essen. Sehr leckere und riesige Margaritas gab’s dort…

Aber von Anfang an. Heute verließen wir Orlando. Zwei trubelige Tage, organisiert von perfekten Unternehmen, lagen hinter uns und wir freuten uns auf einen ruhigeren Tag mit weniger Menschen um uns herum. Also auf nach Cape Canaveral mit dem J.F. Kennedy Space Center. Die Fahrt dorthin war kurz und problemlos. Meine erste Turnpike, die wir mittels E-Pass ruckzuck passieren war eigentlich das Highlight. Seltsames Gefühl, einfach so durch die Mautstelle durchzufahren ohne anzuhalten. Aber auch nicht SO anders, als der Brenner, den wir ja inzwischen auch vorab zahlen und einfach so durchfahren können.

Ach ja, lustig fanden wir unsere Navi-Tante, die uns durch den Verkehr navigierte und uns auf die Straße T-O-L-L-I-4 schickte. Kommt geschrieben nicht so gut rüber, aber sie buchstabierte halt die „Toll“ (also Mautpflichtige)-Straße statt sie in einem Wort zu sprechen. Bis wir das mal verstanden hatten …

Kennedy-Space-Center ist wieder einmal perfekt organisiert. Parken auf riesigen Parkplätzen, natürlich ordentlich bezahlt. Wir kaufen unser Ticket am Automaten und passieren die Personenkontrolle. Ralf wird vom Aufsichtsmitarbeiter dreimal wieder zurückgeschickt, weil es immer piepst, wenn er durch die Schranke läuft. Jedes Mal legt er etwas mehr ins Körbchen und es piepst trotzdem. Beim vierten mal piepst es wieder, aber die arme Mann hat offenbar keine Lust mehr und lässt uns trotzdem weiter. Auweia!

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Als erstes machen wir die Busfahrt über das Gelände mit. Zuerst steigen wir an einer der Startrampen für Spaceshuttles aus. In einer kleinen Ausstellung wird mittels Videopräsentation und einem Modell der Ablauf eines Shuttlestarts gezeigt. Sehr interessant und packend gemacht. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass Schall und Vibrationen mittels eines riesigen Wassertanks unterhalb der Startrampe zumindest teilweise absorbiert werden. Von oben hat man auch einen tollen Blick übers Wasser zu den anderen Einrichtungen des Space Centers.

DSC_3244 DSC_3239Dann geht es zum eigentlich Höhepunkt der Tour: Das Gebäude, in dem die Raketen startbereit gemacht werden. Hier erleben wir in einem Auditorium den Start einer Mondrakete sehr realistisch mit. Dazu hat man die Kontrollstation mit vielen, vielen Monitoren und Computern nachgebaut. Überall blinkt es und man hört die Gespräche der Mitarbeiter und Astronauten mit. Dazu wird mittels Videopräsentation erläutert, wie die Vorbereitungen eines Raketenstarts ablaufen und schließlich kommt es zum Countdown. Richtig packend, wie die Rakete schließlich mit viel Lärm abhebt. Der Boden und scheinbar das ganze Gebäude vibrieren. Man hat wirklich das Gefühl, live dabei zu sein. Die Amerikaner verstehen es wirklich, diese Ereignisse auch absoluten Laien nahe zu bringen.

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Anschließend gelangen wir in eine Halle, in der eine originale Mondrakete ausgestellt ist. Beeindruckend gigantisch ist sie und man bekommt, zusammen mit den Erläuterungen und den zusätzlichen Ausstellungsstücken, wirklich ein Gefühl für die Leistungen der Raumfahrt.

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Zurück zum Bus geht es, wie von den Busfahrern bereits angekündigt, nur durch den Giftshop. Ralf sucht sich schon dort seine NASA-Tasse aus, die er unbedingt haben möchte und dann geht’s zurück zum Besucherzentrum. Auf dem Weg dorthin sehe ich dann meine ersten echten Florida-Alligatoren, die in den Wassergräben entlang der Straße rumliegen. Das Gelände des Space-Centers ist nämlich inzwischen ein wichtiges Naturschutzgebiet, in dem sich zahlreiche Tierarten wohlfühlen. Es gibt sogar 21 Adlerneste, die alle bebrütet werden und eins davon haben wir auch gesehen.

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Angekommen im Besucherzentrum landen wir in der Space Shuttle Launch Experience, bei der man mittels Simulation einen Space-Shuttle-Start erlebt. Toll gemacht – das rüttelt ganz schön. Gott sei Dank gab’s keine Filmaufnahmen, denn mein Gesicht wurde ordentlich nach hinten gezogen und durchgeschüttelt. Schwabbel, schwabbel….

Anschließend schauen wir uns den 3-D-Imax-Film über die ISS an. Auch super gemacht, die Imax-3-D-Filme sind halt immer wieder etwas ganz besonderes.

Danach schauen wir uns noch den Rocket-Garden an, in dem Original Raketen aufgestellt sind und dann „darf“ Ralf endlich seine Tasse kaufen. Und danach sind wir platt und machen uns auf den Weg zu unserer Unterkunft.

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Diese sieht von außen auf den ersten Blick ziemlich heruntergekommen aus. Oh mein Gott! Dann sehen wir aber, dass das Haus aufwändig „auf alt und heruntergekommen“ bemalt ist. Keine Ahnung, wie es darunter aussieht, aber jedenfalls ist der bröckelnde Putz eindeutig aufgemalt. Im Flur begrüßt uns ein lebensgroßes Plastikpferd einschließlich Ritter und unser Zimmer ist aufwändigst dekoriert. Ja, das Haus ist alt, die elektrischen Installationen jagen mir einen Schauer des Entsetzens über den Rücken, aber alles ist sauber und es ist einfach mal was anderes.

DSC_3319 DSC_3320 DSC_3326 DSC_3321Wir machen noch einen Abendspaziergang am Wasser entlang (Meer? Fluss? Keine Ahnung, aber man sieht von hier übers Wasser das Kennedy-Space-Center) und danach gehen wir in das bereits erwähnte mexikanische Restaurant zum essen. Leckeres Essen gab’s und sehr leckere, riesige Margaritas …

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Unsere heutige Tour:


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